In 7 einfachen Schritten zum eigenen Gartenkonzept

Der Weg zum eigenen, Gartenkonzept, um Ihren Garten in voller Pracht erstrahlen zu lassen ist nicht immer leicht.

Bei der Gartengestaltung und Konzeptentwicklung sollte Ihr Geist frei sein. Jede Idee, die Ihnen in den Kopf kommt, ist erstmal eine gute Idee.

Aus den ersten Gedanken eines Brainstormings entwickeln sich oft stimmungsvolle Konzeptideen.

Ausschnitt eines Gartens
Urheber: Walter Reißner

Ziel eines Gartenkonzeptes ist es nicht nur Ihr Träume und Vorstellungen zu realisieren, sondern auch Ihren Garten zu einem angenehmen Lebensraum zu verwandeln, in dem sich Mensch und Tier wohlfühlen.

Verschiedene Elemente bieten Ihnen verschieden Funktionen. Die Kombination verschiedener Elemente entwickeln nicht nur neue Funktionen, sondern auch eine Dynamik in Ihrem Garten.

Der Weg zu Ihrem Garten

Im ersten Schritt steht die Ideenfindung. Gefolgt von einer Element- und Funktionsfindung.

Im dritten Schritt wird der zur Verfügung stehende Raum analysiert und anschließend die Standorte.

Nachdem der Rahmen gefasst wurde, kann es mit der Gestaltung beginnen. Teilräume und Themenbereiche z. B. eine Grillecke, Sitzecke oder einen Teich werden geplant.

Abgeschlossen wird alles mit der Bepflanzungsplanung.

Auch wenn die Pflanzung im ersten Augenblick etwas mühsam wirkt, so dient sie nachhaltig für eine gute Gartenentwicklung. Etwas Zeit zu investieren wird Ihnen Ihr Garten in der Folgezeit danken.

Schritt 1: Ideen sammeln für den Garten

Bevor Sie mit der Planung des Gartens beginnen, müssen Sie Ideen sammeln, um daraus ein Gartenkonzept zu entwickeln.

Um Ideen zu „finden“ gibt es mehrere Möglichkeiten.

Am sinnvollsten ist das Brainstorming, bei dem Sie alle Ideen, die Ihnen in den Sinn kommen aufschreiben, egal wie verrückt. Springen Sie ruhig durch Ihre Erinnerungen, durch die Welt und durch Ihre Nachbarschaft. Lassen Sie während der Ideenphase möglichst viele Einflüsse auf sich wirken.

Hier einige Beispiele, was Ihnen bei der Ideenfindung helfen kann:

  • Erinnern Sie sich an Ihren letzten Urlaub? Haben Sie dort eindrucksvolle Gärten gesehen oder Details, die Sie gerne umsetzen möchten?
  • Waren Sie letzten bei Freunden, in der Stadt oder außerhalb? Haben Sie dort Gärten gesehen, die Ihnen gefallen?
  • Neue Elemente bringen neue Funktionen in Ihren Garten.
  • Neue Funktionen bedürfen neuer Elemente.
  • Linien und Muster, wiederholend, einzigartig in Verbindung mit verschiedenen Pflanzen.
  • Zeitlicher Wandel, verschiedene Bepflanzungen entlang der Jahreszeiten
  • Grundprinzipien wie Rhythmus, Bewegung und Ruhe durch Pflanzung und Design

Im Folgenden haben wir einige Gartenarten aufgelistet, die Ihnen als Inspiration dienen können.

  • Unterschiedliche Kulturen und Mentalitäten vereinigt in einem Weltgarten.
  • Ruhe und Entspannung um japanischen Garten.
  • Vielfalt, Nutzpflanzen und geometrische Formen beim Bauerngarten
  • Pflanzbeete mit verschiedenen Farben, Texturen und Mustern
  • Kräutergarten oder Duftgärten mit exotischen Düften schaffen eine Atmosphäre wie im Urlaub

Ein wichtiges, nicht zu vernachlässigendes Ziel der konzeptionellen Planung ist die Einheit, die Synergie zwischen Pflanzen auf der einen Seite und anderen Gartenelementen auf der anderen Seite herzustellen.

Jede noch so kleine Fläche kann mit den richtigen Elementen und Pflanzen faszinierende Situationen und Erlebnisse erzeugen.

Schritt 2: Elemente und Funktionen

Im vorherigen Schritt wurden schon öfters Funktionen und Elemente erwähnt. Jede Idee lässt sich mit Elementen verwirklichen. Elemente können Pflanzen, Dekor oder auch andere Dinge sein. Funktionen sind weitaus komplexer. Es gibt einfache Funktionen wie z. B. die Haltefunktion eines Gerüstes, welches eine Bambushecke hält. Funktionen können aber auch unendlich komplex sein.

