Desinfektionsmittel selber machen

Desinfektionsmittel selbst herstellen ist durchaus möglich und nicht besonders schwer, allerdings ist dies ausschließlich als Notlösung gedacht, Beispielsweise in Krisensituationen, falls es keines mehr zu kaufen gibt. Wir haben für Sie zwei Rezepte für Desinfektionsmittel zusammen gestellt. Eines nach der Rezeptur, die die Weltgesundheitsorganisation WHO (von World Health Organization) vorgegeben hat und eine Alternative in welcher pflegende Zutaten eingefügt werden.

Wichtiger Hinweis: Die eigene Herstellung und dessen Verwendung erfolgt ausschließlich auf eigenes Risiko! Bitte seinen Sie äußerst vorsichtig!

Desinfektionsmittel nach den Maßgaben der WHO

Das Rezept für das Desinfektionsmittel der Weltgesundheitsorganisation / World Health Organization (WHO) freigegeben hat, war ursprünglich für Länder der sogenannten Dritten Welt bestimmt. Die Liste der Zutaten ist daher auf das absolut nötigste beschränkt. Die im original Rezept angebenden Mengen sind allerdings für die Produktion größerer Mengen gedacht.

Das Rezept finden Sie hier: WHO-Rezept

Desinfektionsmittel nach den Maßgaben der WHO – Zutaten

Die folgenden Mengen, richten sich für den Eigeneingebrauch und ergeben etwa einen Liter an Desinfektionsmittel:

  • 830 Milliliter Ethanol (96 Prozent) oder 750 Milliliter Isopropylalkohol (99,8 Prozent)
  • 42 Milliliter Wasserstoffperoxid (3 Prozent)
  • 15 Milliliter Glycerin (98 Prozent)
  • 110 ml abgekochtes Wasser

Glycerin dient als Schutz der Haut, da die Haut durch Ethanol beziehungsweise Isopropylalkohol und Wasserstoffperoxid angegriffen wird.

Diese Zutaten können Sie u.a. hier erwerben:

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Sie benötigen ferner einen Messbecher zum Abmessen der korrekten Mengen sowie ein ausreichend großes Gefäß in dem Sie die einzelnen Inhaltsstoffe zusammenfügen und das Desinfektionsmittel mischen können.

Nachdem Sie das Desinfektionsmittel zusammengemischt haben, sollten Sie es in ein passendes Gefäß umfüllen. Hierfür eignen sich Apothekerglasflaschen oder Braunglasflaschen. Diese „filtern“ Licht und sorgen dafür, dass das Desinfektionsmittel länger haltbar ist.

Für den regulären Gebrauch im Alltag füllen Sie das selbst hergestellte Desinfektionsmittel in kleine oder größere Sprühflaschen.

Apothekerflaschen und Braunglasflaschen können Sie beispielsweise hier erwerben:

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Sprühflaschen finden Sie hier:

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Das Rezept der WHO

Das Rezept und das Abmischen des Desinfektionsmittel ist möglichst einfach gehalten.

Bitte beachten Sie, dass Sie in jedem Fall mit potentiell gefährlichen chemischen Substanzen arbeiten und gehen Sie dabei mit größter Vorsicht um!

Stellen Sie das Desinfektionsmittel am besten im Draußen im Freien oder in einem gut belüfteten Raum her. Vermeiden Sie Hitze oder Feuerquellen in der Nähe. Schalten Sie Heizungen oder Herd aus, löschen Sie offenes Feuer wie Kerzen oder Kamin. Ist das nicht möglich, entfernen Sie sich soweit wie möglich von diesen Feuer- und Hitzequellen.

Ethanol, das ein wichtiger Bestandteil ist sowie das Endprodukt, das fertige Desinfektionsmittel sind sehr leicht entflammbar!

Halten Sie sowohl die einzelnen Bestandteile als auch das Desinfektionsmittel außerhalb von Kinderhänden. Trinken Sie es nicht oder führen Sie es nicht in Körperöffnungen oder Wunden ein.

So geht’s:

  • Messen Sie zuerst die richtigen Mengen an Ethanol oder Isopropylalkohol ab und geben Sie den Alkohol in das zuvor bereitgestellte Abmischgefäß.
  • Messen Sie nun das Wasserstoffperoxid ab und geben Sie es in das Abmischgefäß.
  • Als nächsten messen Sie das Glycerin ab und geben Sie es in das Abmischgefäß.
  • Abschließend messen Sie das abgekochte Wasser ab und fügen es in das Abschmischgefäß ein.

Nachdem Sie alles zusammen in das Abmischgefäß gegeben haben, müssen Sie alles gut vermischen. Dies können Sie durch vorsichtiges umrühren schaffen. Wenn das Abmischgefäß gut verschließbar ist und es gefahrlos zulässt, können Sie das Abmischgefäß auch vorsichtig schütteln.

Nach dem vermischen ist das Desinfektionsmittel bereit um abgefüllt zu werden. Beschriften Sie die Flaschen gut leserlich.

