Diese Fehler schaden Ihrem Garten im Winter
Winterzeit ist Ruhezeit, so denkt man im Allgemeinen. Die Natur ruht, also ruht auch der Garten.
Dies ist ein großer Trugschluss und ein Irrtum, der sehr viel Schaden anrichten kann.
Gerade in der kalten Jahreszeit ist Ihr Garten besonders schutzlos und erst recht besonders schutzbedürftig.
Unsere TOP 10 der größten Fehler und wie man Sie vermeiden kann
1. Empfindliche Bäume und Pflanzen nicht schützen
Draußen ist es bitterkalt. Das Thermometer ist bereits bei Minustemperaturen. Draußen scheint die Sonne.
Ein schöner Wintertag? Nicht für Ihre Bäume und Pflanzen.
Die Gefahr für Frostschäden ist jetzt sehr groß.
Beispiel Baum:
Wenn sich die der Sonne zugewandten Seite des Baumstammes erwärmt, dehnt sich die Rinde aus. Die von der Sonne abgewendeten Seite beleibt hingegen gefroren. Durch die verschiedenen Temperaturen an den Seiten entstehen Spannungen. Diese Spannungen lassen die Rinde des Baumes reißen. Die Risse wiederum sind ein Zugang für Bakterien, Pilze und sonstige Schädlinge, die den Baum zerstören.
Besonders junge Bäume und Gehölze z. B. Obstbäumchen, die noch keine Borke bilden konnten, sind besonders betroffen und gefährdet.
Was kann man tun?
Wir raten zu dem sogenannten Weißanstrich. Dabei handelt es sich um einen Anstrich der Rinde mit einer speziellen Farbe, die Sie in jedem gut sortierten Fachhandel oder Gartencenter finden.
Die weiße helle Farbe wird auf die Sonnenstrahlen reflektierend, so dass eine starke Erwärmung und damit Spannungen und den damit verbundenen Rissen vorgebeugt wird.
Vor dem Anstrich ist es wichtig, dass Sie den Baum sehr vorsichtig von Moosen und Flechten befreien. Die Farbe sollte bei frostfreiem Wetter vorsichtig und gleichmäßig mit einem Pinsel auf den Stamm aufgetragen werden. Bei fortschreitendem Winter sollte der Anstrich wiederholt werden.
Zum Schutz der Wurzeln sollte der Boden mittels Laub abgedeckt werden.
2. Vergessen zu gießen
Auch im Winter brauchen einige Pflanzen Wasser. Besonders immergrüne Pflanzen haben bei sonnigen Tagen einen erhöhten Wasserbedarf. Der Grund dafür liegt in den Blättern. Wenn die Sonne scheint, verdunstet über die Blätter das Wasser. Wenn gleichzeitig der Boden gefroren ist, können die Pflanzen über den Boden kein neues Wasser nach saugen. Das Wasser in der Erde als Eis gebunden.
Wie gießt man im Winter?
Im Winter gibt es zwei Arten zu gießen.
1. Mittels angewärmten Wasser, welches auf die Erde gegossen wird und das Eis antaut, so dass die Pflanze das Wasser einziehen kann.
2. Sobald der Boden angetaut ist, gießen.
3. Pflanzen-Sauna
Die allseits beliebte Pflanzen-Sauna, nicht gewollt, dennoch häufig vorkommend.
Als Gärtner und Pflanzenliebhaber möchten man seinen lieben Pflanzen etwas Gutes tun und packt sie daher schön ein. Durch das Einpacken sollten die Pflanzen vor der Kälte und dem Frost geschützt werden.
Dies ist auch im Prinzip gut und wichtig. Allerdings gibt es einiges dabei zu beachten.
Wenn die Sonne auf die gut eingepackte Pflanze scheint, fängt die Pflanze an zu schwitzen. Die Luft unter der Verpackung heizt sich unter Umständen stark auf. Nachts hingegen, fallen die Temperaturen wieder massiv.
Besonders wenn es vorfrühlingshaft wird oder der Tag sehr sonnig, sollte man die Pflanzen auspacken. Zum Abend hin oder wenn Frost gemeldet ist, sollte man die Pflanzen dann wieder schnell einpacken.
Es empfiehlt sich ein licht- und luftdurchlässiges Material. Niemals sollte man die Pflanzen so einpacken, dass sie kein Licht erhält oder die Luft nicht austauschen kann.
