Rund ums Haus – Energie sparen – Teil 2: Dämmen, isolieren, Anbieterwechsel, Alltagstipps

Im ersten Teil haben wir einige Punkte angesprochen, mit denen Sie in Ihrem Haus viel Energie und Geld einsparen können. In diesem Artikel unserer Artikelreihe möchten wir auf einige Punkte und Fragen etwas tiefer eingehen.

Fassade dämmen

Eine schlecht gedämmte Fassade kostet nicht nur Geld, sondern bringt auch das Raumklima durcheinander. Durch die Dämmung der Fassade sparen Sie nicht nur Geld, Sie haben es im Winter auch schön warm und im Sommer halten Sie die Wärme draußen.

Es gibt verschieden Arten, um Ihre Fassade zu dämmen. Auf die wichtigsten gehen wir kurz ein.

1. Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Bei dieser Dämmungsart werden Dämmplatten auf die Außenmauer geklebt. Darauf wird dann ein Armierungsmörtel mit Armierungsgewebe aufgetragen, bevor der eigentliche Außenputz aufgetragen wird.

Das Wärmedämmverbundsystem ist ein günstiges und schnelles Verfahren.

2. Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade hatten wir bereits im ersten Teil vorgestellt. Bei dieser Fassadendämmung wird die Dämmschicht von der Witterungsschicht durch eine Luftkammer getrennt.

Auf der Außenmauer wird eine waagerechte Lattung aufgebracht, die mit Dämmmaterial gefüllt wird. Anschließend wird eine senkrechte Konterlattung aufgeschraubt. Die Zwischenräume bleiben frei, so dass die Luft zirkulieren kann. Die Oberseite und Unterseite der Fassade bleiben luftdurchlässig.

Durch die Luftzirkulation wird Feuchtigkeit gut abtransportiert, was die Schimmelbildung reduziert.

Allerdings hat diese Art der Dämmung auch einige Nachteile. Im Falle eines Brandes kann die Lüftung einen Kamineffekt begünstigen und sogar das Löschwasser abschirmen, so dass eine Brandlöschung behindert wird.

Dach isolieren

Ein isoliertes Dach spart sehr viel Energie und Wärme, die sonst nach oben hin verpufft. Wer noch kein isoliertes Dach hat, kann sich überlegen, ob er das Dach nicht zur Vergrößerung des Wohnraumes nutzt.

Fenster abdichten

Zugluft ist schlecht, nicht nur für die Wärmeffizienz, sondern auch für die Gesundheit.

Zugluft entsteht durch Spalten an Fenstern und Türen. Räume mit Zugluft fühlen sich unangenehm an. Zudem müssen diese Räume immer konstant nachgeheizt werden.

Dies kann man entgegenwirken, wenn man alte Fenster durch neue tauscht. Aber nicht immer hat man das Geld dazu. In einigen Fällen reicht es, die vorhanden Fenster abzudichten. Ein einfaches Dichtungsband (Hier bitte genau auf die Herstellerangaben achten, nicht jeden Dichtband ist das richtige) oder das Auswechseln der Dichtungen in den Fenstern kann einen nicht zu unterschätzenden Effekt haben.

Wir empfehlen, dass Sie einmal im Jahr Ihre Fenster durch einen Fachmann kontrollieren lassen. Dies ist nicht teuer und Probleme wie z. B. kaputte Dichtungen können schnell gefunden und repariert werden.

Türen abdichten

Wie mit den Fenstern, so auch mit den Türen. Schlecht schließende Außentüren und Zimmertüren kosten sehr viel Wärme. Wie bei Fenster können Türen durch zusätzliches Dichtband gedämmt werden, damit keine Luft durch die Spalten kommt. Am Boden vor dem Türschlitz kann ein Zugluftdackel gelegt werden. Alternativ dazu gibt es diverse Türdichtschienensysteme. Diese müssen für die entsprechende Türe und Böden angepasst werden.

Wie auch bei den Fenstern sollten Sie Ihre Türen jährlich kontrollieren lassen.

Kellerdecke dämmen

Eine isolierte Kellerdecke ist sehr sinnvoll. Nicht nur wird Heizenergie gespart, auch der Boden bleibt schön warm und Sie holen sich keine kalten Füße. Die Kellerdecke können Sie gut selbst dämmen. Dazu eigenen sich:

1. Polystyrolplatten

Diese werden einfach an die Kellerdecke geklebt und mit Tellerdübeln befestigt. Durch Nut und Feder werden Kältebrücken verhindert.

2. Mineraldämmplatten

Diese Platten werden mit Mörtel an die Decke geklebt. Diese Platten sind nicht brennbar, haben eine Hemmwirkung auf Schimmelsporen und sind schallisolierend.

Heizungsrohre isolieren

Ein weiter Punkt, bei der Wärme verloren geht, ist der Transport der Wärme. Freie Rohre mit warmen Wasser strahlen die Wärme in die Umgebung ab. Es gibt zur Isolierung von Rohren spezielles Isolationsmaterial, welches um die Rohre gelegt werden kann. Rundungen werden mit Winkelschnitten gemacht. T-Stücke oder Kreuzungen durch Winkeleinschnitte (Einkerbungen) und Winkelausschnitte (Stöße) verbunden.

