In Ihrem Garten gibt es allerhand zu tun. Vom Blumenbeet über das Gemüsebeet, von jäten bis wässern. Ist es leicht, da den Überblick zu verlieren. Was machen Sie in den einzelnen Monaten? Wo ist was? Wie stellen Sie sicher, dass alles gut wächst und gedeiht?
Dafür gibt es eine Vielzahl von Apps und Programmen. Gartenplaner haben wir Ihnen bereits vorgestellt. In diesem Artikel stellen wir Ihnen hilfreiche Smartphone Apps vor, die Ihnen bei der täglichen Arbeit in Ihrem Garten helfen.
Beachten Sie bitte, dass keine App eine professionelle Beratung oder Pflege ersetzt! Die Apps liefern Ihnen Hilfestellungen und versuchen Ihnen die Gartenarbeit, insbesondere Planungen zu vereinfachen.
1. Gardena – Smart System
Viele unserer Kunden haben uns mitgeteilt, dass Sie Systeme von Gardena nutzen. Gardena ist einer der bekanntesten Herstellern von hochwertigen Gartengeräten, Bewässerungssystemen und Smart-Gardening-Komponenten.
Mit der App von Gardena können Sie nicht nur Ihr Bewässerungssystem oder Ihre Mähroboter steuern. Sie haben die komplette Kontrolle über Ihre Systeme, können für Ihren Mähroboter Zonen einrichten, den Live-Standort feststellen und vieles mehr. Eine Anbindung an Siri, Google Assistent, Alexa und Co ist ebenso möglich. Dazu haben Sie Zugriff auf eine Pflanzendatenbank, die Ihnen wertvolle Tipps zu Ihren Pflanzen bietet, beispielsweise Tipps zu passenden Standorten und notwendiger Pflegemaßnahmen.
Ein Mähroboter in Ihrem Garten kümmert sich um den Rasen und hält ihn kurz. Was sich erst mal gut anhört, ist eine große Gefahr für Tiere wie den Igel. Seien Sie daher bitte immer sorgsam und lassen Sie Ihre automatischen Geräte nie unbeaufsichtigt, auch, wenn diese „Unbeaufsichtigung“ als Feature verkauft wird.
Das Gleiche gilt auch für Bewässerungsanlagen. Seien Sie dabei bitte vorsichtig. Einfache Fehler können zu kleinen Überflutungen führen!
2. Grow-Garten-App
Die „Grow-Garten-App“ ist ein Management-Tool, damit Sie einen Überblick über Ihre Pflanzen haben. Sie können dort Obstpflanzen, Gemüsepflanzen, Blumen, Bäume und vieles mehr dokumentieren. Ferner können Sie in der Grow-Garten-App Beete anlegen und die Pflanzen in den jeweiligen Beeten organisieren, kategorisieren und filter.
Ein besonders interessantes Feature der Grow-Garten-App ist die Möglichkeit Aufgaben, Notizen und Zeiträume zu hinterlegen und sich diese im Kalender anzeigen zu lassen. Wenn Sie die App öffnen, werden alle anstehenden Aufgaben angezeigt. So vergessen Sie keine wichtigen Tätigkeiten in Ihrem Garten. Sie können beispielsweise Aufgaben und Zeiträume für Aussaat, Blüte und Ernte hinterlegen, für Wässerung und vieles mehr.
3. Gemüsebeet – Gartenplaner
Die App „Gemüsebeet – Gartenplaner“ ist spezialisiert auf Gemüse und Obst. Sie dient zur einen Verwaltung von Beeten, die Sie für Obst und Gemüse vorgesehen haben.
Ein besonderer Vorteil: Sie können sich anzeigen lassen, welche Sorte gut zusammen passen.
Leider gibt es oft Obstpflanzen und Gemüsepflanzen, die sich zusammen gepflanzt nicht unbedingt gut vertragen und sich gegenseitig Nährstoffe oder Platz streitig machen. Diese App hilft Ihnen sehr gut bei der Planung und der Konfliktkontrolle. Sie erhalten hilfreiche Informationen zu Ihren Pflanzen durch die App, seien es Aussaat, Standort, Wuchsbreiten, Wuchshöhen und vieles mehr.
Zudem bietet die App Hilfestellung beim Aussäen, Pflanzen der Jungpflanzen oder der Findung des richtigen Standortes. Für Aussaat, Pflanzung und Ernte hat die App einen Kalender.
4. Gemüse-Gärtner
Auch die App „Gemüse Gärtner“ unterstützt Sie mit umfassenden Anleitungen und Tipps bei Anbau verschiedenster Gemüsesorten, aber auch Kräutersorten. Sie können einen Kalender für Ihre Pflanzen einrichten. Über eine kleine Enzyklopädie erhalten Sie wissenswertes zur Bodenbearbeitung, Düngen und vielem mehr.
