Es gibt eine Vielzahl von Düngemitteln. Einige sind biologisch, andere vollständig chemisch und wieder andere irgendwo dazwischen.
Dünger ist nicht immer notwendig und der Einsatz kann auch gefährlich sein. Die falsche Verwendung von Düngemitteln kann die Bodenflora und Bodenfauna komplett zerstören und damit nicht nur Ihre Pflanzen in Mitleidenschaft ziehen.
Besonders von chemischen Düngern geht eine nicht unerhebliche Gefahr für Kinder und Tiere aus.
Der beste Dünger ist immer ein möglichst natürlicher Dünger.
Man kann Dünger kaufen, aber natürlich auch Dünger selber herstellen. Besonders schwer ist es nicht.
Wir haben die besten 15 Düngemittel, die man selbst herstellen kann, für Sie zusammengestellt. Jedes dieser Düngemittel besteht aus rein biologischen Komponenten ohne zusätzliche Chemie.
1. Bananendünger
Banane ist nicht nur für den Menschen eine Wunderfrucht. Die Abfälle der Banane (vornehmlich die Schale) eignet sich hervorragend als Dünger.
Herstellung und Anwendung:
Bananenschale klein scheiden und unter die Erde mischen.
Die Bananenschale enthält viele Mineralstoffe.
Alternativ:
Bananenschale klein scheiden und mit Wasser zerdrücken oder aufkochen lassen.
Getrocknete Bananenschale (vorher im Mixer zerkleinern) können Sie auch in Mulch und Rasenschnitt einarbeiten.
2. Laub und Äste
Laub und Äste eignen sich hervorragend als Dünger, aber auch als Schutzschicht für den Winter.
Herstellung und Anwendung:
Laub/Äste klein häckseln und großflächig als Dünger und Schutzschicht verwenden oder untergraben.
Es ist auch möglich, aus den Blättern einen Sud zuzubereiten und diesen aufzutragen.
Ganzes Laub (aber keine Äste) kann auch ohne kleinhäckseln großflächig als Dünge- und Schutzschicht aufgetragen werden.
3. Brennnesseljauche
Brennnesseln sind für den Garten eine absolute Wunderpflanze. Aus Brennnesseln kann nicht nur ein leckerer Tee oder Salat hergestellt werden, es eignet sich auch als Düngemittel und zur Schädlingsbekämpfung.
Herstellung und Anwendung:
Brennnesselblätter zerkleinern und einen Brennnesselsud herstellen.
1 kg Brennnesselblätter auf etwa 10 Liter Wasser. Das Gemisch zirka 2 Wochen stehen lassen und anschließen im Verhältnis 1:20 mit Wasser verdünnen und die Pflanzen gießen.
Tipp: Brennnesseljauche im Verhältnis 1:40 können Sie zur Schädlingsbekämpfung nutzen und damit die Blätter und Blüten einsprühen.
4. Dung und Mist
Dung und Mist sind ideale Düngemittel und bekannt aus der Landwirtschaft.
Herstellung und Anwendung:
Dung und Mist sollten Sie nicht direkt auf die Pflanzen aufgetragen, sondern immer als Sud. Den Sud ca. 2 Wochen stehen lassen und im Verhältnis 1:20 mit Wasser mischen.
5. Kaffee
Kaffee ist nicht nur für viele Menschen lecker, sondern auch für viele Pflanzen. Der Kaffee bietet Nährstoffe und kann gegen Schnecken helfen.
Herstellung und Anwendung:
Kaffeesatz enthält eine hohe Konzentration an Stickstoff, Phosphor, Kalium und weiteren Mineralstoffen.
Kaffee ist sehr vielfältig anwendbar.
1. Mischung aus Blumenerde und Kaffeesatz
2. Kaffeesatz als Flüssigdünger. Dazu den Kaffeesatz mit Wasser mischen und auf den Erdboden aufbringen.
Achtung: Niemals Kaffee direkt auf den Boden auftragen. Der Kaffee trocknet an der Oberfläche und lässt anschließend kauf Wasser ins Erdreich!
Kaffee hat eine leicht säuernde Wirkung auf den Boden.
Kaffee als Ring um ein Beet hält Schnecken fern.
6. Eierschalen
Eierschalen werden zumeist unterschätzt. Sind aber für Gartenliebhaber ein beliebtes Mittel, den Garten und die Pflanzen mit Kalk und Mineralstoffen zu versorgen.
Herstellung und Anwendung:
Eierschalen zerkleinern (Mörser) und ins Blumenwasser geben. Liefert Mineralstoffe und Kalk. Besonders zu empfehlen bei Pflanzen, die Kalk benötigen und nur kalkarmes Leitungswasser oder kalkarmer Boden zu Verfügung steht.
Kalk erhöht den PH Wert.
7. Holzasche
Ein offener Kamin oder Ofen produziert Asche, vielfach wird Asche einfach weggeworfen, doch Asche ist ein nicht zu unterschätzender Dünger.
Herstellung und Anwendung:
Enthält Mineralstoffe, Spurenelement und Kali. Idealer Dünger, wenn Sie mit Pellets oder Briketts heizen. Einfach in den Boden einarbeiten oder auf die Beete streuen.
Besonders geeignet für Rosen.
8. Schwarzer Tee
Nicht nur die Kaffeetrinker produzieren wunderbaren Dünger, sondern auch die Teetrinker. Schwarzer Tee ist ein sehr guter Dünger.
Herstellung und Anwendung:
Idealer Dünger für Cranberry, Rhododendron aber auch für wasserhaltiges Gemüse wie Gurke und Zucchini.
