Hygieneregeln im Haushalt

Eine gute Hygiene im Haushalt ist essenziell wichtig. Sie sichert das Wohlbefinden. Insbesondere in Zeiten von Pandemien. Im Folgenden haben wir Ihnen einige Tipps zusammengestellt.

1. Die Sauberkeit

Überall existieren Mikroorganismen, einige gefährlich, andere ungefährlich. Sie tummeln sich in der Erde, in der Luft, im Trinkwasser, auf der Nahrung oder können vom Tier auf den Menschen übertragen werden.

Ein besonders empfindlicher Bereich ist die Küche. Das Arbeiten in der Küche mit Lebensmitteln bedingt eine hohe Sorgsamkeit, was Hygiene angehört. Mikroorganismen können durch den Kontakt mit Lebensmitteln als auch durch den Kontakt mit Arbeitsflächen, Messern, Besteck, Schneidbrettchen oder anderen Geräten von einem zum anderen gelangen. Der Fachbegriff lautet Kreuzkontamination.

Aus diesem Grund ist die Reinigung und die Sauberkeit in der Küche essenziell.

Eine der wichtigsten Regeln lautet: Hände gründlich wachsen, besonders vor der Zubereitung von Essen. Aber auch nach jedem Toilettengang, nach Tierkontakten, nach Gartenarbeiten oder bevor bzw. nachdem Sie ein Kleinkind angefasst haben (z. B. vor dem Füttern oder nach dem Windelwechseln).

Wir haben in unserem Blog einen Artikel rund um das richtige Händewaschen. Schauen Sie dort gerne mal rein.

Jegliches Küchengerät, ob Messer, Gabel, Löffel, Schneidbretter oder was auch immer Sie in der Küche verwendet haben, muss nach dem Kontakt mit rohem Fleisch, Fisch, Geflügel, Eiern, sonstigen Meerestieren oder pflanzlichen Produkten gründlich geeinigt werden, um Kreuzkontaminationen vorzubeugen.

Für Fisch und Fleisch empfiehlt sich Schneidbretter mit glatter Oberfläche zu nutzen. Bei rauen Oberflächen können sich die Bakterien in den Zwischenräumen sammeln. Diese sind auch schwerer zu reinigen. Wenn Ihr Schneidbett schon grobe sichtbare Einschnitte von Messern hat, sollten Sie das Schneidbrett auswechseln. Schneidbretter mit rauer Oberfläche sollten Sie sehr heiß reinigen oder ein Spülmittel mit Desinfektionskomponente nutzen.

Obst und Gemüse sollten Sie vor dem Verzehr gründlich abwaschen. Besonders, wenn Sie nicht wissen, woher das Gemüse und Obst kommt und ob es nicht doch behandelt wurde. Oft finden sich auch auf der Schale noch Rückstände von Schutzmitteln und Bioziden.

Verwenden Sie im Kochen, Waschen und Spülen immer Trinkwasser, niemals Oberflächenwasser. Dieses Oberflächenwasser ist sehr oft kontaminiert und muss vor dem Benutzen gereinigt werden, andernfalls können Sie schädliche Keime übertragen und ins Essen oder den Körper bringen.


Ohne Zweifel sollten Sie Lebensmittel und den Küchenbereich vor Tieren schützen. Besonders Haustiere, aber auch Insekten oder anderes werden von der Küche angezogen. Dabei können Sie ungebetene Gäste mitbringen, Lebensmittel und Geräte kontaminieren.

Reinigen Sie Ihren Kühlschrank regelmäßig. Das Eisfach sollten Sie auch regelmäßig abtauen. Verwenden Sie zur Reinigung keine scharfen Reinigungsmittel oder harte Bürsten. Diese verkratzen die Oberflächen und sorgen für Kratzer und Unebenheiten, in denen sich Mikroorganismen ansammeln können.

Küchentücher aus Stoff müssen Sie regelmäßig wechseln und bei hohen Temperaturen waschen.

