Lagerung von naturbelassenen, unbehandelten Lebensmitteln

Im folgenden möchten wir Ihnen Hinweise und Empfehlungen zum richtigen Umgang und Lagerung von unbehandelten, naturbelassenen Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln geben.

Um konventionelles Obst und Gemüse für Sie als Verbraucher länger haltbar zu machen, greifen Unternehmen eine eine Vielzahl an Möglichkeiten zurück.

Am verbreitetsten ist der Einsatz von Wachsen, synthetische Stoffen sowie wie Bioziden (Pestizid, sowie „Antibiotika-ähnliche“ Stoffe). Eine andere Möglichkeit der Haltbarmachung ist die Bestrahlung.

Bei naturbelassenen und unbehandelten Produkten, wie Sie sie bei uns kaufen können, ist dies natürlich nicht der Fall. Wir verzichten auf solche Methoden!

Unsere Produkte werden in keinster Weise haltbarer gemacht, als es von der Natur – in Abhängigkeit mit Umweltfaktoren – bestimmt ist.

Das naturbelassene Produkte unbehandelt sind hat zur Folge, dass sie eine kürzere Haltbarkeit aufweisen. Dies kann sich u.a. daran äußern, dass sie schneller nachreifen, da kein Reifungsblocker verwendet wird.

Generell lässt sich sagen, dass alle unbehandelten Produkte, u.a. auch Bio-Produkte, egal ob Wurst, Käse, Milch, fertigte Salate, Teigwaren oder Konserven durch den Verzicht von Konservierungsmethoden und Konservierungsstoffen eine deutlich kürzere Haltbarkeit aufweisen.

Wir haben festgestellt – leider – dass vielen Menschen dies nicht bewusst ist. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen hilfreiche Tipps und Hinweise an die Hand geben, wie Sie mit den Produkte im Sinne der Lagerung, Aufbewahrung und Verwendung mit auf den Weg geben. Je nach Lebensmittel sind die Bedürfnisse der einzelnen Produkte doch recht unterschiedlich.

Lagerbedingungen

Bei der Lagerung sind einige Umweltfaktoren zu beachten. Die wichtigsten sind neben Temperatur, das Licht und die Luftfeuchtigkeit.

Zuckerhaltige Obst kann sich bei der Lagerung Fruchtfleischbräune bilden. Das ist ein natürlicher Prozess. Fruchtfleischbräune ist völlig ungefährlich und mindert nicht die Qualität.

Bei naturbelassenen Produkten tritt diese häufig schnell er ein.

Ein anderer Effekt der zur Fruchtfleischbräune ist die Oxidation. Jeder kennt diesen Effekt wenn ein Angeschnittener Apfel nach kurzer Zeit braun wird.

Einkaufstipp

Kaufen Sie frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse am besten öfter ein. Verzehren oder verarbeiten Sie diese Lebensmittel so schnell wie möglich. Dabei gilt. Reife Produkte zuerst verarbeiten bzw. verzehren. Andernfalls können diese Produkte recht schnell verderben.

Jedes weggeworfene Lebensmittel ist ein schlechtes Lebensmittel!

Vermeiden Sie böse Überraschungen durch langes oder falsches „herumliegenlassen“ von Lebensmitteln. Falsche oder lange Lagerung bringt nicht nur den Verderb, sondern mindert auch den Geschmack, die Frische und die Lebensmittel verlieren wertvolle Vitamine.

Tipps zu Gemüse und Kräuter

Gemüse und die zum Gemüse gehörende Gruppe der Kräuter verlieren unverpackt, unbehandelt schnell an Frische und Vitaminen. Insbesondere begünstigt durch falsche Lagerbedingungen. Viele Vitamine sind lichtempfindlich und wärmeempfindlich. Falsche Temperatur oder Lichteinstrahlung und die Lebensmittel verlieren sehr viele Vitamine. Auch die Feuchtigkeit ist essentiell. Sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Feuchtigkeit im Gemüse bzw. in den Kräuter. Ein hohe Außenfeuchtigkeit begünstigt Schimmel. Ein hoher innerer Feuchtigkeitsverlust hingegen sorgt dafür, dass das Gemüse welk wird.