5. Pflanzendoktor
Die App „Pflanzendoktor“ hilft Ihnen, wenn Ihren Pflanzen erkrankt sind, nicht gut gedeihen oder sonstige Auffälligkeiten haben.
Diese App liefert Ihnen hilfreiche Informationen von der Vorbeugung bis hin zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und Pflanzenkrankheiten.
Dafür können Sie in der Schadbild-Galerie passende Bilder auswählen, zum Beispiel auf denen der Schädling oder ein Blatt mit einer Auffälligkeit abgebildet sind. Anschließend erhalten Sie Tipps.
Es ist auch eine automatische Erkennung möglich. Dafür müssen Sie eigene Bilder hochladen. Das Ergebnis ist nach unserem Test nur eingeschränkt gut. Der Anbieter hat die Funktion selbst als „experimentell“ bezeichnet.
Die Tipps, Hinweise und Beschreibungen zur Vorbeugung und Bekämpfung sind umweltfreundlich ausgerichtet. Nachteil dieser App ist, dass Ihnen ausschließlich Produkte der Firma Neudorff vorgeschlagen werden.
6. Nützlinge
Die App „Nützlinge“ hilft Ihnen bei der Erkennung von Insekten und der Förderung dieser Insekten.
In den vorherigen Apps ging es häufig um Schädlinge, die Ihren Garten schaden und Ihren Pflanzen beschädigen, aber nicht jedes Insekt ist ein Schädling. Es gibt mehr Nützlinge als man denkt. Diese Nützlinge zu fördern hilft nachhaltig Ihrem Garten und Ihren Pflanzen. Sie vertilgen die Schädlinge an Ihren Pflanzen und können eine Vielzahl von positiven Effekten haben.
Die App „Nützlinge“ wurde vom „Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung“ herausgegeben und soll helfen, hilfreiche Insekten zu schützen, ihr Bestehen zu fördern und ihren Erhalt zu sichern.
Das größte Problem, dass wir heute haben, liegt darin, dass viele Nützlinge durch Insektenschutzmittel getötet werden.
Deshalb überlegen Sie bitte immer gründlich, ob Sie einen synthetischen Insektenschutz verwenden möchten oder nicht.
Sie erhalten durch diese App eine große Menge an Informationen. Beispielsweise welcher Nützling gegen welchen Schädling wirkt, wie die Lebensweise, das Erscheinungsbild und die Besonderheiten des Insektes sind. Außerdem erhalten Sie viele Tipps zur Förderung und Erhaltung der Nützlinge.
7. Stauden-Ratgeber
Der „Stauden-Ratgeber“ unterstützt Sie bei der Auswahl von Stauden für Ihr Beet. Sie können nach eigenen Vorstellungen und Geschmack die für Sie geeigneten Pflanzen auswählen und erhalten Informationen.
In der Suche können Sie Angaben zu Standorten, Pflanzenhöhe, Blütezeit und Farbe machen und die App teilt Ihnen mit, welche Stauden passend sind.
Es gibt ein Verzeichnis mit etwa 1500 verschiedenen Staudensorten.
8. LeafSnap
Die App „LeafSnap“ hilft Ihnen bei der Pflanzenbestimmung. Sie machen ein Photo der Pflanze, laden es in der App hoch und die App versucht Ihnen zu sagen, um welche Pflanze es sich handelt. Dazu liefert die App auch Tipps und Ratschläge für die Gartenarbeit, Kultivierung und vieles mehr.
Die Technologie hinter der App ist künstliche Intelligenz bei der Bestimmung der Pflanzen. Diese Erkennung und Bestimmung ist allerdings nur so gut, wie Ihr Bild und wie gut die Trainingsdaten waren. Die Erkennungswahrscheinlichkeit bei bekannteren Pflanzen ist hoch, allerdings bei der detaillierten Sortenbestimmung sinkt die Erkennungswahrscheinlichkeit.
Die App liefert gute Hinweise, allerdings sollte man sich nicht komplett auf diese App verlassen.
9. Smart Plant Home
Die App „Smart Plant Home“ wird gerne als „All-In-One Garten-App“ bezeichnet. Lassen Sie sich davon aber nicht täuschen.
Die Aufgabe dieser App ist es, Ihnen einen Pflegekalender mit Pflegeplan zu erstellen. Dafür fügen Sie Ihre Pflanze hinzu und die App erinnert Sie daran, welche Maßnahmen zur Pflege und Kultivierung Sie wann vorzunehmen haben. Sie hilft Ihnen auch bei Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.
Aber Achtung, einige Funktionen sind hinter einer Paywall versteckt, so dass Sie extra dafür zahlen müssen.
Es wird auch eine Cloud-Communty angeboten, bei denen Ihnen andere helfen, beispielsweise bei der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und Pflanzenkrankheiten.
