Gartenarbeiten im September

Im September gehen wir mit grossen Schritten auf den Herbst zu. Astronomisch beginnt der Herbst mit der Tag und Nacht Gleiche am 22. Oder 23. September.

Welche Arbeiten können wir in diesem Monat im Garten und auf unserem Balkon erledigen?

Herbst, Japan
(c) Medi

Ernten und Einmachen

Das Gemüsebeet ist reich bestückt und auch die Beerensträucher und Bäume sind voller Früchte. Wir können endlich unsere gepflanzten Leckereien ernten.

Im September sind bei den Gemüsesorten typischerweise der Kürbis, Mais, Kartoffeln aber auch vielerlei Kohlarten oder rote Beete sind nun reif.

Ebenfalls findet man nun frischen Salat.

Für Menschen die es lieber Süss haben ist nun auch Hochsaison. Bei den Früchten sind Beeren, Äpfel, Trauben und Pflaumen, aber natürlich noch viele andere Sorten reif.

Wenn du Chili geerntet hast kannst du diese natürlich frisch verwenden oder Knoblauchöl damit herstellen. Eine andere Möglichkeit ist diesen zu trocknen. Dies kann im Backofen gemacht werden, aber auch die umweltfreundlichere Variante des Lufttrocknens funktioniert prima. Dazu werden die Chili an einem Faden aufgefädelt und an einem warmen, luftigen und regengeschützten Ort aufgehangen. Nach etwa drei bis vier Wochen sind sie durchgetrocknet und können in einem Schraubglas aufbewahrt werden damit Sie ihr Aroma nicht verlieren.

Paprika wiederum kann Beispielsweise in Streifen geschnitten und eingefroren werden. Im Gegensatz zu anderen Gemüsesorten müssen Paprika vorab nicht blanchiert werden. Einfach putzen, nach Wunsch portionieren und ab ins Gefrierfach. Paprika ist gefroren etwa sechs Monate haltbar. Vergiss also nicht diese mit Datum zu beschriften.

Aus Tomaten lässt sich wunderbare Sauce herstellen, Auberginen kann man blanchiert ebenfalls gut einfrieren.

Dir fallen bestimmt noch viele weitere Möglichkeiten ein, wie Du deine Ernte haltbar machen kannst wenn du zu viel aufs Mal für Dich ernten musstest.

Gemüse düngen und Obstbäume schützen

Manches Gemüse hat im September noch einen letzten Wachstumsschub und freut sich über Nährstoffe. Dazu gehören zum Beispiel Knollenselerie aber auch Tomaten. Hier möchten wir Dir unseren Artikel zum Thema „Dünger selber machen“ empfehlen. Vieles was unsere Pflanzen gut gebrauchen können findet sich, vielleicht ungeahnt, bereits in unserem Haushalt.

Tomaten und Paprika bilden auch noch im September neue Blüten. Entferne diese im gleichen Atemzug. So reifen bereits vorhandene Früchte besser aus und können noch vor dem Wintereinbruch geerntet werden.

Wusstest Du, dass du auch noch grüne Tomaten vom Strauch nehmen kannst, falls welche übrig bleiben bei Wintereinbruch? Tomaten sollten vor den ersten Nachtfrösten geerntet werden. Du kannst diese, auch wenn einige noch grün sind, vom Strauch nehmen, auf einen Teller legen oder in Zeitungspapier einwickeln und an einem warmen Ort lagern. Auch komplett grüne Tomaten reifen so ohne Probleme nach und können noch genossen werden. Tomaten brauchen zum Nachreifen kein Licht. Wichtig ist die vorhandene Temperatur.

Mitte bis Ende September empfiehlt es sich, Leimringe um die Stämme von Obstbäumen zu binden. Diese klebrigen Folien verhindern, dass Weibchen des kleinen Frostspanners, ein Schmetterling, zu ihren paarungswilligen Männchen in die Baumkrone klettern können. Männchen haben im Gegensatz zu den Weibchen funktionsfähige Flügel und warten oben auf die Weibchen welche dem Baumstamm entlang zu ihren Paarungspartnern klettern. Die Leimringe verhindern also das Weiterkommen der Weibchen und somit die Paarung.

