Der Hashtag #IchBinArmutsbetroffen hat mindestens im Internet große Wellen geschlagen. In der Printpresse ließt sich davon wenig, doch worum geht es denn überhaupt?
#IchBinArmutsbetroffen’e erzählen von Ihrem Alltag, von den Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben und wie Ihr Alltag aussieht. Arm trotz Arbeit ist ein großes Thema. Manche trauen sich dazu ihr Gesicht zu zeigen und somit Armut ein Gesicht zu geben. Ins Leben gerufen wurde dies durch die Vereinigung „Eine Sorge weniger“.
„So weit so schön“, mögen Sie sich vielleicht denken, oder gar „Wir früher haben noch still gelitten“, oder auch „Schlimm, dass so etwas in einem der reichsten Länder der Welt noch notwendig ist“.
Während ein großer Teil Mitgefühl und Verständnis zeigt, zeigen manche ihre hässliche innere Fratze. Sie beschimpfen Betroffene oder geben Ratschläge wie „Das MHD sagt nun wirklich nichts über die noch Verwendbarkeit von Artikeln aus. Vielleicht auch ein Grund für die Armut?“.
So eine Äußerung mag vielleicht auf den ersten Blick logisch erscheinen. Ja wir alle haben wohl schon ein Joghurt gegessen, dass ein paar Tage über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) hinaus war. Was Sie im Privaten machen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Das oben genannte Beispiel war jedoch bezogen auf einen Helferpost, der schrieb, dass Ihr für die Verteilung an Armutsbetroffene, Lebensmittel geschenkt, genauer gesagt unbekannt vor die Tür gestellt wurden, die seit März abgelaufen waren und sichtbare Verwesungsspuren aufwiesen.
- Sind Armutsbetroffene nicht die Biotonne der Gesellschaft. Sie müssen nicht froh sein, immerhin fünf, sechs Monate abgelaufene Lebensmittel zu erhalten.
- Sind aufgeblähte Dosen, Schimmelüberzogene convenience Produkte, aufgeblähte Aufbackwaren gefährlich.
Hinweis: Was in einer aufgeblähten Dose so entsteht, spritzt sich manch eins ins Gesicht. Wenn man es isst oder einatmet, kann dies unter Umständen zu äußerst qualvollen Schmerzen oder gar zum Tod führen (Vergiftung).
Sollten Sie sich vergiften, liefert unser Sicherheitsdatenblatt rund um das Thema Vergiftungen in Bezug auf Pflanzen auch sinnvolle Hinweise, die Ihnen im Falle einer Lebensmittelvergiftung helfen inkl. einer Liste aller Giftnotrufzentren. - Wenn man glaubt, dass es sparsam ist, vor Hunger Gefahr zu laufen krank zu werden und somit noch mehr Einbußen (Lohn, Krankheitskosten etc) in Kauf zu nehmen, hat weder Sparsamkeit noch Wirtschaftlichkeit verstanden.
Armut ist keine „Eigenschaft“ einer kleinen Gruppe. Armut trifft immer größere Teile der Gesellschaft.
Wir wünschen Ihnen liebe Lesende, dass Sie sich nie in einer solchen Situation wiederfinden und appellieren an die Menschlichkeit – ansonsten ist man nämlich nichts anderes als ein… Unmensch!
An dieser Stelle möchten wir auch auf unsere Aktion aufmerksam machen, bei der wir mithilfe von Spenden Lebensmittelboxen an Armutsbetroffene verteilen. Wenn es für Sie möglich ist, freuen wir uns über Spenden. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.gruenlandstaudenhof.de/cms2/gruenlandstaudenhof/lebensmittelpaten/.
Euer Grünlandstaudenhof Team