Weitere wichtige Hinweise der WHO zu Ihrem selbstgemachten Desinfektionsmittel

Bei der Verwendung und der Aufbewahrung Ihres selbstgemachten Desinfektionsmittels gibt es einige wichtige Dinge zu beachten.

1. Beschriften Sie die Flaschen in dem Sie Ihr Desinfektionsmittel abgefüllt haben stets sauber und leserlich. Schreiben Sie darauf „DESINFEKTIONSMITTEL“ und notieren Sie das Herstellungsdatum dabei.

2. Verwenden Sie das von Ihnen selbst hergestellte Desinfektionsmittel ausschließlich äußerlich und auf Gegenständen.

3. Wenn Sie das Desinfektionsmittel zur Desinfizierung Ihrer Hände nutzen, reiben Sie Ihre Hände solange bis Sie trocken sind.

4. Halten Sie das Desinfektionsmittel stets entfernt von Kindern.

5. Vermeiden Sie den Kontakt mit den Augen und Schleimhäuten

6. Trinken Sie das Desinfektionsmittel nicht und führen Sie es nicht in Körperöffnungen oder Wunden ein.

7. Das Mittel ist leicht entflammbar. Halten Sie es IMMER entfernt von Hitzequellen, offenen Feuerquellen und Funkenschlag fern.

Alternatives Desinfektionsmittel mit pflegenden Zutaten

Das von der WHO vorgeschlagene Desinfektionsmittel greift die Haut wesentlich stärker an, als das im Handel z.B. in Apotheken und Drogeriemärkten verfügbaren Desinfektionsmittel an.

Daher haben wir ein Rezept für Sie zusammengestellt, das zusätzliche Zutaten enthält, die pflegende Komponenten dem Desinfektionsmittel hinzufügt und somit „weniger“ aggressiv ist.

Allerdings ist dieses alternative Desinfektionsmittel unter Umständen nicht so effektiv wie das von der WHO vorgeschlagene Desinfektionsmittel. Höheren Schutz und Sicherheit bietet Ihnen somit das WHO Rezept.

Alternatives Desinfektionsmittel – Zutaten

Die folgenden Mengen, richten sich für den Eigeneingebrauch und ergeben etwa einen Liter an Desinfektionsmittel:

  • 650 Milliliter Alkohol ( Es empfiehlt sich hierfür Ethanol z.B. aus der Apotheke zu nutzen)
  • 350 Milliliter abgekochtes Wasser oder der Saft der Aloe Vera
  • Zwei bis drei Tropfen ätherisches Öl.
  • Optional: Mischung als Vitamin-E-Öl oder Aloe Vera Konzentrat

Die Zutaten finden Sie unter anderem hier:

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Erläuterungen

Alkohol hat eine natürliche Desinfizierende Wirkung, daher ist Alkohol eine der wichtigsten Komponenten auf Ihrer Zutatenliste.

Ätherisches Öl dient dem Desinfektionsmittel um eine „duftende“ Note zu geben. Einige ätherische Öle bieten neben einem schönen Aroma auch einen zusätzlichen Schutz gegen Viren, Bakterien und Pilze. Öle, die sich für ein Desinfektionsmittel eignen sind zum Beispiel Lavendelöl, Rosmarinöl, Pfefferminzöl, Teebaumöl, Thymianöl, Eukalyptusöl, Zitronenöl oder Nelkenöl. Aber seien Sie bei der Verwendung der ätherischen Öle äußerst vorsichtig! Ätherische Öle können eine sensible Haut reizen. Gegebenenfalls auch eine Allergische Reaktion auslösen. Prüfen Sie daher im Vorfeld, welche Öle Sie vertragen bzw. für Sie geeignet sind. Fragen Sie dazu am besten Ihren Hausarzt oder Hautarzt.

Die Mischung aus Vitamin-E-Öl oder Aloe-Vera dient dazu Ihre Hände zusätzlich zu pflegen.

Das Rezept des alternativen Desinfektionsmittels mit den Aromen von ätherischen Ölen

Um dieses alternative Desinfektionsmittel herzustellen halten Sie sich bitte an die folgende Rezeptur und achten Sie auf die richtigen Mischverhältnisse. Es gelten die gleichen Sicherheitsrichtlinien wie bei der Herstellung des Desinfektionsmittels nach WHO-Rezept.

Messen Sie zwei Drittel Alkohol (650 Milliliter) Alkohol ab.

Fügen Sie den abgemessenen Alkohol in Ihr Abmischbehälter. Achten Sie darauf, dass Ethanol oder Alkohol im allgemeinen immer sehr schnell und leicht entflammbar ist. Vermeiden Sie daher in der Nähe von Hitzequellen und Feuerquellen zu arbeiten.

Messen Sie ein Drittel (350 Milliliter) Aloe Vera Saft oder abgekochten Wasser ab.

Geben Sie das abgemessene abgekochte Wasser oder den abgemessenen Aloe Vera Saft in Ihr Abmischbehältnis.