Sowohl Schönheit als auch Nutzen können Leitbilder für verschiedene Elemente und Funktionen sein.

Im Folgenden stellen wir einige Funktionen und Elemente vor:

  • Der Vorgarten ist ein Element. In ihm lassen sich aufgrund seiner überschaubaren Größe Experimente einbringen und ausprobieren, z. B. Farbkonzepte oder exotischere Pflanzen. Er bietet zudem eine Schaufunktion für Vorbeigehende.
  • Eine perfekte Einheit von Elementen und Funktionen bietet der Küchengarten oder Kräutergarten. Elemente wie Kräuter haben eine nicht zu übersehende Funktion z. B. beim Kochen. Durch weitere Elemente z. B. einer Kräuterschnecke können Details gesetzt werden.
  • Blumengärten bieten das ganze Jahr über eine schöne Blumenpracht, die je nach Pflanzauswahl auch für Schnittblumen genutzt werden können.
  • Der Rasen wird leicht vernachlässigt, doch er bietet umfangreiche Funktionen (z. B. für Ballspiele, als Liegefläche in der Sonne), bei wenig Pflege und bietet natürliche Übergänge zwischen verschiedenen Beeten und Lebensbereichen dar.
  • Obstgehölze und Gemüse bringen neben Ihrem schmucken Aussehen und den schönen Früchten auch ein kulinarisches Highlight direkt aus Ihrem Garten auf den Tisch.
  • Der Natur etwas Gutes tun, können Sie mit einer Blumenwiese oder einem kleinen verwilderten Teil in Ihrem Garten.
  • Wie wäre es mit einer schönen Terrasse? Sie stellt nicht nur einen Kontrast zu den Pflanzen dar, sondern bietet auch allerlei Funktionen. Wie wäre es, wenn Sie im Sommer auf Ihrer Terrasse frühstücken?
  • Ein Teich mit Fischen, ein Wasserspiel oder ein kleiner Bachlauf, der vor sich hin plätschert und dem Garten etwas Frische bringt.
  • Spielen im Sommer kann ziemlich anstrengend sein. Ein schattiger Platz für die Kinder unter einem großen Baum oder eine Pergola, mit Kletterpflanzen verziert für einen schattigen Nachmittagsplausch.
  • Wer an einem Hang wohnt, kann diesen mit unterschiedlichen Terrassen gestalten oder als Böschung. In Verbindung mit Schutzelementen wie z. B. Zäunen können interessante Stimmungen erstellt werden.
  • Aber auch einfache Pflanzkübel mit verschiedenen Pflanzen wie Stauden oder Bäumen können Akzente setzen. Beispielsweise als Wegbegleitung entlang des Weges zu Ihrer Haustür oder zur Begrünung Ihres Balkons.

Schritt 3: Die Raumanalyse

Sie haben nun Ideen für Ihren Garten im Kopf und sich Gedanken über die verschiedenen Elemente und Funktionen gemacht, die Sie in Ihrem Gartenkonzept umsetzen müssen. In dieser Phase geht es jetzt darum, dass die vorhandene Umgebung analysiert wird. Das beinhaltet z. B. die Maße, die Standorte, eventuelle Besonderheiten etc. aufzunehmen.

Prüfen Sie anhand der Analyse die Machbarkeit Ihrer Ideen und planen Sie eventuelle Modifizierungen.

Ziel der Raumanalyse ist es herauszufinden, wie sich Ihr Garten in die Umgebung eingliedert und wie benachbarte Flächen auf den Garten bzw. Elemente und Funktionen auf die Umgebung einwirken.

Nachdem Sie einen groben Plan entwickelt haben, geht es nun an die einzelnen Unterpunkte:

Wenn Sie Funktionen und Elemente in Ihrem Garten geplant haben, müssen hierfür die vorgesehenen Bereiche und Flächen auf die Bedürfnisse abgestimmt werden.

Ein Bereich zum Relaxen oder Sonnen sollte in einem intimgeschützten Gartenbereich z. B. einer Ecke geschützt von Hecken liegen. Ein Fussballbereich sollte nicht in Fensternähe sein.

Wichtige Schritte in der Raumanalyse:

1. Teilschritt: Raumqualitäten erkennen

In diesem Schritt wird eine IST oder Bestandsaufnahme gemacht.

Welche vorhandenen Pflanzen gibt es?

Welche vorhanden Strukturen gibt es?

