Schnecken im Garten

Schnecken im Garten sind nicht nur ein lästiges, sondern für viele Pflanzen auch ein todbringendes Problem.

Im nass-feuchten oder schwülen Sommer kommen Schnecken zum Vorschein, die den ein oder anderen Gärtner zur Verzweiflung bringen können.

Die Frage, wie man Schnecken bekämpft, ist eine der häufigsten, die wir von euch erhalten.

Zuerst einmal, kein Mittel hat eine hundertprozentige Erfolgswahrscheinlichkeit.

Doch bevor wir dazu kommen, etwas gegen Schnecken zu unternehmen, ist es wichtig zu wissen, woher die Schnecken kommen und was die Schnecken wollen.

Woher kommen die Schnecken?

Ein vermehrtes und häufiges Auftauchen der Schnecken zeigt eine Störung im natürlichen Gleichgewicht des Gartens. Häufig ist die Ursache des Ungleichgewichtes das Fehlen der natürlichen Fressfeinde wie z. B. dem Igel.

Sind Schnecken wirklich böse?

Nein, Schnecken in einer gesunden Menge sind äußerst nützlich. Die Schnecken sind Reinigungskräfte der Natur. Sie fressen tote und verwesende Pflanzenteile sowie Tiere.

Zudem kann man nicht unterstellen, dass alle Schnecken die Pflanzen fressen. Ein Großteil z. B. die häufig vorkommende Bänderschnecke frisst fast ausschließlich totes Gewebe und lässt lebendes Gewebe größtenteils in Ruhe. Schäden, die Sie verursacht, sind minimal und fallen kaum ins Gewicht.

Was kann man tun?

Ein gibt viele Möglichkeiten, etwas gegen Schnecken zu tun. Jede für sich alleine bringt allerdings nicht viel Erfolg. Die Kombination der Methoden und Mittel bringt erst das gewünschte Ergebnis.

1. Gartengestaltung

Ein erstes und profanes Mittel sollte eine Umgestaltung des Gartens zu mehr Naturnähe werden.

Ein naturnah gestalteter Garten ist besonders attraktiv für Igel und andere Tiere und fördert Ihre Ansiedlung.

2. Bodenverbesserung

Schnecken sind Lebewesen, die sehr viel Feuchtigkeit benötigen. Folglich ist Trockenheit ihr natürlicher Feind.

Der Boden um die zu schützenden Pflanzen sollte daher möglichst trocken und offen sein. Schnecken hassen zudem raue Oberflächen. Es empfiehlt sich daher, mit Sägemehl, Steinmehl und Kalk zu arbeiten.

Auch der Einsatz von Kaffee ist sehr vielversprechend.

Die Bierfalle – eine Methode die nach hinten los geht

Die Bierfalle, welche als Wundermittel der Hausmittel verkauft wird, ist ein sehr gefährlicher Weg um die Schnecken zu bekämpfen.

Das Bier in der Falle soll die Schnecken anlocken. Allerdings lockt es alle Schnecken an, auch die aus dem Nachbargarten.

Nun hofft der Fallenaufsteller, dass die Schnecken in die Falle fallen. Leider tut das nur ein kleiner – vernachlässigbarer – Anteil der Schnecken. Der Großteil der Schnecken besiedelt viel lieber Ihre Pflanzen.

Ein weiterer Nachteil, die Bierfalle tötet auch andere – nützliche – Tiere.

Daher ist diese Art der Bekämpfung für uns KEINE Alternative.

Vorbeugung

Das wichtigste bzw. das, was man immer machen sollte, ist vorbeugen. Nicht nur bei Schnecken, sondern auch für andere Schädlinge.

Eine Möglichkeit ist es, die Eier zu zerstören, indem man in den späteren Herbstmonaten nach den ersten Frösten den Boden gründlich tiefen lockert.

Diese Methode hat aber ihren Hacken, sie kann die Bodenfauna massiv beeinflussen.

Besser ist es, die Beete nur am frühen Morgen zu gießen. Die nachtaktiven Schnecken bekommen so keinen Zugang zur Feuchtigkeit, da die Feuchtigkeit über den Tag in den Boden zieht und oberflächlich abtrocknet.

Flächenbewässerung sollte vermieden werden und stattdessen sollte die Pflanzen gezielt gewässert werden.

Verwendung von Sägemehl, Steinmehl und Branntkalk

Sägemehl, Steinmehl und Branntkalk entziehen der Schnecke beim Herüberkriechen die Feuchtigkeit. Schnecken meiden diese Materialien wie die Pest.

Um die Pflanzen effektiv zu schützen, empfiehlt es sich, um die Pflanze herum einen Schutzring aus Sägemehl, Steinmehl oder Branntkalk von mindestens 30 cm Breite zu legen.

Verwendung von Kaffee

Kaffee, eine Wunderwaffe nicht nur um den müden Menschen munter zu machen.

Kaffee enthält Koffein, ein Nervengift. Kleine Mengen Kaffeepulver auf dem Boden halten die Schnecken ab. Große Mengen töten die Schnecken.

Man kann den Kaffee als Ring um die Pflanze aufschütten oder über das Beet verteilen.

Hat die Pflanze bereits Schneckenbefall, empfiehlt es sich, die Pflanze mit einem starken Kaffee abzuspritzen.

Die Kombination machts

Wir haben gut Erfahrung aus einer Kombination von einem Steinmehl-/Sägemehl-Ring, der die zu schützenden Pflanzen umgibt. Die Innenfläche des Kreises wird mit Kaffee ausgefüllt.

Eventuell befallene Pflanzen werden mit Kaffee geduscht 🙂

Vorteil dieser kombinierten Methoden: Keine Chemie und naturverträgliche Schneckenabwehr.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Sandra

    Liebes Grünlandstaudenhof Team,

    Schnecken sind wunderbare Lebewesen, man darf Ihnen keinen Schaden zufügen. Einfach einsammeln und im Wald aussetzen.

    1. Saskia

      Macht leider nur Sinn wenm es 2-3 Stück sind und man einen Wald in der Nähe hat.

  2. saskia

    Toller Beitrag👍🏻
    hat mir sehr geholfen über meine Schneckenplage her zu werden

Schreibe einen Kommentar

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.