Katzengras – ja oder nein?

Die Diskussion für ein ja oder nein zum Katzengras ist eine ziemlich lange.

Bereits in unserem Beitrag Katzengras für den Stubentiger sind wir auf einige Punkte eingegangen, die wir hier noch mal intensivieren möchten.

Fellwechsel

Es ist soweit, der Fellwechsel ihrer Katze naht. Die Zweimal im Jahr beginnt der Fellwechsel, der für viele Katzenbesitzer zu einem Ritual wird. Nicht nur, dass die Katze umfangreiche Fellreste in der Wohnung verteilt, auch spukt sie oft Haarbüschel auf den Teppich oder die Couch. Besonderer Supergau – in dem Büschel befinden sich schöne grüne Grasreste.

Für viele Katzenliebhaber werden dabei einige Fragen aufgeworfen.

  • Warum frisst die Katze ihr Fell und würgt es später hervor?
  • Warum frisst die Katze Gras?
  • Ist das Grasfessen gefährlich?
  • Was kann ich dagegen tun? Beziehungsweise Sollte ich etwas dagegen tun?

Auf diese Fragen möchten wir in diesem Beitrag eingehen.

Warum frisst die Katze ihr Fell und würgt es später hervor?

Die Katze „frisst“ nicht ihr Fell bzw. sollte sie es tun, sollten Sie mit Ihrer Katzen schnellstens zum Tierarzt.

Stattdessen nimmt die Katze ihre Haare bei der regelmäßigen Fellreinigung auf. Im Laufe des Fellwechsels und auch sonst, sterben regelmäßig einige Haare ab. Wenn die Katze bei der täglichen Fellreinigung darüber leckt, nimmt die raue Katzenzunge diese auf und werden von der Katze verschluckt.

Im Magen verklumpen die einzelnen Haare zu Haarballen, die nur sehr schwer verdaulich sind und eine nicht unerhebliche Größe annehmen. Da das Ausscheiden der Haarballen nur sehr schwer möglich ist, werden die Haare durch die Katze wieder hervorgewürgt.

Man kann sagen, dass eine langhaarige Katze mehr Haare zu sich nimmt als eine kurzhaarige.

Warum frisst die Katze Gras?

Die Katze frisst das Gras als Verdauungshilfe. Bei der Aufnahme von Gras sorgen die Inhaltsstoffe des Katzengras für einen Würgereflex bzw. Brechreiz. Der nicht so appetitliche Ballen aus Gras und Haaren wird dabei erbrochen. Würde die Katzen die Haare nicht erbrechen, würde dies zu gesundheitlichen Folgen wie zum Beispiels Verdauungsstörungen, Schleimhautveränderungen und Darmverschluss führen.

Katzengras stellt somit ein ideales Gegenmittel für verschluckte Haare und dessen Folgen dar

Haarballen – die unterschätzte Gefahr

Haarballen stellen für die Katze eine nicht unerhebliche Gefahr da. Besonders Gefährlich sind hartnäckig festsitzende Haarballen. Normalerweise reinigt die Katze ihr Fell und isst danach etwas Gras, gefolgt vom herauswürgen der Haarreste. Ist dies nicht möglich tritt eine „Verfestigung“ des Haarballens ein. Der festsitzende Haarballen kann nicht mehr nach vorne oder zurück und kann der Katze auch schmerzen verursachen.

Damit die Katze den Haarballen los wird, benötigt sie Unterstützung in Form von speziellen Futter, Nahrungsergänzungsmitteln oder Katzengras.

Haarballen gehören zu den häufigsten Ursachen für Darmverschluss und dieser kann tödlich enden.

Ist das Grasfessen gefährlich?

Nein, dass Grasfressen ist nicht gefährlich sondern notwendig. Viele Neulinge unter den Katzenbesitzer verwundert es dennoch.

Das fressen von Gras ist für die Katze etwas völlig normales und teil ihres instinktiven Verhaltens. Katzenbesitzer die eine Freigängerkatze haben, merken das fressen von Gras und die Haarballen wesentlich seltener als Besitzer von Hauskatzen.

