Anfängerkurs Hühnerhaltung

Schritt für Schritt zur eigenen Hühnerherde

Vor vielen Jahren gehörte das Haushuhn in jeden Garten. Mit der Zeit der Verstädterung verschwand das Huhn aus den Gärten. Anzutreffen war das Huhn nur noch auf den Bauernhöfen weit ab.

Doch mittlerweile kehrt das Haushuhn wieder in die Gärten zurück. Ein Huhn im Garten zu halten ist nicht schwer. Aber dafür müssen einige Bedingungen und Voraussetzungen gegeben sein.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit sich ihr neuer Mitbewohner sich bei Ihnen wohlfühlt ist die persönliche Voraussetzung. Ein Huhn oder mehrere Hühner zu halten bedeutet Verantwortung zu übernehmen

Im folgenden zeigen wir Ihnen in einfachen Schritten, was wichtig ist. Beachten Sie dabei aber bitte, dass es von Hühnerrassen und Umfeld erhebliche Abweichungen geben kann und im Einzelfall eine fachmännische Beratung notwendig sein kann.

Auch gute Lektüre kann ihnen helfen, den Start möglichst reibungslos ablaufen zu lassen. Am Ende dieses Artikels werden wir einige Bücher verlinken.

Schritt 1: Platzbedarf

Es gibt verschieden Hühnerrassen und somit verschiedenste Hühnergrößen. Alle Hühner ob groß oder klein haben eins gemeinsam. Sie brauchen Platz. Sowohl Platz zum Schlafen, als auch Platz zum Nisten und Platz zum „austoben“, scharren und bewegen.

Generell gilt, je mehr Hühner, desto mehr Platz wird benötigt.

Bei der Platzwahl sollten Sie darauf achten, was von Ihren Hühner erreicht werden kann. Wenn Sie Ihre Hühner frei laufen lassen, dass werden die Hühner keine Rücksicht auf ihre Pflanzen in Beeten und Rabatten nehmen. Auch ihr Rasen wird einiges mitmachen müssen.

Sie sollten daher den zugewiesenen Platz gut absichern zum Beispiel mit einem Zaun. Achten Sie drauf, dass Hühner springen und Klettern können, einige auch fliegen.

Bei der Einfriedung der Fläche achten Sie auch auf den Schutz vor Raubtieren. Informationen rund um den Schutz vor Raubtieren können Sie hier weiterlesen.

Wir empfehlen von der Fläche her etwas zehn Quadratmeter pro Huhn.

Schritt 2: Stall und Stallbau

Nachdem Sie die Fläche abgesteckt haben, wird es Zeit für den „richtigen“ Stall. Welcher Stall genau der richtige ist, ist von den Hühnern und der Größe der Herde abhängig.

Ein guter Hühnerstall ist vor allem solide und schützt die Hühner vor Wildtieren und Raubtieren.

Für Einsteigern in der Hühnerhaltung empfiehlt sich ein „Fertigstall“. Diese können Sie im Baumarkt, Online oder vom Fachhandel erwerben.

Einige Hühnerställe finden Sie hier:

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Bitte beachten Sie, dass Sie bei der Auswahl des Stalls nicht nach der „Schönheit“ gehen sollten, sondern danach ob der Stall für Ihrer Hühner geeignet ist.

Wenn Sie handwerklich begabt sind, können Sie auch selbst einen Hühnerstall bauen. Diese Lösung mag auf den ersten Blick günstiger erscheinen, jedoch gibt es beim Bau des Hühnerstalls einiges zu beachten. Witterungsschutz auf der einen Seite und Schutz vor Raubtiere auf der anderen Seite sind zwei Punkte, die für Laien, wenn auch handwerklich geschickt, nur schwer umzusetzen sind, da hier die Feinheiten der Hühner als auch der Raubtiere beachtet werden müssen.

Sitzstangen, Kotbehälter und Nester sind nur einige weitere Punkte, die beim Bau zu beachten sind. Hühner dürfen nicht im Zug sitzen, gleichwohl muss der Stall gut durchlüftet werden.

Unser Tipp: Bereits vorhandene Gebäude und Infrastruktur kann leicht zu einem Hühnerstall umgerüstet werden. Alte Gartenhäuser eigen sich hervorragend als Hühnerstall. Ein alter ausgeschlachtet Wohnwagen als mobiler Hühnerstall. Es müssen nur einige kleine Anpassungen durchgeführt werden.

Hühner benötigen einen sicheren, gut belüfteten, zugluftfreien Stall. Ausreichend Platz für Sitzstangen und Nester. Natürlich auch Zugang zu sauberen Wasser und Futter. Das alles müssen Sie sicherstellen.

Abhängig von der Hühnerrasse kann man bis zu fünf Hühner pro Quadratmeter Stall halten. Bei Schlafen kuscheln sich die Hühner zusammen, so dass sie sich Nachts gegenseitig wärmen.