Aus den Eiern des kleinen Frostspanners schlüpfen im Frühjahr kleine Raupen, welche die frischen Blätter der Bäume bis auf die Mittelrippen abfressen und den Bäumen enorm schaden können.

Stauden zurückschneiden und Rasen pflegen

Im September können zu gross gewordene Stauden zurückgeschnitten und bei Bedarf geteilt werden. Wichtig ist, dass diese verblüht sind. Mit dem radikalen Stutzen wartest du am besten noch ein wenig, auch wenn bereits alles vertrocknet aussieht. Die Pflanze hat so noch etwas Zeit um letzte Reserven aus den Blättern zu ziehen und ist somit für den Winter besser gerüstet.

Um Stauden zu teilen, löst du den Wurzelballen aus der Erde, zum Beispiel mit einer Gartengabel, danach kannst du einen Spaten oder ein grosses Messer nehmen und die Staude so teilen, dass Du mindestens ein faustgrosses Stück mit mindestens zwei Triebspitzen erhältst. Vertrocknete und kranke Wurzelteile entfernst du dabei gleich mit und pflanzt Dein neues gesundes Bündel an Deinem Wunschstandort ein.

Wenn du ein Stück Rasen Dein Eigen nennen darfst, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt sich auch um diesen zu kümmern. Im Sommer wurde dieser häufig sehr strapaziert. September ist der ideale Zeitpunkt sich nun um den Rasen zu kümmern. Der Boden ist noch warm genug, während etwas mehr Feuchtigkeit herrscht, so können die Gräsersamen schnell keimen und kahle Stellen im Rasen ausgebessert werden.

Bei etwa 9°C Bodentemperatur hört Rasen auf zu wachsen, bis dahin solltest Du ihn mähen. Aber nicht zu kurz! Fünf Zentimeter lang sollte er mindestens sein. Schneidest Du ihn kürzer, kann Frost leichter eindringen und der Wurzelbereich geschädigt werden. Ist das Gras zu lang, brechen die Halme bei Frost ab und die darunter wachsenden Gräser gehen kaputt. Vergiss nicht alte Rasenreste herauszuharken damit die Wurzeln wieder Luft bekommen.

Zum Thema Rasenmähen möchten wir Dir auch diesen älteren Artikel von uns empfehlen. Hier gehen wir genauer auf das Thema Rasenmähen ein und bieten Dir 12 Tipps rund ums Rasenmähen an.

Im September fällt auch bereits das erste Laub von den Bäumen. Vor allem von Rasenflächen solltest du dieses entfernen. Lässt Du es liegen, fängt der Rasen darunter an zu faulen und es können sich Pilze bzw. der Sogenannte Schneeschimmel entwickeln, der dem Rasen schadet. Schneeschimmel tritt als grau-braune Flecken gerade im September und Oktober auf. Schnee ist also, anders als der Name vermuten lässt, nicht die Ursache für diese Symptome, jedoch hohe Feuchtigkeit und kühle Witterung.

Das zusammengekehrte Laub kannst du an anderer Stelle als Frostschutz und Dünger nutzen. Beispielsweise als Mulchschicht unter Rhododendren und im Beet.

Nistkasten und Igelquartiere

Im September ist die letzte Brut aus den Nistkästen ausgeflogen, doch einige ungebetene Gäste wie Vogelflöhe, Milben und Zecken haben es sich ebenfalls gemütlich gemacht. Der September eignet sich zur Reinigung der Nistkästen besonders gut, da später im Herbst schützenswerte Wintergäste wie Hummelköniginnen oder Fledermäuse gestört werden könnten.

Bevor Du mit der Putzarbeit beginnst, klopfe an den Nistkasten. Manchmal nutzen Wald- oder Haselmäuse diese als Zwischenmieter. Verwende Handschuhe, um Dich selbst zu schützen, und schon kannst Du mit einem Besen oder einer Bürste loslegen. Befreie die Nistkästen von Nestern und Kot, trockenes ausbürsten reicht dazu normalerweise. Stellst Du starken Parasitenbefall fest, kannst du den Nistkasten mit heissem Schmierseifenwasser ausspülen und gut trocknen lassen.