Im Frühjahr und Herbst, die Zeit des Fellwechsels, ist das Grasfessen und das Haarballen würgen am deutlichsten. Die Katzen fressen jetzt besonders viel Gras, nicht weil es „lecker“ ist, sondern weil Sie es „müssen“.

Was kann ich dagegen tun? Beziehungsweise Sollte ich etwas dagegen tun?

Die Antwort lautet: „Nein“. Sie sollten nicht dagegen tun und die Katze einfach „machen lassen“. Sie sollten stattdessen die Katzen unterstützen. Besonders Hauskatzen benötigen ein reiches Angebot an Katzengras.

Katzengras

Nachdem wir die Fragen nach dem Grund für den „Genuss“ von Gras erhalten haben, stellt sich die Fragen:

  • Was ist eigentlich Katzengras?
  • Welches Katzengras ist das beste?
  • Gibt es Alternativen zum Katzengras?
  • Wie kann ich meine Katze unterstützen?

Katzengras wird von allem von Hauskatzen benötigt. Die Freiläufer unter den Katzen, knabbern im Freien das Gras, dass sie gerne mögen. Wohnungskatzen sind hingegen auf Katzengras als Verdauungsunterstützung angewiesen. Ohne Katzengras neigen Hauskatzen gerne dazu Zimmerpflanzen anzuknabbern.

Katzengras – was genau ist das?

Wer eine Katze in der Wohnungshaltung hat, wird feststellen, dass seine Katze es liebt an Gras oder anderen grünen Pflanzen zu knabbern. Die Gründe dafür finden Sie weiter oben.

Es ist daher eine ziemlich gute Idee seiner Hauskatze einen oder mehrere Töpfe an Katzengras bereit zustellen. Andernfalls kann es passieren, dass die Katze andere Zimmerpflanzen anknabbert. Dabei kann es passieren, dass die Katze auch giftige ankanbbert. Manche Zimmerpflanzen bieten auch eine Verletzungsgefahr durch stacheln, scharfkantigen oder harten Blättern.

Es gibt nicht „DAS EINE“ Katzengras, sondern verschiedene Gräser fallen unter der Bezeichnung „Katzengras“.

Ein gutes Katzengras sollte ungiftig und ungespritzt sein. Es muss aus einer sauberen Umgebung kommen, damit es keine anderweitigen Pathogene hat. Ideal ist ein Katzengras aus dem Fachhandel, wie Sie es in unserem Webshop finden.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall ihrer Katze immer etwas Katzengras anzubieten.

Welches ist das beste Katzengras?

Welches Katzengras das beste ist, ist zum einen davon abhängig ob ihre Katze es frisst. Das beste Katzengras nützt nicht, wenn die Katze es nicht verachtet.

Am besten eignet sich ein Gras mit weichen Halmen, zu feste Halme oder Halme mit Widerhaken können im Magen, Darm, Hals oder in der Nase stecken bleiben.

Ein gutes Gras, dass diese Eigenschaften hat wäre Weizenkeimgras.

Aber Achtung: Nicht jede Katze mag weiches Gras. Einige Katzen mögen auch etwas festeres Gras mit einem schönen Crunch. Hier würde sich das Zwerg-Zyperngras empfehlen. Es ist zudem eines der am häufigsten angebotenen Katzengräsern. Allerdings sollte man beim Zwerg-Zyperngras darauf achten, dass die Katze es in Maßen und nicht Massen verzehrt, da zu feste Gräser unter Umständen zu einer Magenschleimhautentzüngung führen.

Welche Alternativen gibt es zum Katzengras?

Als Alternativen zu den oben aufgeführten Katzengräser eignen sich vor allem Keimgräser wie Weizen, Roggen oder Gerste. Auch der Zimmerbambus ist eine beliebtes Katzengras, dass von vielen Katzen angenommen wird.

Auch das „kriechende Schönpolster“, eine Knabberpflanze für Nagetiere, eignet sich als Katzengras. Die knacken, kleinen Blätter mögen einige Katzen sehr gerne und für den Mensch ist die einfache Pflege ein gutes Argument.