Wenn Sie verletzt sind, aber dennoch Nahrungsmittel zubereiten müssen, verwenden Sie einen wasserundurchlässigen Verband.

Und ganz selbstverständlich, aber dennoch erwähnt, husten und niesen Sie niemals auf Lebensmittel oder fassen Sie Lebensmittel mit schmutzigen Händen an.

2. Der Einkauf

Der Einkauf ist eine wichtige Schnittstelle. Sie beeinflusst maßgeblich die Hygiene von Produkten als auch welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen. Wählen Sie Waren sorgfältig. Achten Sie darauf, dass Sie Produkte aus einem naturbelassenen und nachhaltigen Anbau kaufen, die keine Pestizide, Insektizide oder sonstige Biozide verwenden. Die Produkte sollten in einem guten Zustand sein, am besten nicht in Plastik eingepackt, da Früchte und Gemüse in Plastik zu einer schnellen Schimmelbildung führen können.

Frische Produkte, die stark beschädigt sind oder bei denen die Verpackung stark beschädigt ist, sollten Sie nicht einkaufen und die Finger davon lassen. Auch wenn die Verpackung stark aufgebläht ist, Finger weg.

Die Kühlkette, besonders bei Fleisch, Fisch und allen Tiefkühlprodukten darf niemals unterbrochen sein. Transportieren Sie leichtverderbliche Lebensmittel, egal ob Fisch, Fleisch, Wurst, Käse oder Tiefkühlprodukte immer in eine Kühltasche.

Kaufen Sie Obst, Gemüse und andere leichtverderblichen Lebensmittel möglichst frisch ein.

Wenn Sie Milch kaufen, sollten Sie wärmebehandelte Milch kaufen, vorausgesetzt, Sie möchten Sie im Kühlschrank aufbewahren. Frische Rohmilch sollten Sie unverzüglich verbrauchen.

Auch beim Einkauf ist Sauberkeit wichtig. Achten Sie darauf, ob das Geschäft sauber ist, insbesondere die Obst- und Gemüseabteilung sowie die Frischetheken für Wurst, Fleisch und Käse.

3. Die Lagerung

Wir haben bereits einen umfangreichen Ratgeber zur Lagerung geschrieben. Hier möchten wir die wichtigsten Punkte nur kurz zusammenfassen.

Die Lagerung ist essenziell für die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Eine gute Lagerung beeinflusst die Haltbarkeit positiv, kann aber nicht dafür sorgen, dass diese „ewig“ halten. Besonders frische Lebensmitteln sind auch bei einer guten Lagerung nur kurz haltbar.

Eine gute Lagerung schützt Ihre Produkte vor Insekten, Tieren, Nagern, Umgebungseinflüssen und natürlich vor Mikroorganismen.

Lebensmittel müssen direkt nach dem Einkauf richtig eingelagert werden. Dabei sind Ort und Umgebungsbedingungen entscheidend.

Bei leichtverderblichen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Fisch sind die Temperaturen wichtig. Tiefkühlprodukte benötigen logischerweise auch die passenden Temperaturen. Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden.

Wenn Sie Lebensmittel zubereitet haben, sollten diese nicht länger als zwei Stunden bei Raumtemperatur herumliegen. Decken Sie diese auch immer ab. Um gekochte und verderbliche Lebensmittel gut zu lagern, empfiehlt sich diese umgehend bei unter sieben Grad Celsius in den Kühlschrank zu stellen.

Gekochte Lebensmittel, die Sie warmhalten möchten, bis sie verzehrt werden, wie z. B. Eintopf, sollten bei 65 Grad Celsius bis 75 Grad Celsius gelagert werden für maximal drei Stunden.

Eier kühl lagern. Die Lagerung im Kühlschrank ist möglich, aber nicht unbedingt ein muss.

Wenn Sie Lebensmittel lagern, dann niemals offen, sondern immer in geschlossenen Gefäßen oder abgedeckt.

