Hydrokulturen und Schimmel

Die Hydrokultur ist eine besondere Art der Pflanzenhaltung. Bei der Hydrokultur werden die Pflanzen in einem anorganischen Substrat gehalten.

Bei der Hydrokultur geht es um Wasser und Feuchtigkeit. Daher ist Schimmel ein wichtiges Thema.

Schimmel bildet dich durch den Schimmelpilz besonders gerne an feuchten Orten. Es gibt die verschiedensten Arten von Schimmel, einige Gutartig (sogar Essbar) andere äußerst gefährlich.

Für viele Pflanzen bedeutet Schimmel den Tod, besonders wenn die Wurzeln angegriffen sind, gibt es kaum noch Rettung.

Hydrokulturen sind bei unsachgemäßer Pflege sehr für Schimmel angreifbar.

Wie alle Pflanzen sollte man auch Hydrokulturen nicht zu stark wässern. Für den idealen Wasserstand/Feuchtigkeit gibt es spezielle Messgeräte. Bei zu viel Wasser sollten Sie den Wasserstand umgehend reduzieren.

Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Schimmelbildung. Daher sollten Sie den Pflanzenstandort regelmäßig lüften, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Substrate, die aus Blähton sind, neigen häufig zum Ausblähen, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, dabei entsteht eine weiße Kruste, diese wird häufig für Schimmel gehalten.

Sollte Ihre Hydrokultur oder auch eine andere Pflanze von Schimmel befallen sein, müssen Sie sofort reagieren.

Eine bereits stark befallen Pflanze sollten Sie umgehend entsorgen.

Bei weniger stak befallenen Pflanzen sollten Sie das Substrat umgehend auswechseln. Waschen Sie die Wurzel sorgfältig aus. Zum Auswaschen legen Sie die Pflanzen für ca. 12 Stunden in eine einprozentige Kupfersulfatlösung.

Da sich Schimmel dort bildet, wo es feucht ist, daher sollten Sie einen wärmeren Standort wählen. Je wärmer der Standort ist, desto besser kann die übrige Feuchtigkeit verdunsten.

Achten Sie aber darauf, dass keine Kondensation stattfindet, diese würde wieder für zu viel Feuchtigkeit sorgen und den Schimmelpilzbefall begünstigen.

Da sich Schimmelpilze im Substrat sammeln, sollten Sie regelmäßig das Substrat erneuern, damit die Pilze sich nicht ausbreiten können.

Wo und wie bildet sich der Schimmel?

Zu aller erst, Schimmelsporen sind überall, auch in der Luft um uns herum. Schimmel entsteht dann, wenn sich diese Schimmelsporen festsetzen können. Damit der Schimmel wächst, sind günstige Wachstumsbedingungen unabdingbar. Dafür sind mehrere Faktoren unabdingbar.

Der wichtigste Faktor ist Feuchtigkeit. Überall dort, wo eine gewisse Grundfeuchtigkeit vorherrscht, bildet sich Schimmel. Das lässt sich bei Hydrokulturen nicht vermeiden. Als Tipp sollte man bei Nachgießen der hydrokultivierten Pflanzen auf eventuelle Ansätze von Schimmel achten als auch auf die Angaben des Wasserstandsmessers. Bitte vergessen Sie nicht, dass auch Hydrokulturen überwässert werden können.

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Ein weiterer Punkt, der unabdingbar für Schimmel ist, ist das vorhanden sein von organischem Material, dass er als Nahrung verstoffwechseln kann. Eine Quelle für diese Nahrung sind zum Beispiel weggeschüttete Getränke wie Kaffee, Tee, zuckerhaltige Limonaden und so weiter. Auch anderes organisches Material wie Essenreste als Düngeersatz haben bei Hydrokulturen nichts zu suchen. Auch Erdreste bei einer unprofessionellen Hydrokultur sind ein guter Nährboden für Schimmel.

Als Dünger verwenden Sie spezielle Flüssigdünger für Hydrokulturen.

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Weitere Faktoren der Schimmelbildung sind Zeit. Damit sich Schimmel entwickelt, braucht er Zeit. Daher sollten Sie regelmäßig nach Schimmelansätzen Ausschau halten und bei Bedarf das Granulat wechseln beziehungsweise reinigen.

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Der pH-Wert des Wassers spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Schimmelbildung. Achten Sie hier auf den richtigen pH-Wert, der zu Ihrer Pflanze passt.

Der nächste Punkt ist Sauerstoff, den Schimmel benötigt, um sich zu entwickeln und zu wachsen. Dieser findet sich häufig in Luftkammern, wenn man die Hydrokultur unfachmännisch angelegt hat.