Die bekannte Grünlilie (Chrlorphytum) ist ebenfalls eine gute Alternative zum Katzengras. Sie gilt zudem als beliebte Zimmerpflanze mit Raumluft verbessernder Wirkung. Eben dieser Vorteil, kann für die Katze ein Nachteil sein. Die Grünlilie filtert die Schadstoffe aus der Luft, frisst die Katze nun die Blätter nimmt sie die Schadstoffe wiederum auf. Grünlilien sind insofern nur dann geeignet, wenn sie ungedüngt und aus Nichtraucherhaushalten kommen. Auch die Samen, die die Grünlilie bildet müssen unbedingt entfernt werden, das diese leicht giftig sind.

Wie kann ich meine Katze unterstützen?

Der letzte und wichtige Punkt dreht sich darum, wie sie als Katzenbesitzer ihre Katze am besten unterstützen können.

Das bereitstellen von Katzengras ist schon mal ein erster wichtiger Schritt Ihre Katze zu unterstützen. Ergänzend können Sie ihre Katze bei der täglichen Fellreinigung helfen, indem Sie Ihre Katze regelmäßig Bürsten und so von alten Haaren befreien. Die Katzen nimmt so weniger Haare zu sich und die Menge an Haarballen wird deutlich reduziert.

Als Nahrungsergängzungmittel können Sie Ihrer Katze Malzpaste gegeben, die der Katze hilft Haare über den Darm abzuführen.

Gesundheitliche Informationen

Achten Sie aber darauf, dass ihre Katze keine Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Nahrungsmittelallergien hat. Wenn Ihre Katze eine spezielle Diät hat, Medikamente nehmen muss oder andere gesundheitliche Einschränkungen sollten Sie besser Abstand nehmen und die Fütterung mit Nahrungsergängzungsmitteln oder Katzengras mit Ihrem Tierarzt abklären. Katzen die unter Diabetes oder Übergewicht leiden muss unter Umständen das Nahrungsergängzungsmittel oder das Katzengras entsprechend zur Tagesration angerechnet werden.

Bitte fragen Sie im Zweifel immer ihren Tierarzt!

Alternative Theorien über das Fressen von Katzengras

Es gibt weitere Theorien, warum Katzen Gras fressen, neben der obigen. Diese möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.

Anerkannt ist die obige Theorie, dass die Katze Katzengras zur Verdauungsunterstützung und Entsorgung der Haarballen frisst.

Andere Theorien gehen davon aus, dass die Katze Katzengras und andere Gräser bzw. grüne Pflanzen frisst um sich mit zusätzlichen Ballaststoffen zu versorgen. Wissenschaftlich wird dies allerdings bezweifelt, das die Menge an Ballaststoffen äußerst gering ist.

Weitere, etwas wahrscheinlichere, Theorien basieren auf der Annahme, dass sich die Katze durch die Gräser mit Folsäure versorgt. Katzen sind üblicherweise Fleischfresser. Im Fleisch befindet sich aber keine Folsäure, die für die Katzen überlebensnotwendig ist. Folsäure zählt u den wasserlöslichen Vitaminen und hat Einfluss auf das Wachstum und die Blutbildung. Wenn Ihre Katze an einem Folsäure Mangel leidet, so kann dies zu Blutarmut führen.

Dies würde erklären warum einige Katzen nur auf dem Gras herumkauen und es nicht schlucken, sondern gleich wieder ausspucken.

FAZIT

Auf die Fragen ob man seiner Katze Katzengras reichen soll, lautet die Antwort JA, allerdings nicht uneingeschränkt. Beachten Sie bitte die vorstehenden Gesundheitlichen Hinweise.

Wenn Ihre Katze gesund ist und ein normales Fressverhalten an den Tag legt, dass ist Katzengras eine ideale Unterstützung Ihrer Katzen bei der Verdauung und der Entsorgung von Haarballen.

Es schadet nicht, wenn Sie Ihrer Katze ein schönes Angebot an nachhaltigen „Knabber“-Möglichkeit mit Katzengras in Kombination mit gesundem und guten „normalen“ Futter anbieten. Dieses Verbunden mit einigen schönen Bürst- und Streicheleinheiten gefällt jeder Katze.

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