Dennoch kann man auch unterschrieben: Je größer der Stall, desto besser für die Hühner. Besonders bei schlechten Wetter haben die Hühner so auch indoor Platz sich zu bewegen.

Der unschlagbare Vorteil eines größeren Stalls für den Menschen: Mehr Bewegungsfreiheit und Platz. Das ermöglicht ein komfortables und bequemes Arbeiten bei der täglichen Stallhygiene.

Schritt 3: Der Erwerb Ihrer Hühner

Sobald Sie die Vorbereitungen abgeschlossen haben und Stall mit dem Auslauf bereit steht beginnt nun der Erwerb Ihrer Hühner.

Zuerst sollten Sie überlegen, was Sie von Ihren zukünftigen Hühnern erwarten. Möchten Sie gute Eierleger (Braunleger, Weißleger, Grünleger), schmucke Schmuckhühner, Rassentiere zur Zucht oder einem Huhn aus einer Legebatterie ein schönes Leben in Ihrem Garten ermöglichen?

Für Anfänger eignen sich vor allem robuste und heimische Landhuhnrassen. Im folgenden haben wir eine kleine Aufstellung für Sie:

Sussex

Bei der Rasse Sussex handelt es sich um reine Wirtschaftshühner, die um 1880 in England gezüchtet wurden. Es besitzt sowohl eine gute Mastfähigkeit, als auch eine gute Eierlegeleistung.

Vorwerk

Die Rasse Vorwerk hat – vorweg – nichts mit dem Staubsauger zu tun. Um das Jahr 1900 herum hat der Züchter Oskar Vorwerk aus dem Gebiet Othmarschen im hamburger Raum die Rasse Vorwerk gekreuzt. Es sollte die Zeichnung eines Lakenfelder Huhns haben als auch die Eigenschaften eines Landhuhns aufweisen.

Sundheimer

Die Rasse Sundheimer wurde ursprünglich als reines mastbares Feischhuhn bei Sundheim am Rhein um 1886 gezüchtet. Die Rasse Sundheimer gilt als einzige echte badische Hühnerrasse.

Plymouth Rock

Das Huhn der Rasse Plymouth Rock stammt, wie der Name schon sagt aus Plymouth in den Vereinigten Staaten von Amerika. Anerkannt als Rasse wurde es um 1860 als Barred Plymouth Rock.

Cochin

Die Rasse Cochin stammt auch Cochin-China ab. Die Region nennt sich heute Vietnam. In den 1850er Jahren war es als Shanghai Huhn bekannt. Seinen Erfolg in Europa verdankt das Cochin-Huhn König Victoria.

Die ausgewählten Hühnerrassen sind alle ruhig in ihrem Wesen und neigen dazu, schnell zutraulich zu werden. Sie sind weitgehend „robust“ das bedeutet, sie haben wenig Ansprüche an die Fütterung und Haltung.

Nach dem Sie Ihre Hühner erworben haben, sollten Sie auch gleich oder besser schon vorher, dass passende Futter erwerben.

Für Anfänger raten wir vom Erwerb befreiter Hühner aus Legebatterien ab. Auch wenn Sie diesen Tieren etwas gutes tun möchten, haben sie sehr hohe Anforderungen an Haltung und Fütterung. So benötigen diese häufig sehr vor Wärme, da Sie kein Federkleid mehr besitzen oder benötigen Spezialfutter bzw. Aufbaufutter. Optisch sehen diese Tiere leider mehr als schrecklich aus. Wenn Sie Kinder haben, sollten Sie darauf verzichten.

Bei Hühnern aus Legebatterien handelt es sich um hochgezüchtete Hybriden, die nichts anderes „gelernt“ haben als Eier zu legen. Für Hühner ist dies ein sehr trauriges und traumatisches Schicksal.

Hühner können Sie bei uns erwerben, sprechen Sie uns gerne darauf an. Wir haben verschiedene Sorten, die wir selbst züchten.

Schritt 4: Mit Hahn oder ohne Hahn?

Eine Frage, die die Gemüter spaltet. Vorab, Hühner legen auch ohne Hahn Eier. Ein Hahn ist daher auf den ersten Blick für viele nicht notwendig. Viele sehen den Hahn auch eher Nachteilig an, da sein gekrähe „Kikeriki“ ein häufiger Punkt bei Nachbarschaftsstreitigkeiten ist.

Dennoch ist der Hahn in jeder Herde äußerst wichtig. Er übernimmt wichtige Funktionen.

Zum einen, der wohl ersichtlichste Aspekt ist die Befruchtung der Eier für die Nachzucht. Wenn Sie Ihre Hühnerherde vergrößern möchten und per Glucke oder per Maschine selbst kleine Küken möchten, dann ist ein Hahn unerlässlich.