4. Kübelpflanzen in Dunkel stellen
Viele Kübelpflanzen, besonders exotische Pflanzen vertragen keinen Frost und sollten daher im Haus überwintern. Ideal ist ein kühler Ort, der nicht vom Frost heimgesucht wird, z. B. der Keller.
Dabei gibt es jedoch ein großes Problem. Immergrüne und exotische Pflanzen tragen auch im Winter Ihr Blätterkleid. Als Beispiel ist hier der Lorbeer, Zitrusfrüchte oder der Oleander zu nennen.
Solche Pflanzen dürfen während der Winterruhe nicht zu dunkel stehen. Es empfiehlt sich daher, diese Art von Pflanzen in einem Wintergarten oder Gewächshaus unterzubringen. Dabei aber auf niedrige Temperaturen achten, damit die Pflanzen Ihren Stoffwechsel bremsen.
5. Bei Schnee auf dem Rasen spielen
Dadurch, dass man bei Schnee den Rasen betritt, wird der Schnee komprimiert und so verdichtet, dass es unter dem Schnee zu einem Luftabschluss kommt. Dies begünstige die sogenannte Typhulafäule.
6. Salz streuen
Streusalz ist Gift und meist der sichere Tod für jeden Garten. Das Streusalz schadet Bäumen, Beete und Hecken, wenn es mit dem Tauwasser in den Boden gelangt. Der hohe Salzgehalt lässt die Wurzeln vertrocknen und tötet die Pflanzen ab.
Salz ist hygroskopisch und bindet das Wasser aus der Umgebung sehr stark an sich.
In den meisten Bundesländern und Städten ist daher die Verwendung von Streusalz untersagt.
Wenn Ihre Pflanzen mit Streusalz in Berührung kommen, ist eine besondere und schnell Pflege. Gefragt
7. Schneemassen auf den Pflanzen liegen lassen
Schneit es stark, muss man den Garten im Auge behalten. Besonders die Bäume und Hecken sind sehr anfällig für große Schneemassen. Ist die Schneelast zu groß, können Äste abbrechen. Geräumt werden sollte spätestens, wenn sich die Äste biegen. Um dies vorzubeugen, empfiehlt sich ein professioneller Schnitt. Durch den Schnitt bilden sich keine stark verzweigen Äste aus, die den Schnee sammeln.
8. Pflanzenschutzmittel zu kalt lagern.
Pflanzenschutzmittel sind sehr Kälte empfindlich. Bei Frost werden Sie sogar unbrauchbar. Der nachträgliche Einsatz von falsch gelagerten Pflanzenschutzmitteln kann die Pflanze nachträglich schaden.
Eine falsche Lagerung erkennt man an der veränderten Struktur des Mittels. Zum Beispiel wird es dickflüssiger oder beginnt zu klumpen.
Pflanzenschutzmittel sollten daher niemals in der Garage oder in einer Gartenhütte gelagert werden.
9. Gartenteich zufrieren lassen
Der Gartenteich ist ein Biotop für viele Pflanzen und Tiere. Besonders die Tiere benötigen Sauerstoff zum Überleben. Der Austausch von Sauerstoff und Faulgasen ist daher sehr wichtig, damit der Teich nicht umkippt und die Pflanzen und Fische sterben. Die Tiere benötigen Sauerstoff und die toten abgesunkenen Pflanzenreste auf dem Teichgrund entwickeln beim Zersetzen Faulgase. Ein Austausch ist daher sehr wichtig, ansonsten würde den Fischen, welche sich in den unteren Wasserzonen aufhalten, schnell die Luft ausgehen und sie würden ersticken.
Man sollte daher ein Loch frei halten. Dafür empfehlen sich Pflanzen, z. B. Rohrkolben in der Flachwasserzone. Diese sorgen dann für den Gas-Austausch.
10. Wasserleitungen nicht schützen
Nachdem der Garten mit all seinen Blumen und Bäumen geschützt ist, ist noch lange nicht Schluss. Auch die Hausleitungen, besonders die Wasserleitungen, sind zu schützen.
Rechtzeitig sollte das Wasser abgedreht und die Leitungen gelehrt werden. Ansonsten kann es bei starkem Frost zu geplatzten Leitungen kommen.
Auch Pumpen, Regentonnen und (Spring-)Brunnen müssen vom Wasser befreit werden, damit es nicht zu Frostschäden kommt.