Gibt es Besonderheiten wie z. B. einen schönen großen alten Baum, den Sie erhalten möchten?

Gibt es Öffnungen nach außen, die Sie als Gartenerweiterung nutzen möchten?

2. Teilschritt: Übergänge schaffen

Planen Sie Übergänge, Begrenzungen oder Wege zwischen Strukturen ein.

Planen Sie den Übergang von innen nach außen. Beispielsweise durch Kübelpflanzen, Bodenbeläge, Treppen etc.

3. Teilschritt: Was ist erlaubt, was könnte ich noch nutzen?

Was ist in Ihrem Garten erlaubt. Gibt es Elemente, die Sie nicht entfernen dürfen oder für die Sie eine Ausgleichspflanzung benötigen?

Sind eventuell Materialien, Pflanzen aus der Region in Ihrem Garten nutzbar?

Schritt 4: Standortanalyse

Nun haben Sie den Raum analysiert und eine grobe Skizze und Notizen. In der vierten Planungsphase geht es jetzt um die Verfeinerung der Raumanalyse. Es müssen die Parameter der Standorte ermittelt werden, damit die passenden Pflanzen ermittelt werden können.

Aufteilung

Natürlich muss der Raum auch aufgeteilt werden, in verschiedene Standorte für die einzelnen Elemente und Funktionen. Eine gute Aufteilung ist daher sehr wichtig. Planen Sie nicht zu kleine, aber auch nicht zu große Bereiche ein. Achten Sie bei der Aufteilung auch auf die folgenden Punkte.

Klima

Ein wichtiger Parameter ist das Klima. Es spielt die bedeutendste Rolle bei der Planung und der Auswahl geeigneter Pflanzen. Es ist sozusagen der übergeordnete Parameter. In kalten Regionen haben nur winterharte Gehölze und Stauden langfristig die Chance in Ihrem Garten glücklich zu werden.

Das Klima im Garten kann im kleinen Maßstab beeinflusst werden. Mauern, Hecken, Großgehölze wirken auf das Kleinklima Ihres Gartens und somit auch auf natürlichen Weg auf die Wuchsräume der Pflanzen.

Licht und Schatten

Licht und Schatten sind bei der Aufteilung der Flächen für die spätere Pflanzung sehr wichtig.

Der Faktor Licht bestimmt im Wesentlichen die Auswahl der Pflanzen für den entsprechenden Bereich. Ebenso spielt dieser Faktor im Aufenthaltsbereich eine wichtige Rolle. Eine Sonnenliege aufzustellen macht natürlich nur Sinn, wenn der Ort von der Sonne erreicht wird. Hingegen mach ein Ruhebereich eher im schattigen Sinn.

Boden

Der Boden ist für die Auswahl der entsprechenden Arten äußerst wichtig. Ist der Boden sandig oder lehmig? Gibt es im Boden noch andere Strukturen, z. B. Steine oder Überreste von alten Gebäuden?

Ein groß-teil der Stauden und Gehölze stellen sich mit normalem Gartenboden zufrieden. Aber es gibt eine Vielzahl von Pflanzen, die an den Boden hohe Ansprüche stellen. Einige Pflanzen wollen einen sauren Boden, andere Pflanzen einen kalkhaltigen.

Einige Böden erwärmen sich schnell, was einige Pflanzen freut, andere nicht.

Auch der Umgang mit Wasser ist bei Böden sehr wichtig. Es gibt Bödenzusammensetzungen,

  • die Wasser speichern,
  • durchlässig sind und schnell austrocknen
  • andere sammeln Wasser in einer Schicht, die Wurzelfäule bei den Pflanzen begünstigt.

Die Art des Bodens können Sie beeinflussen durch Bodenoptimierungsmaßnahmen.

Tipp: Damit Sie einen guten Überblick haben, teilen Sie die Bereiche Ihres Gartens in ähnliche Standortverhältnisse ein und ordnen Sie diesen den Lebensbereichen zu. Stimmen Sie dann entsprechende Staudenkombinationen darauf ab.

Schritt 5: Gestaltung

Nachdem nun die Standorte und die Standortverhältnisse ermittelt wurden, beginnen Sie mit der Gestaltung. Ideen und die funktionalen, elementaren, räumlichen und standörtlichen Ergebnisse fließen jetzt in die Gestaltung des Gartens ein.

Für die Gestaltung empfiehlt es sich, einen Garten- oder Landschaftsarchitekten zu konsultieren und sich professionelle Hilfestellung zu holen.

Eine gute Gartengestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass alltägliche Nutzung und besondere Nutzung ineinander übergehend.