Der nächste wichtige Punkt, denn viele unterschätzen ist die soziale Aufgabe des Hahns. Er koordiniert das Sozialverhalten innerhalb der Hühnerherde. Zum einen bringt er Ruhe in die Herde, zum anderen fungiert er auch als „Streitschlichter“ in der Herde unter den Hennen.

Die weitere Aufgabe des Hahn ist die Herde zu bewachen und zu beschützen. So sorgt er dafür, dass sich die Hennen bei Gefahr in Sicherheit bringen, greift im Zweifel aber auch direkt den „Feind“ an. Teilweise ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben zum Wohlergehen der Hennen.

Wenn Sie sich einen Hahn anschaffen, dass empfehlen wir, dass Sie sich einen älteren erfahrenen Hahn zulegen. Aufgrund der Erfahrung in der Führung der Hennen, unterstützt er die Halter bei der Arbeit und erzieht die Junghennen.

Pro Hahn sollten Sie etwa sechs bis sieben Hennen halten. Wenn Sie zu wenig Hennen haben, werd der Hahn die einzelnen Hennen zu oft mit der Paarung beglücken, was zu Stress und Unruhe bei einzelnen Hennen als auch der Herde führen kann.

Unser Tipp:

Ein Hahn ist nicht notwendig, aber hilfreich. Wenn Sie keinen Hahn halten können, dann empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich eine ältere Henne anschaffen, die die Funktionen des Hahns übernehmen kann.

Auch Hähne können Sie bei uns erwerben. Wir unterstützen Sie auch bei der Auswahl ob Hahn oder ältere Henne.

Schritt 5: Anfallende Arbeiten rund um die Hühnerhaltung

Jede Art von Tier macht Arbeit, so auch Hühner natürlich. Der Aufwand an Arbeit ist im Vergleich zu anderen Haustieren in einigen Fällen geringer und hält sich in Grenzen.

Zuerst hätten wir das tägliche einsammeln der Eier. Dieser Aufwand hält sich in Grenzen, kann aber auch in einem Suchspiel ausarten, wenn die Hühner ihre Eier „überall“ legen und nicht in den dafür vorgesehenen Legenestern. Besonders Kindern macht die Eiersuche immer wieder Spaß.

Füttern und Auffüllen der Tränke sind selbstverständlich. Sie können Futterautomaten verwenden oder klassisch Füttern. Wenn Sie Kinder haben, geben Sie Ihnen eine Hand voll Körner und die Kleinen werden sich freuen.

Was wirklich viel Arbeit machen kann ist die tägliche Hygienesicherung der Tiere. Das heißt in der Regel: Stall ausmisten. Je mehr Tiere, desto Aufwendiger und mehr Zeit wird dieser Vorgang in Anspruch nehmen. Spätestens alle zwei bis drei Tage müssen Sie die Futtertröge und Wassertränken ordentlich reinigen. Kotbretter und Kotpfannen täglich. Hier können die Hühner eine wirkliche Sauerei hinterlassen. Mindestens einmal im Monat (besser zweimal im Monat) müssen Sie den Stall komplett reinigen und bei Bedarf desinfizieren. Dies ist besonders wichtig, damit Ihre Hühner keine Parasiten wie Milben erhalten.

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Buchtipps

Zu guter Letzt haben wir einige Buchtipps für Sie zusammengestellt. Es gibt eine riesige Auswahl verschiedenster Bücher rund um die Hühnerhaltung. Einige sind eher praktisch, andere eher theoretisch geschrieben. Was Ihnen mehr liegt, entscheiden Sie.

Garten sucht Hühner: Die besten Rassen für kleine Gärten

Dieses Buch wurde von Antje Krause und Wilhelm Bauer geschrieben. Sie geben Tipps rund um die Haltung im Garten bis hin zur Auswahl der Rasse.

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Hühner in meinem Garten: Alles über Haltung und Ställe

Eine ideale Ergänzung zur vorherigen vorgestellten Buch. Dieses wurde ebenfalls von Wilhelm Bauer und von Beate und Leopold Peitz. In diesem Buch wird sehr gut auf die Haltung, Fütterung, Gesundheit und die Stallung eingegangen.

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Alles über Hühner: Artgerechte Hobbyhaltung, Zucht und die passenden Rassen für den Garten

Hervé Husson ist ein Hobbyzüchter, der seine Erfahrungen und Empfehlungen schildert. Er beantwortet viele Anfängerfragen und gibt Tipps zu einem sicheren Hühnerstall, Fütterung, Gesundheit, Hygiene, Sozialverhalten, Rasse und vielem mehr. Dieses Buch liefert einen guten Rundumblick.

Buch „Alles über Hühner: Artgerechte Hobbyhaltung, Zucht und die passenden Rassen für den Garten“ auf Amazon kaufen (Werbung)

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