Tiere haben in ihrem Lebensmittellager nichts verloren.

Achten Sie auch das Verbrauchsdatum der Lebensmittel. Innerhalb dieser Zeit sollten Sie das Lebensmittel auch verbraucht haben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum hingegen gibt nur einen Richtwert an, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das Produkt seine grundlegenden Eigenschaften behält. Viele Produkte sind nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch in einem tadellosen Zustand.

Roher Fisch, Geflügel, Fleisch oder sonstige Meerestiere möglichst von anderen Produkten getrennt lagern und auf eine dichte Verpackung achten.

4. Die Temperatur

Die Temperatur ist ein wichtiger Parameter, was die Vermehrung von Mikroorganismen angeht. Bei Zimmertemperatur vermehren sich Mikroorganismen in und auf Lebensmitteln und Gerätschaften sehr schnell. Lebensmittel oder Gerätschaften, die auf über 70 Grad Celsius erhitzt wurden, sind in der Regel einzustufen. Bei empfindlichen Lebensmitteln wie Hackfleisch, Fleisch, Geflügel, Fisch, Rohmilch oder Eier ist eine ausreichende Erhitzung notwendig.

Egal ob Suppen oder Eintöpfe, Fisch, Fleisch, Geflügel, um sicher zu sein, sollte Sie alles für mindestens zehn Minuten auf 70 Grad Celsius erhitzen.

Rühreier oder Spiegeleier sollten Sie immer durchbraten. Frühstückseier für mindestens fünf Minuten kochen, um sicher zu sein.

Wenn Sie die Mikrowelle nutzen, sollten Sie die Speisen regelmäßig umrühren, um ein gleichmäßiges Erhitzen zu gewährleisten. Ansonsten tritt das Phänomen auf, dass es außen heiß und innen kalt ist.

Fleischgerichte müssen immer durchgebraten oder durch gegart werden. Alle Teile des Gerichtes müssen eine Temperatur von 70 Grad Celsius erreichen. Verwenden Sie zur Sicherheit ein Bratenthermometer.

Frischen Fisch garen Sie so lange, bis er undurchsichtig ist und sich mit der Gabel leicht in Schichten zerteilen lässt, nur so können Sie sicher sein, dass alle Mikroorganismen abgetötet sind.

Muscheln wie Austern mindestens zehn Minuten kochen. Wenn eine Muschel nach dem Kochen noch geschlossen ist, dürfen Sie diese Muschel nicht verzehren.

Rohmilch sollten Sie vor dem Verzehr abkochen.

Wenn Sie Lebensmittel einmachen, dann müssen Sie die Sache an zwei aufeinanderfolgenden Tagen erhitzen, um den Botulismuserreger vollständig abzutöten.

5. Die Kühlung

Je höher die Temperatur, desto besser vermehren sich Bakterien, es sei denn, sie ist so hoch, dass Sie die Bakterien abtöten. Um zu wissen, was heiß genug und was kalt genug ist, muss mach wissen, wo das Temperaturoptimum der meisten Mikroorganismen liegt. Man kann sagen, dieses liegt bei 25 bis 45 Grad Celsius.

In diesen Temperaturen ist das Keimwachstum optimal. Aber auch etwas darüber oder darunter verhindert das Keimwachstum nicht.

Um das Keimwachstum effektiv zu minimieren, besonders bei leicht verderblichen Lebensmitteln, müssen diese schnellstmöglich heruntergekühlt oder eingefroren werden. Der Kühlschrank sollte eine maximale Temperatur von sieben Grad Celsius aufweisen. Der Gefrierschrank zwischen -18 und -20 Grad Celsius. Diese Temperaturen vermindern das Keimwachstum stark, es gibt aber Mikroorganismen, die auch bei solchen niedrigen Temperaturen in der Lage sind sich zu vermehren.