Einfach einen alten Beutel ins Gießwasser legen und etwas ziehen lassen.
Danach können Sie den Teebeutel öffnen und anschließend die Reste in den Boden einarbeiten.
Tee hat eine leicht säuernde Wirkung auf den Boden.
9. Mulchen mit Rasenschnitt
Rasen muss regelmäßig geschnitten werden, dabei wird ein sehr guter Dünger produziert!
Herstellung und Anwendung:
Rasenschnitt ist einer der besten Dünger, die es gibt. Einfach das zerkleinerte Gras auf dem Rasen liegenlassen, aufs Beet auftragen oder unter die Erde mischen.
10. Restwasser
Wer kocht, hat meistens etwas Wasser übrig, zum Beispiel Nudelwasser, Kartoffelwasser oder Gemüsewasser.
Herstellung und Anwendung:
Einfach das Kochwasser als Gießwasser verwenden. Es enthält viele Nährstoffe und Mineralien.
11. Nüsse
Zur Adventszeit wird viel gebacken und geknabbert. Ganz vorne dabei sind Nüsse. Statt die Schalen wegzuwerfen, kann man diese ebenfalls als Dünger verwenden.
Herstellung und Anwendung:
Alle Arten von Nüssen, inkl. Kokosnuss eignen sich als Düngemittel. Die Schalen müssen fein gemahlenen werden und anschließend in den Boden eingebracht werden.
12. Algen
Wer einen Teich oder ein Aquarium hat, kann die Algen als Dünger nutzen.
Herstellung und Anwendung:
Algensud, getrocknete und zerkleinere Algen oder frische Algen kleingeschnitten unter das Substrat mischen.
13. Hornspäne
Hornspäne sind geschredderte Tierhörner, Fußnägel, Fingernägel etc. (Und ja, man kann auch menschliche nehmen).
Herstellung und Anwendung:
Hornspäne bieten viele Mineralien und Nährstoffe. Die Hornspäne werden unter die Erde gemischt.
14. Haare
Menschliche und tierische Haare enthalten sehr viele wichtige und wertvolle Substanzen für Ihre Pflanzen.
Herstellung und Anwendung:
Haare enthalten sehr viele Nährstoffe und Mineralien. Wer sich zu Hause die Haare scheiden lässt, kann diese unter die Erde mischen. Alternativ kann man auch beim Friseur den Haarabfall bekommen, wenn man nett fragt.
15. Kompost
Kompost ist das bekannteste Düngemittel. Es ist vielseitig anwendbar, auch als Flüssigdünger.
Herstellung und Anwendung:
Kompost und Humus sind die bekannteste Art des selbstgemachten Düngers.
Wer Kompost hat, kann aus Kompost auch einen prima Flüssigdünger machen.
Im Mischverhältnis 1:8 wird ein Teil Kompost mit acht Teilen Wasser für etwa zwei bis fünf Tage in der Sonne ziehen gelassen.
Vorsicht beim Umgang mit Düngemitteln
Ob chemischer oder organischer Dünger, man muss damit immer sehr vorsichtig umgehen.
Jeder Dünger greift in das System Pflanze-Boden-Organismen ein.
Zu viel Eierschalen-Flüssigdünger oder Asche-Dünger kann den pH-Wert des Bodens massiv ändern und kippen lassen!
Wählen Sie immer den Dünger nach den aktuellen Werten und Bedürfnisse.
- Der Boden ist kalkarm, die Pflanzen braucht viel Kalk → beispielsweise Eierschale
- Der Boden hat sich mit Kalk angereichert → beispielsweise Restwasserdünger
Richten Sie sich eine für Ihre Pflanzen und Umweltbedingungen optimierte Düngereihenfolge ein.
Bei spezifischen Fragen zur Düngung in Verbindung mit Ihren Pflanzen und Ihrem Garten wenden Sie sich im Zweifel bitte an einen Fachmann.
FAQ
Ich habe bereits mit konventionellen Dünger gedüngt, kann ich mit eigenem Dünger nachdüngen?
Es kommt darauf an. Eine verbindliche Antwort ist nur schwer zu geben. Prinzipiell kann man nachdüngen, man kann aber auch überdüngen.
Die Schwierigkeit der Aussage kommt daher, dass nicht viel über den konventionellen Dünger, den Sie verwenden, bekannt ist. Bei einem Langzeitdünger beispielsweise geben Sie der Pflanzen bereits ausreichend Dünger mit. Ein Nachdüngen wäre schädlich.
Zudem gibt es diverse Spezialdünger und Bodenverbesserer, die möglicherweise mit einer nachträglichen Düngung durch eigenen Dünger nicht das gewünschte Ergebnis erzielen und ebenfalls eher schaden könnten.
Wir empfehlen, dass Sie den konventionellen Dünger zuerst absetzen. Auf dem Dünger oder in der Packungsbeilage finden Sie Informationen „wie lange“ der Dünger düngt. Warten Sie diese Zeit mindestens ab.
Danach können Sie mit ihrem eigenen Dünger die Pflanze düngen.
Kann man jeden selbstgemachten Dünger für jede Pflanze nutzen?
Nein, hier müssen Sie darauf achten, dass die Pflanze, die Sie düngen möchten, auch das bekommt, was sie benötigt. Wenn eine Pflanze beispielsweise einen Mangel an Substanz X hat, ergibt es keinen Sinn eine Substanz Y hinzufügen, die die Pflanze nicht benötigt.
Welche Substanzen ihre Pflanzen benötigt, erfahren Sie häufig direkt vom Fachmann.
Toller Ratgeber 🙂
Sehr schön geschrieben und sehr informativ 🙂
Danke
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