Besonders empfindlich sind Feingemüse und Blattgemüse wie Salate, Spinat, Kräuter u.a.

Ideal ist eine Lagerung in einer „Controlled Atmosphere“ so der Fachterminus. Für Sie bedeutet dies, dass Sie Gemüse und Kräuter am besten vorrübergehend im Kühlschank lagern. Viele Kühlschränke haben ein extra Gemüsefach.

Oft wird empfehlen, das Gemüse zusätzlich noch in Aufbewahrungsbehältern aus Plastik zu lagern. Diese Empfehlung können wir uns nur begrenzt anschließen. Häufig kommt es dabei zu einem „ausschwitzen“ und einer Wasserbildung im dem Behälter, dass die Haltbarkeit massiv mindert. Hier muss individuell auf das jeweilige Gemüse und dessen verarbeiten bzw. Lagerzeit abgestellt werden, ob eine Lagerung in einem Behälter Sinn macht oder nicht.

Achten Sie beim Waschen von Salaten, Blattgemüse und Kräutern darauf, dass Sie die einzelnen Blätter niemals über einen längeren Zeitraum im Wasser liegen lassen. Dies hat folgenden Grund. Viele Vitamine sind wasserlöslich und schon nach wenigen Minuten können viele Vitamine aus dem Gemüse oder den Kräutern ausgewaschen sein.

Um die Haltbarkeit zu erhöhen, können Sie frische Rohkost z.B. nach dem Raspeln, Schneiden von Gemüse (z.B. Salat, Möhren) mit etwas Essigsäure oder Zitronensäure beträufeln und gut vermengen. Die Säure wirkt als Antioxidationsmittel, desinfizierend und antibakteriell. Die Lagerung sollte anschließend Luftdicht erfolgen. Die luftdichte Verpackung hat den Sinn Pathogene, die in der Luft sind von dem frisch „desinfizierten“ Produkt fernzuhalten. Der Verzehr sollte allerdings nicht allzuweit in der Zukunft sein. Wie lange ein solches angerichtetes Gemüse haltbar ist, ist vom Gemüse als auch von dem Umgebungsbedingungen abhängig.

Bei Bundwaren wie z.B: Möhren oder Produkten, die noch „Grün“ dran haben, sollten Sie dieses Laub entfernen. Der Grund dahinter ist, dass durch das Grün die Atmung und der Stoffwechsel noch zu Teilen intakt ist. Wenn Sie es nicht entfernen atmet und verstoffwechselt das Gemüse weiterhin. Da aber „nichts“ nachkommt, baut es sich sozusagen selbst ab.

Bei größeren Mengen an Gemüse und Kräuter empfiehlt sich die Tiefkühllagerung. Verarbeiten Sie das Gemüse dafür küchenfertig. Es empfiehlt sich das Gemüse vorab in kochendem Wasser kurz zu blanchieren.

Tipps zu Obst

Bei Obst müssen Sie auf einige wichtige Dinge achten. Viele Obstsorten unter anderem Äpfel scheiden bei der Lagerung das Gas Ethylen aus. Ethylen fördert die Reifung und somit den Verderb der umgebenden Produkte. Obst, dass Ethylen aussondert muss immer separat gelagert werden und darf nie mit anderem Obst zusammen gelagert werden.

Sie können sich die Ausgasung von Ethylen allerdings auch zu nutze machen, wie die Industrie. Im Gegensatz zur Industrie verwenden Sie kein künstliches Ethylen, sondern das Ethylen, dass die Produkte von sich aus ausscheiden. Wenn Sie unbehandelte unreife grüne Bananen, harte Kiwis oder Avocados haben, können Sie diese zusammen mit einem Apfel in eine Tüte legen. Das unreife Obst reift so nach. Aber Achtung, nicht zu lange!