Für einen zusätzlichen Pflegeeffekt können Sie noch Aloe Vera Konzentrat sowie auf Wunsch einige Tropfen Vitamin-E-Öl dabei mischen.

Anschließend fügen Sie zwei bis maximal drei Tropfen eines ätherischen Öles Ihrer Wahl hinzu. Achten Sie darauf, dass Sie eines auswählen, dass Sie vertragen.

Mischen Sie die Zutaten in Ihrem Abmischbehältnis gut durch.

Abschließend können Sie das Desinfektionsmittel in Apothekerflaschen oder Braunglasflaschen füllen und von dort in kleine handliche oder große Sprühflaschen.

Vor jeden Gebrauch sollten Sie das Desinfektionsmittel gut durchschütteln, damit sich alles gleichmäßig in der Flasche verteilt.

Gel statt Flüssigkeit

Sie möchten keine Flüssigkeit zur Desinfektion sonder lieber ein schönes Gel? Kein Problem, rühren Sie dafür etwas Xanthan unter das Desinfektionsmittel. Xanthan ist eine natürliche Substand, die häufig in der Küche und bei Lebensmitteln als sogenanntes Verdickungsmittel verwendet wird.

Xanthan können Sie hier erwerben:

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Tipps zur Pflege nach der Nutzung von Desinfektionsmitteln

Nach der Verwendung von Desinfektionsmitteln können Sie zur Schonung Ihrer Haut diese zusätzlich mit einem angenehmen Aloe Vera Gel einreichen.

Tipps zur Bekämpfung von Krankheitserregern

Unter Immunsystem ist außergewöhnlich. Ständig sind wir von Keimen und Bakterien umgeben. Immer und überall lauern diese kleinen „Wesen“ im Mikrokosmus auf uns. Normalerweise kommt unser Immunsystem dabei sehr gut zurecht und beschützt uns vor ihnen.

Doch was tun bei gefährlichen Viren, die im Umlauf sind? Unser Immunsystem hat noch keine „Abwehrstrategie“ entwickelt und wurde noch nicht durch eine Impfung oder einen vorherigen Kontakt „abgehärtet“ bzw. immun.

Gegen eine hohe Ansteckungsgefahr mit entsprechenden Konsequenzen helfen in erster Linie diverse Hygienemaßnahmen:

  • Ein erster wichtiger Schutz, der absolut Grundsätzlich ist, ist das Waschen der Hände mit fließenden Wasser und Seife. Viele Viren und Bakterien werden dabei bereits „unschädlich“ gemacht. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie die Hände richtig wachsen und nicht nur oberflächlich.
  • Verwenden Sie Seife äußerst gründlich. Mindestens 30 Sekunden sollten Sie Ihre ganzen Hände, Finger, zwischen den Finger, Handoberseite und Handunterseite einseifen. Dann erst nach den 30 Sekunden sollten Sie die Hände unter fließenden Wasser abspülen.
  • Wechseln Sie regelmäßig die Handtücher. Nachdem Wechsel sollten Sie das Handtuch gut in der Waschmaschine reinigen. Viele Waschmaschinen besitzen heute ein Hygieneprogramm.
  • Vermeiden Sie Handtrockner in öffentlichen Toiletten und Gebäuden. Diese sind wahre Keim- und Baktierenschleudern.
  • Wenn Sie in der nähe von einer oder mehreren erkrankten Personen sind, an öffentlichen stark frequentierten Orten, wie Märkten, Bus- und Bahnhalte stellen, dass sollten Sie eignen gewissen Abstand wahren.
  • Bei Kontakt mit Fremden z.B. Hände schütteln mit einem Geschäftspartner oder beim Anfassen von öffentlichen „Dingen“ z.B. Haltestangen im Bus, Türklinken oder Ampelknopf sollten Sie anschließend Ihre Hände desinfizieren. Haben Sie kein Desinfektionsmittel dabei, sollten Sie in jeden Fall vermeiden mit Ihren Händen in den Gesichtsbereich zu kommen.
  • An Ihrem Arbeitsplatz oder Zuhause, falls eine Ansteckungsgefahr durch ein Familienmitglied oder Besuchern bestehen sollte, schadet es nicht regelmäßig Türklinken und andere berührte Objekte (z.B. Kleiderhaken, Schlüssel, Kugelschreiber) und Oberflächen (z.B. Tische, Stühle) zu desinfizieren.
  • Beachten Sie, dass in stark frequentierten Bereichen eine Desinfektion äußerst sinnvoll und notwendig ist, da ansonsten weder gründliches Händewaschen noch die eigene Desinfektion etwas nutzt, da überall neue potenzielle Ansteckungsherde sein könnten.
  • Hygiene ist immer von erheblicher Bedeutung um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen. Aber Sie sollten es nicht übertreiben, da häufiges Händewaschen und Desinfizieren die natürliche Schutzbarriere der Haut angreift. Daher ist es in Einzelfällen ratsam z.B. auf Einweghandschuhe zurückzugreifen.

Weitere Tipps zum richtigen Händewachsen

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