10. Sun Seaker
Hierbei handelt es sich um einen Sonnen-Tracker und Kompass. Er hilft Ihnen dabei, die Sonne in Ihrem Garten zu verfolgen, um die Standorte für Ihre zukünftigen Pflanzen effektiv zu bestimmen.
11. Planty
Die App „Planty“ ist eine „Einsteiger-App“ und besteht in erster Linie aus einer Bibliothek von verschiedenen Pflanzen mit Pflegeinformationen und vielem mehr. Dazu gibt es eine Kalenderfunktion mit Erinnerung für alle wichtigen Aufgaben, die Sie mit Ihren Pflanzen zwecks Kultivierung und Pflege durchführen sollten.
12. Planter
„Planter“ ist eine Garten-Planungsapp. Mit dieser App planen Sie, wo Beete und Pflanzen hinkommen sollen. Dafür geben Sie die Größe Ihrem Grundstücksein und können dann Pflanzen hinzufügen. Wenn Sie eine Pflanze ausgewählt haben, gibt Ihnen die App Informationen zu dieser Pflanze, zum Beispiel, wie tief Sie die Pflanzen pflanzen müssen, wie welchen Standort sie benötigt, wie viel Wasser, wann die Erntezeit ist und vieles mehr. Auch zeigt Ihnen die App an, welche Begleitpflanzen geeignet sind, welche Pflanzen sich in die Quere kommen und welche Krankheiten die Pflanze häufig bekommt, sodass Sie vorbeugend arbeiten können.
Welche Funktionen sollte eine gute Garten-App haben?
Eine gute Garten-App sollte folgende drei Grundfunktionen haben.
1. Eine umfassende Pflanzenbibliothek mit Informationen von Kultivierung, Pflanzung, Pflege bis hin zu Schädlingen und Krankheiten.
2. Ein Gartenjournal oder Kulturprotokoll mit Kalenderfunktion, in dem Sie alle wichtigen Informationen zu Ihren Pflanzen aufzeichnen können, bzw. daran erinnert werden. Beispielsweise Pflanztermine, Erntetermine, Düngepläne, Bewässerungspläne, Umweltbedingungen.
3. Einen Gartenplaner, mit dem Sie Ihren Garten planen und gestalten können.
Welche App ist die beste?
Keine. Es gibt keine „beste“ App. Die App, die Ihren Ansprüchen genügt und für Sie genau das tut, dass Sie benötigen, ist die „beste“ App für Sie.
Schreiben Sie uns doch in die Kommentare, welche App Sie nutzen und wie zufrieden Sie damit sind!
Wie wählt man die beste Gartenapp aus?
Jede App hat Dinge, bei denen sie gut ist und bei denen sie schlecht ist. Am besten ist es, wenn Sie eine Bedarfsanalyse machen. Welche Ansprüche haben Sie an die App? Welches Problem soll die App lösen? Wobei benötigen Sie Hilfe?
Anhand dieser Punkte, wählen Sie Apps aus, die dazu passen und probieren die Apps für einige Tage und Wochen aus.
Häufig ist es so, dass Sie auf eine Kombination verschiedenster Apps zurückgreifen müssen.
FAZIT
Apps können Ihnen helfen bei der täglichen Gartenarbeit. Apps ersetzen aber nicht den gesunden Menschenverstand oder eine Fachberatung. Leider sorgen viele Apps oft dafür, dass man sich mehr von der Natur distanziert. Gerade in der Automatik ist die Entfernung sehr groß.
Viele Apps ergänzen sich hervorragend. Leider gibt es nicht „die eine App“, die alles beinhaltet. Daher kann es passieren, dass Sie Datenbestände „doppelt“ anlegen. Um das zu umgehen, sollten Sie überlegen, welche Apps Sie wirklich benötigen.
Die angebotenen Cloud-Lösungen sind mit Vorsicht zu genießen. Laden Sie ein Bild hoch, kann je nach Nutzungsbedingungen die Rechte an dem Bild an den Anbieter übergehen, der das Bild zum Beispiel für das Training einer KI nutzt oder weiterverkauft. Wenn Sie auf den Bildern beispielsweise mehr als nur Ihre Pflanze abgebildet haben, kann dies möglicherweise zu „nicht schönen“ Dingen kommen.
Auch die „Experten-Hilfe“ aus der Community ist mit Vorsicht zu genießen. Es ist nicht sichergestellt, dass derjenige, der Ihnen hilft, wirklich ein „Experte“ ist. Oftmals schaden selbsternannte Experten mehr als Sie nutzen.
Zudem sind viele Apps kostenpflichtig. Die Basis-Funktionen sind häufig kostenlos, aber wenn Sie mehr brauchen, also das, dass die App ausmacht, dann müssen Sie dafür bezahlen. Es können einmalige Zahlungen sein oder auch wiederkehrende.