Alltägliche Dinge wie Parken, Kompostierung/Entsorgung, Lagerung können ansprechend und ästhetisch integriert werden. Pflasterflächen, auf denen Sie Ihr Auto parken können, mit Fugenbewohnern wie Steinbrech (Saxifraga), Fetthenne (Sedum) oder Hauswurz (Sempervivum) aufgehübscht werden.

Kompost oder Mülltonnen können hinter Palisaden versteckt werden, die mit rankenden Pflanzen aufgewertet werden.

Bei Staudenbeeten können Sie mit Düften, Farben, Formen, Texturen und Strukturen spielen. Ein gerades Beet oder ein geschwungenes Beet. Ihren Wünschen und Gedanken sind keine Grenzen gesetzt. Egal ob gewöhnliches oder ungewöhnliches.

Schritt 6: Themen

Die Gestaltung des Gartens im Schritt 5 wird nun vertieft, indem Teilräume und Themen detailliert geplant und arrangiert werden. Mit viel Liebe zum Detail können Sie abwechslungsreiche und spannende Gartenkulissen zaubern.

Sie können für jede Pflanzung ein Thema formulieren und sich daran orientieren. So können Sie auch aus einfachen oder zweckbestimmten Anlagen besondere Orte schaffen.

Möglichkeiten sind z.B.:

  • Besondere Orte in Ihrem Garten durch gestalterische, exotische oder besondere Pflanzen (Charakterpflanzen) hervorheben.
  • Ruheorte mit wenigen, einfachen und großen Pflanzen gestalten. Dazu passende nicht-pflanzliche Elemente z.B. einen Teich.
  • Spielbereich für Kinder mit nicht-giftigen Pflanzen.
  • Treffpunkte, Sitzgelegenheiten mit strukturreichen und architektonischen Pflanzen z. B. Papasgras (Cortaderia selloana) anlegen. Alternativ auch mit Pflanzen, die jahreszeitlich wechselnden Blütenhöhepunkte haben.
  • Wege, die mit verschiedenen Schmuck oder Duftpflanzen begleitet werden
  • Gartenbereiche mit verschiedenen Stimmungen mittels einfarbigen (monochromen) Farbzusammenstellungen.
  • Übergangsbereiche aus pflegeleichten Monopflanzen.

Vielfalt, Lebendigkeit und Unverwechselbarkeit sind gute Maßstäbe für Themenansätze.

Schritt 7: Bepflanzungsplanung

Sie sind so weit. Nachdem Sie Ihre Ideen gefunden haben, Raum und Standort analysiert haben, grobe und detaillierte Gestaltung geplant haben, geht es nun endlich zu Bepflanzung.

Dabei gehen Sie wie folgt vor:

1. Auswahl der Stauden und Pflanzen

Es gibt unzählige Sorten und Arten von Pflanzen und Gehölzen, die infrage gekommen. Mithilfe von Katalogen, Nachschlagewerken und Pflanzenlisten oder durch fachkundige Beratung können Sie die Stauden nach den Standortkriterien auswählen, sodass die Stauden Ihren Standorten im Garten gerecht werden.

Anschließend organisieren Sie die ausgewählten Stauden unter gestalterischen und themenorientierten Gesichtspunkten. Achten Sie auf farblich abgestimmte Sorten sowie auf die zeitlichen Abfolgen der Blütezeitpunkte.

2. Ordnen der Stauden

Die gewählten Stauden werden nun nach Verwendungstypen sortiert. Beispielsweise nach Höhe (je größer die Pflanze wird, desto weiter sollte sie nach hinten) oder Einsatzzweck.

3. Bepflanzungsart festlegen

Es gibt verschiedene Arten, ein Beet zu bepflanzen. Von der Gruppen bis zu Einzelbepflanzung.

Beispielsweise können mehrere kleinen Gruppen von verschiedenen Pflanzen mit gut proportionierten Höhenabstufungen gesetzt werden oder ein wird nur eine große Gruppe gesetzt.

4. Bestellung

Haben Sie nun alle Pflanzen ausgewählt, die Pflanzen inhaltlich und räumlich geordnet und die Bepflanzungsarten Ihrer Bereiche festgelegt, ist Ihr Pflanzplan fertig. Abschließend geht es an die Bestellung.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Heidi

    Das ist Super 😀
    Perfekt für den kommenden Frühling. Ich freue mich schon sehr drauf. Endlich wieder farben, die in den Garten kommen und die Tristess verschwindet.
    Dieses Jahr werde ich meinen Garten nach eurem Konzept erarbeiten.

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