Am besten fangen Sie mit den Rundungen und Biegungen Ihrer Rohre an. Gerade Stücke werden zuletzt einfach nach Länge geschnitten und zuletzt passgenau eingefügt. Verbindungsstellen werden mit selbstklebendem Aluminiumband umwickelt.

Energiespartipps für den Alltag

Für den Alltag haben wir einige Energiespartipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie einfach und schnell Energie und Geld sparen können.

Strom

  • Grundsätzlich gilt: Alles, was nicht benötigt wird, muss auch nicht an sein. Schalten Sie einfach alle nicht benötigten Stromverbraucher aus.
  • Statt normaler Glühbirnen oder Energiesparlampen sollten Sie auf die noch sparsameren Lampen mit LED-Technik wechseln.
  • Beim Kochen sollten Sie immer einen Topf wählen, der zur entsprechenden Kochstelle passt. Ist der Topf kleiner als die Herdplatte, verschenken Sie Energie in die Luft. Ist der Topf größer als die Herdplatte, ist die Hitze im Topf unausgeglichen.
  • Nutzen Sie bei Ihrem Herd die Restwärme und schalten Sie frühzeitig ab.
  • Nutzen Sie auch bei Ihrem Backofen die Restwärme.

Elektrogeräte

  • Erneuern Sie Geräte, die Strom fressen – also einen hohen Verbrauch haben
  • Lassen Sie Elektrogeräte nicht im Stand-By Modus, sondern schalten Sie diese komplett aus. Auch der Stand-By Modus verbraucht Strom. Viele Geräte haben allerdings keinen „Aus“-Schalter mehr. Hier eignet sich eine Steckerleiste oder ein externer Schalter.
  • Achten Sie beim Geräteneukauf auf die Energieeffizienzklasse. Viele Geräte haben entsprechende Etiketten.
  • Kühlschränke und Gefrierschränke benötigen weniger Energie, wenn die Umgebung kühl ist. Stellen Sie daher Ihre Kühl- und Gefriergeräte nicht neben eine Heizung oder Ihren Herd bzw. Backofen. Ideal ist der Keller.
  • Achten Sie auch darauf, dass zwischen Kühlgerät und Wand genug Platz ist, damit die Luft zirkulieren kann.
  • Kühlgeräte regelmäßig abtauen.
  • Lüftungsschlitze von elektrischen Geräten müssen immer frei bleiben

Warmwasser

  • Moderne elektrische bzw. smart geregelte Durchlauferhitzer benötigen weniger Strom als Geräte ohne Regelung.
  • Mit Wasserspartechnik wie z. B. Wasserstop, Wassersparbrauseköpfen sparen Sie Wasser und Wärme.

Wäsche waschen und trocknen

  • Vermeiden Sie den Gebrauch eines Wäschetrockners. Trocknen Sie Ihre Wäsche besser klassisch auf einer Leine an der frischen Luft.
  • Lasten Sie Ihre Waschmaschine bei Nutzung gut aus. Neuere Geräte haben allerdings eine Nutzlasterkennung.
  • Verwenden Sie Sparprogramme oder niedrige Temperaturen

Heizen

  • Durch den Einsatz von smarter Technik z. B. elektrischen Heizkörperthermostaten können Sie spezifische Heiztemperaturen und Heizphasen für jeden Raum und für jede Situation einstellen. Durch den Einsatz von intelligenter Technik z. B. Fensteröffnungserkennung, Personenerkennung/Anwesenheitserkennung können Wärmeverluste optimiert werden.
  • Heizkörper nicht abdecken oder mit anderen Dingen wie z. B. Möbeln zustellen.

Lüften

  • Stoßlüften, besonders in der Heizperiode. Dabei wird das Fenster zwecks Luftaustausch komplett geöffnet und nach wenigen Minuten wieder geschlossen. (Intelligente Heizkörperthermostate können dies erkennen und die Heizung entsprechend regulieren)

Stromanbieter bzw. Gasanbieter wechseln

Durch den Wechsel des Stromanbieters bzw. Gasanbieter spart man zwar keine Energie, dafür aber Geld. Ein Wechsel aus der Grundversorgung in einen anderen Tarif des regionalen Anbieters kann sich in Ihrem Geldbeutel bereits bemerkbar machen. Der Wechsel in einen Tarif eines anderen Anbieters kann schonmal mehrere hundert Euro einsparen, besonders beim jährlichen Wechsel, dank Neukundenboni und Wechselboni.

Die Preise der einzelnen regionalen und überregionalen Anbieter sind sehr wechselhaft.

Hier empfiehlt es sich, ein Vergleichsportal zu benutzen.

Im Folgenden haben wir Ihnen den Link zum Stromvergleich und Gasvergleich von Check24 hinterlegt.

Stromvergleich*

Gasvergleich*

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Noch mehr Infos:

Energie sparen – Teil 1: Übersicht

Energie sparen – Teil 3: Geräte, Energieausweis, Wasser, Heizen, Lüften, Tipps

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. daggu

    mach weiter so 👍

  2. dagne

    toller Ratgeber 👍

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