Zitrusfrüchte gehören zu den relativ schnell verderblichen Obstsorten. Schon winzige Verletzungen können zu Schimmel und Fäulnis führen. Kontrollieren Sie die Früchte vor und während der Lagerung regelmäßig. Verwenden Sie beschädigte Früchte am besten unverzüglich.

Erdbeeren, Beerenobst und Steinobst sind sehr empfindlich. Diese Obstsorten sollten unverzüglich verwendet werden. Entweder im direkten Verzehr oder verarbeitet. Diese Obstsorten eigenen sich hervorragend zum einfrieren.

Äpfel und Birnen können im Kühlschank gelagert werden. Es empfiehlt sich aber ein kühler Keller.

Tipps zu Käse

Käse ist kein abgeschlossenes Produkt. Käse entwickelt und reift stetig weiter. Jeder Käse hat unterschiedliche ideale Lagerbedingungen. Es gibt nicht eine pauschale Empfehlung. Der eine Käse mag es etwas wärmer, der andere etwas kälter. Genau ist es mit der Feuchtigkeit.

Was man sehr häufig als Feinschmeckerempfehlung liest ist die Empfehlung Käse unter einer Käseglocke aus Steingut oder Keramik zu lagern. Steingut bzw. Keramik hält den Käse optimal feucht, lässt ihn Atmen und bietet dem Käse ein gutes Klima. Frischhaltefolie hingegen ist eine schlechte Lösung. Unsere private Erfahrung: In Papier und im Kühlschank. Man muss aber sagen, Käse hält bei uns nicht so lange 🙂

Wenn Sie Käse kaufen, dann am besten am Stück. Scheiden Sie sich die Scheiben oder Stücke, die Sie möchten selbst ab.

Es ist übrings ein ganz normaler Prozess, wenn Käse am Rand hart wird. Ebenso ist es völlig natürlich, wenn Käse weiß wird. Nach einiger Zeit bildet sich dort dann Schimmel. Der Grund liegt daran, dass sich Schimmelsporen häufig in der Luft befinden und sich irgendwann darauf absetzen. Vermeiden lässt sich das nur bedingt. Es empfiehlt sich bei einem großen Stück regelmäßig den Abschnitt mit einem sauberen Messer zu erneuern.

Die Rinde des Käses ist bei unbehandelten Käse die Verpackung und kann theoretisch mitgegessen werden. Bei Schnittkäse oder Hartkäse ist die Rinde allerdings nicht wirklich lecker, obwohl es Leute gibt, die es dennoch mögen. Bei industriellen Käse besteht die Rinde häufig aus einem Überzug, sei es Wachs oder Kunststoff.

Während bei Schnitt und Hartkäse die Rinde keine Delikatesse ist, ist sie es bei Weichkäse umso mehr. Besonders beliebt ist die Rinde mit einem Weißschimmel oder einer Rotschmiere.

„Pro-Tipp“: Stück abschneiden, probieren und wenn es schmeckt, mit Rinde essen.

Eine andere besondere Rinde ist die Kräuterrinde bei einigen Käsesorten. Diese sollte mitgegessen werden um die einzigartige Geschmackskombination zu erleben.

Ist Schimmel auf Käse giftig?

Diese Frage stellt sich sehr oft und die Antwort ist nicht hunderprozentig eindeutig. Es gibt unzählige verschiedene Schimmelarten. Einige sind giftig, andere nicht.

Der Edelschimmel auf einem Edelschimmelkäse ist ungiftig und kann gegessen werden. Wenn man Edelschimmelkäse mit anderem Käse zusammen lagert, geht der Schimmel auf den anderen Käse über. Giftig ist es nicht. Der Schimmel kann mitgegessen werden, aber ob er in Kombination mit dem anderen Käse schmeckt, sei mal dahingestellt.