Du kannst natürlich auch neue Nistkästen anbringen. Vögel nutzen Nistkästen an kalten, nassen Tagen gerne als Unterschlupf.

Wenn Du mit Deinem Garten Igel im Herbst unterstützen möchtest, kannst Du im September ein passendes Winterquartier für diese anlegen. Dazu reicht ein Haufen trockenes Laub an einer ruhigen Ecke dort kann sich der Igel mit Nestmaterial bedienen. Du kannst aber auch ein spezielles Igelhaus anbieten oder einen Ast-Laub-Haufen anbieten. Diese kannst Du einfach selber bauen, eine Villa benötigt der Igel nicht. Das Igelzentrum Zürich bietet hierzu ein PDF mit verschiedenen Varianten und Bauanleitungen an.

Pflanzen und Aussähen im September

Im September leeren sich die Beete langsam. Wir ernten oftmals fleissig, sähen aber keine neuen Pflanzen aus. Aber auch im September kann man einige Pflanzen wunderbar aussähen bzw. pflanzen. Der September ist für manche Sorten sogar ideal, und leer lassen sollte man seine Beete auch nicht. Dies kann zu Bodenerosion führen, was das Bepflanzen im Folgejahr unnötig erschwert.

Die Gebrüder Grimm haben ihn erwähnt, den Feldsalat, auch als Rapunzel bekannt, kann im September gesät werden. Die Erntezeit beginnt dann im November. Hierbei ist auf eine frostunempfindliche Sorte zu achten. Diese Sorten können sogar bis März des Folgejahres geerntet werden.

Winterknoblauch ist eine andere Möglichkeit. Verwende dazu jedoch nicht Zehen aus dem Supermarkt! Diese stammen meistens aus Südeuropa und würden unsere Temperaturen im Boden nicht überstehen. Im Fachhandel gibt es speziellen Winterknoblauch zu kaufen, der für den eigenen Anbau geeignet ist.

Karotten kennt man besonders als Frühlings- oder Sommergemüse. Aber auch im September lassen sie sich anpflanzen. Bei Kälte sorgt der verlangsamte Stoffwechsel der Pflanzen dafür, dass Zucker und Aromastoffe nicht mehr umgewandelt werden können, sondern sich in Blättern, Rüben und Knollen sammeln. Die Folge: Die Winterkarroten schmecken etwas süsser als ihre Vorgänger vom Sommer.

Beerensträucher können im September ebenfalls eingepflanzt werden. Stachelbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren oder Johannisbeeren sind hier zu erwähnen.

Dabei ist auf den Standort zu achten. An Johannisbeersträuchern zum Beispiel, wachsen an sonnigem Standort süssere Beeren heran, als an schattigen Plätzen.

Rhabarber kann nun ebenfalls gut angepflanzt werden. Der September kann aber auch genutzt werden um bereits vorhandene Rhabarberpflanzen zu teilen und zu vermehren.

Selbstverständlich können auch Blumen eingepflanzt werden. Pfingstrosen und Schwertlilien beispielsweise eignen sich dazu sehr gut. Im September eingepflanzt, haben diese so noch genügend Zeit neue Wurzeln für den Winter zu bilden.

Blumenzwiebeln wie Tulpeln und Lilien lassen sich im September ebenfalls für den nächsten Frühling setzen.

Es gibt auch noch eine ganze Reihe von Pflanzen die ausgesät werden können. Schnell wachsende Radieschen, aber auch Wintergemüse wie Grünkohl oder Mangold kann im September gesät werden und gedeiht prächtig.

Senfpflanzen sind eine noch eher seltene aber gute Möglichkeit um seine leeren Beete vor Bodenerosion zu schützen. Noch vor dem Winter kannst du die Pflanze schneiden und in den Boden einarbeiten. So dient Senf als sogenannte Gründüngung.

Übrigens: Gelber Senf eignet sich auch wunderbar für den Balkon. Er wächst im Gegensatz zum braunen und schwarzen Senf nicht so hoch.

Der Grünlandstaudenhof wünscht Dir viel Vergnügen beim Gärtnern und einen schönen September!

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