Wichtig zu wissen, eine Tiefkühllagerung verhindert oder verlangsamt das Wachstum von Mikroorganismen und verlängert damit die Haltbarkeit, aber die Tiefkühllagerung wirkt weder garantierend keimreduzierend noch keimabtötend.

Speisen, die Sie mit rohen Eiern zubereiten und die nicht gekocht wurden, sollten Sie grundsätzlich mit frischen Eiern und nicht mit länger gelagerten Eiern zubereiten und sofort verzehren oder kühlen.

Hackfleisch muss sofort gekühlt werden und noch am Tag des Erwerbs bzw. der Verarbeitung verarbeitet oder durch gegart werden.

Die Kühlkette muss immer eingehalten werden.

Frischer Fisch oder alles, was Sie aus Fisch hergestellt haben, müssen bei Temperaturen unter zwei Grad Celsius gelagert werden beziehungsweise unverzüglich verzehrt werden.

Muscheln und Austern benötigen eine Kühlung von vier bis zehn Grad Celsius.

Fleisch und Geflügel immer im Kühlschrank oder in der Mikrowelle auftauen, niemals auftauen durch „herumliegen lassen“.

Wenn Sie gekochte Lebensmittel kühlen oder einfrieren wollen, diese immer vorerst abkühlen lassen. Größere Mengen vorab portionieren und einfrieren.

6. Die Verarbeitung

Kommen wir zum letzten Punkt in Sachen Lebensmittel und Hygiene, die Verarbeitung.

In der Lebensmittelhygiene spielt die Verarbeitung eine wichtige Rolle. Schließlich müssen die Lebensmittel irgendwie zu einer Speise werden.

Um die Übertragung von Keimen zu vermeiden, müssen bestimmte Lebensmittel und Gerätschaften getrennt gelagert, benutzt und verarbeitet werden. Diese Trennung wirkt sich auch positiv auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln und den daraus gezauberten Speisen aus.

Für jede Fleischart und jede Gemüse- bzw. Obstart sollten Sie unterschiedliche Schneidbrettchen und Messer verwenden. Wenn Sie auf einem Brettchen mit einem Messer Geflügelfleisch verarbeitet haben, sollten Sie dieses Brettchen und dieses Messer nicht für Rindfleisch nutzen oder für Gemüse bzw. Obst.

Auch bei der Verarbeitung gilt: Strenges trennen und lagern. Rohes Fleisch extra, Geflügel extra, Fisch extra, Eier extra, Gemüse extra usw.

Auch den Kontakt zwischen gekochten und sterilen Lebensmitteln sowie potenziell kontaminierten rohen Lebensmitteln gilt es zu vermeiden. Aber auch Auftauflüssigkeit von gefrorenem Fleisch oder Verpackungen, in dem Fleisch war, sollte unverzüglich entfernt werden und nicht in Kontakt mit anderen Lebensmitteln kommen.

Fertiggestellte Speisen niemals in Behälter, Bretten oder Geschirr geben, auf oder in dem vorher rohe Lebensmittel wie Fisch, Fleisch oder Eier gelagert wurden.

Man kann es nicht oft genug wiederholen, niemals Lebensmittel mit ungewaschenen Händen anfassen oder darauf niesen oder husten.

Wenn Sie Fleisch, Obst, Gemüse und Co waschen, verwenden Sie immer Trinkwasser. Niemals stehendes Wasser nutzen, immer fließendes. Es ist besser, das Waschen mehrmals zu wiederholen, als einmalig zu waschen.

Wenn Sie Obst und Gemüse waschen, sollte die Temperatur des Wassers immer höher sein als die Temperatur vom Obst bzw. Gemüse. Nach dem Wachsen lassen Sie Obst und Gemüse niemals nass herumliegen.

Angeschimmeltes oder angefaultes Obst bzw. Gemüse unverzüglich wegwerfen.

Schälen ist eine Option, um Kontaminationen wirksam zu reduzieren.

Gemüse können Sie blanchieren, um die Keimanzahl effektiv zu reduzieren.

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