Grüner Schimmel, schwarzer Schimmel oder farbiger Schimmel ist ein sehr schlechtes Zeichen. Dieser Schimmel ist wahrscheinlich giftig. Bei trockenen sehr harten Käse kann die mit Schimmel befallene Stelle großzügig abgeschnitten werden. Bei anderen Käsearten sollte der Käse entsorgt werden.

Kleiner medizinischer Fakt: Der gute Schimmel am Käse kann Penicillin produzieren, in kleinen Mengen z.B. der beim Camembert eingesetzte Schimmelpilz.

Empfehlungen zur Lagerung

Die folgenden Temperaturempfehlungen sind als Richtwerte zu verstehen. Individuelle Produkte benötigen individuelle Umgebungstemperaturen. Welche Werte und Lagerungsmethoden bei Ihnen sinnvoll sind ist abhängig vom Produkt und der Umgebungsbedingungen. Besonders letztere können sich täglich ändern.

Gemüse

Blattgemüse wie Spinat oder Mangold, Wurzelgemüse oder Salate können Sie in einer Plastiktüte bei 0°C bis 1°C lagern.

Kräuter können Sie in einer Plastiktüte oder in einem Glas lagern bei 0°C bis 1°C

Kartoffeln und Zwiebeln lagern Sie am besten in einer Kellerecke. Es sollte trocken, dunkel und kühl sein. Aber es darf nicht frieren. 4°C als Mindesttemperatur ist zum empfehlen. Am besten eignet sich eine Papiertüte.

Gurken, Paprika sollten Sie bei ungefähr 8°C lagern.

Anderes Fruchtgemüse wie Tomaten, Avocado oder Auberginen lagern Sie bei 10°C bis 15 °C. Tomaten und Gurken lagert man nie zusammen. Tomaten im Kühlschrank, kann man machen, dann verlieren sie aber schnell an Geschmack und Aroma.

Kürbisse mögen auch eine Lagertemperatur von 10°C bis 15°C.

Obst

Äpfel und Birnen lagert man bei ca. 6°C.

Steinobst und Beerenfrüchte lagert man im Gemüsefach im Kühlschrank bei 4°C bis 6°C.

Zitrusfrüchte sollten bei ungefähr 6°C gelagert werden.

Datteln werden trocken bei Zimmertemperatur gelagert.

Exotisches Obst wie Bananen, Ananas, Mangos benötigen eine Mindesttemperatur von 12°C

Nüsse

Nüsse lagert man bei Zimmertemperatur und möglichst trocken.

Käse

Hartkäse oder Bergkäse lagert man bei 12°C bis 15°C.

Für Frischkäse und Edelschimmelkäse empfiehlt sich eine Lagertemperatur von 2°C bis 6°C.

Weichkäse als auch Schnittkäse mag eine Temperatur von 6°C bis 10°C

Fleisch

Fleisch lagert man bei 0°C bis 2°C

Wurst

Frische Wurst sollte bei 0°C bis 4°C gelagert werden.

Geräucherte Wurst bei 8°C bis 10°C

Milchprodukte

Milch, Quark, Joghurt und Co sollten bei 2°C bis 6°C gelagert werden.

Brot

Brot benötigt eine kühle, trockenere Raumtemperatur von 15°C bis 18°C. Am besten eignet sich eine Papiertüte, ein Brotbeutel, der klassische Holzkasten oder ein Steintopf.

Lagerzeit

Gelagert sollten frische, verderbliche, naturbelassene und unbehandelte Lebensmittel nur möglichst kurz. Wir empfehlen den raschen verzehr oder die umgehende Verarbeitung der Lebensmittel. Sofern es nicht anders geht, sollten Sie die Lebensmittel so kurz wie möglich lagern. Achten Sie dabei auf die idealen Lagerbedingungen. Falsche Lagerbedingungen können die Haltbarkeit von Lebensmitteln rapide senken.

Orientieren kann man sich am Feuchtigkeitsgehalt des Lebensmittels. Je feuchter etwas ist, desto schneller sollte es verzehrt oder verarbeitet werden.

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