Der letzte Punkt ist Wärme, den Schimmel zum Wachstum benötigt. Natürlich brauch auch die Pflanze selbst in der Regel wärme, daher sollten Sie darauf achten, dass Sie es nicht zum warm und nicht zu kalt haben. Bei tropischen Pflanzen müssen Sie daher häufiger das Substrat wechseln oder waschen.

Problematisch ist, dass die Parameter und Faktoren, die Schimmel begünstigen, recht schnell gegeben sind oder unvermeidbar sind. Daher ist eine gute Pflege Ihrer Pflanzen in der Hydrokultur mit regelmäßigen Prüfungen unabdingbar.

Wenn Sie die Hydrokulturen diese Faktoren beachten und regelmäßig prüfen und pflegen, können Sie die Schimmelbildung weitgehend minimieren. Lassen Sie Ihre Pflanzen in Hydrokultur nicht über einen längeren Zeitraum in einem sehr nassen Gefäß. Fügen Sie kein organisches Material hinzu und achten Sie auf die Umweltfaktoren.

Schauen Sie auch in unsere anderen Ratgeber rund um die Hydrokultur:

Hier geht es zu: Richtige Anwendung von Blähton & Tongranulat – Teil 1

Hier geht es zu: Richtige Anwendung von Blähton & Tongranulat – Teil 2

Hier geht es zu: Richtige Anwendung von Blähton & Tongranulat – Teil 3

Was tun, wenn sich Schimmel gebildet hat?

Wenn sich Schimmel gebildet hat oder sich gerade bildet, können sie wie folgt vorgehen. Sie benötigen dafür eine einprozentige Kupfersulfatlösung. Alternativ können Sie auch auf eine Wasserstoffperoxid-Lösung setzen.

Ist die Pflanze schon stark mit Schimmel befallen, sollten Sie die Pflanze entsorgen. Sie retten ist eher unwahrscheinlich, aber Sie können es versuchen.

Schimmel bildet sich immer dort, wo die Feuchtigkeit zu hoch ist.

Prüfen Sie, die Luftfreuchtigkeit und ermitteln Sie die Ursache des Schimmels. Erst, wenn die Ursache beseitigt ist, sollten Sie weitere Maßnahmen ergreifen.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, senken Sie die Luftfeuchtigkeit. Beispielsweise indem Sie die Pflanze an einen anderen Ort bringen oder indem Sie die Lüftung um die Pflanze herum „optimieren“ ohne jedoch die Pflanze in einer Zugluftschneide zu bringen. Es gibt beispielsweise Gelkügelchen, die Sie aus Schuhen oder von anderen Produkten kennen, die Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Ähnliche Produkte gibt es auch für die Hydrokultur.

Ist zu viel Wasser im Pflanzgefäß, reduzieren Sie den Wassergehalt. Verwenden Sie dafür ein Hygrometer. Dieses finden Sie im Fachhandel. In unseren oben aufgeführten Beträgen zu Blöhton und Tongranulaten finden Sie eine Übersicht diverser von uns empfohlener Hygrometer extra für die Hydrokultur.

Wählen Sie beispielsweise einen wärmeren Standort, damit die Feuchtigkeit besser verdunsten kann. Achten Sie darauf, ob sich irgendwo Kondenzwasser bildet. Die ist an kühlen Oberflächen der Fall. Dieses Wasser kann dann zum Beispiel. zur Pflanze zurückfließen.

Wenn Sie die Ursache beseitigt haben, gegen Sie wie folgt vor:

Zuerst, entfernen Sie jeglichen Schimmel, wechseln Sie den Blähton vollständig aus. Anschließend waschen Sie die Pflanzenwurzeln gründlich aus und setzen Sie die Pflanzenwurzeln für mindestens zwölf Stunden in eine einprozentige Kupfersulfatlösung.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. maik

    Damit hätten wir im Büro immer Probleme.
    Sind auf normale Pflanzen in der Erde gewechselt.

    1. Carsten

      Danke für tollen Beitrag

  2. Sandra Müller

    Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Mit diesen Tipps konnte ich meine Hydrokultur wieder in Schuss bringen. Sogar die Pflanzen der Nachbarin konnte ich retten.

  3. Stefan

    Danke für die Tipps 👍
    Ich hatte auch mit Schimmel in meinem Hydrokulturen zu kämpfen.

    Ich erneuere jetzt alle 3 Monate das Substrat und Messe die Flüssigkeitszugabrme.

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