Nachhaltige Erde selbstgemacht

Nachhaltige Erde selber machen ist gar nicht so schwer. Mit einigen wenigen Komponenten kann man sich eine einfache torffreie Grunderdenmischung erstellen.

Eine Grunderdenmischung erhalten Sie bereits mit Sand, Lehm und Kompost. Mit weiteren Stoffen können Sie die Grunderdenmischung verfeinern und spezialiseren.

Wie sie die wichtigsten Mischungen für die verschiedenen Szenarien erstellen, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Warum torffrei?

Es gibt sehr viele gute Gründe gegen die Nutzung von Torf und die Verwendung von torffreier Erde. Einer der Hauptgründe ist die Umweltfreundlichekeit des Torfs bzw. die Umweltschädlichkeit des Torfabbaus und der Torfnutzung.

Torf besteht aus einem organischen Sediment, das in Mooren (sogenannte Torfmoore) entsteht. Hauptbestandteil von Torf sind nicht oder nur unvollständig zersetzte pflanzliche Substanden. Torf ist die Vorstufe der Inkohlung (also der Wandlung in Kohle).

Torf speichert eine große Menge an klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid. Wenn der Torf abgebaut wird, wird das Kohlenstoffdioxid beim Abtragen wieder freigesetzt. Zudem gefährdet der Torfabbau die Artenvielfalt und zerstört auf hohem Niveau den Lebensraum vieler Tiere.

Wo immer es möglich ist, sollten Sie daher auf Torf in der Erde verzichten und stattdessen zu einer torffreien Erde greifen. Torffreie Erden können auch selbst recht einfach und günstig gemacht werden. Das Ergebnis ist eine Grunderdenmischung. Je nach Verwendungszweck z.B. für Gemüsepflanzen, Kräuter, Garten, Sukkulenten können Sie die Grunderdenmischung an die Pflanzen anpassen.

Rezept für die Grunderdenmischung – Ideal zur Nutzung als Gartenerde

In diesem „Rezept“ geht es um die Basis. Sie können die Grunderdenmischen gut als Gartenerde nutzen.

Für die Grunderdenmischung (Gartenerde) benötigen Sie

  • etwa 30 Liter Erde
  • etwa 20 Liter Kompost (am besten geeignet ist Kompost auf Grünschnitt)
  • etwa 5 Liter Lehm
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Lehm Zutat für die Grunderdenmischung Link zu Amazon

 

Kompost Zutat für die Grunderdenmischung Link zu Amazon

 

Mörtel Bottich Gefäß um die Erde selbst zu mischen Link zu Amazon

 

 

Kurz zu den Zutaten:

Sie können als „Erde“ bereits in ihrem Garten vorhandene Erde nutzen. Später können Sie immer auf Ihre Grunderdenmischung zurückgreifen.

Kompost können Sie ebenfalls eigenen nutzen. Sollten Sie keinen haben, können Sie diesen auch kaufen, beispielsweise in regionalen Kompostwerken, Gärtnern oder Entsorungsunternehmen. Letztere bieten häufig auch eine Erdenmischung aus Ihren Kompostierungsanlagen zum kauf an.

Lehm ist ein natürlicher und nachhaltiger Rohstoff als auch Baustoff. Sie finden in jeden Baumarkt. Bei Bedarf kann man Lehm auch selbst zusammenmischen. Dafür benötigt man lediglich Ton, Kies, Sand und Schluff (besteht aus sehr feinem verwittertem Gestein zum Beispiel Quarz oder Feldspat oder anderen Sedimenten)

Anleitung:

Sie vermengen alle drei Bestandteile gut miteinander. Es empfiehlt sich ein großer Speisbottich oder Mörtelkübel. Nachdem alles gut vermengt ist, ist es auch schon fertig.

Rezept für eine torffreie Gemüse-Erde, ideal auch als Pflanzerde und Anzuchterde

Je nach dem von Ihnen gewünschten Verwendungszweck, können Sie die Grunderdenmischung, wie Eingangs erwähnt, anpassen. Hier stellen wir Ihnen eine Pflanzerdenmischung für Gemüse und eine Anzuchterdenmischung für die Anzucht vor.

Pflanzerde

Für eine Pflanzerde zum Anbau von Gemüse benötigen Sie

  • Urgesteinsmehl
  • Hornspäne

Kurz zu den Zutaten:

Urgesteinsmehl liefert Mineralien und senkt den pH-Wert des Bodens. Es besteht aus zermahlenen Gestein.


Hornspäne dienen dazu dem Boden Stickstoff zu geben. Es wird aus dem zerschrotetem Horn von Schlachtvieh gewonnen. Besonders notwendig ist Stickstoff bei Starkzehrern wie Tomaten, Kohl oder die beliebte Kartoffel.

Anleitung:

Sie verwenden hier als erstes Ihre Grunderdenmischung für die Pflanzung. Anschließend geben Sie Urgesteinsmehr und Hornspäne darüber. Vermischen Sie das Urgesteinsmehl und die Hornspäne nur leicht unter die oberste Erdschicht.

Sie können alternativ auch nach dem Auftragen von Urgesteinsmehl und die Hornspäne etwas von der Grunderdenmischung drüber streuen.

Ferner können Sie auch einen Teil der Grunderdenmischung nehmen und vorab mit dem Urgesteinsmehl und den Hornspänen mischen und nach der Pflanzung mit der Grunderdenmischung diese Auftagen.

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Urgesteinsmehl Zutat für die Mischung einer Pflanzerde Link zu Amazon

 

Hornspäne Zutat für die Mischung einer Pflanzerde Link zu Amazon

 

 

Anzuchterde

Auch Anzuchterde für die Zucht Ihrer Pflanzen können Sie selbst erstellen. Es ist gar nicht so schwer.

Sie benötigen dafür neben der Grunderdenmischung noch

  • Sand
  • Kompost

Kurz zu den Zutaten:

Sand übernimmt die Funktion die Erde leichter und lockerer zu machen, dies kommt den Jungpflanzen zu gute und es hilft die Pflanzen besser mit Sauerstoff zu versorgen. Sand ist im übrigen immer gut, wenn Sie eine Erde benötigen, die einen höheren Durchlässigkeitfaktor benötigt.

Kompost wird benötigt im Ihren Pflanzen weitere Nährstoffe zuzuführen. Am besten eignet sich ein sehr gut ausgereifter Kompost.

Anleitung:

Für die Mischung nutzen Sie etwas ein Viertel der oben selbst gemischten Grunderdenmischung. Dazu nehmen Sie ein Viertel Kompost und zwei Viertel Sand. Das Mischverhältnis lautet

1 Teil Erde – 1 Teil Kompost – 2 Teile Sand

Tipp: Achten Sie darauf, dass der Kompost fein ist. Gröbere Kompostbestandteile sollten Sie herausfiltern. Dafür eignet sich ein Erdsieb.

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Erdsieb Ideal um die Erde von großen Kompostbestandteilen zu begreien. Link zu Amazon

 

 

Rezept für Kräutererde ohne Torf

Kräuter lieben meist eine nährstoffarme Erde. Diese ist notwendig, damit die Kräuter nicht „verkrauten“. Beachten Sie aber die Ausnahmen wie Petersilie oder Dill, die einen höheren Bedarf an Nährstoffen aufweisen.

Für eine gute Käutererde benötigen Sie

  • Grunderdenmischung wie oben beschrieben
  • Sand

Anleitung:

Das Mischverhältnis lautet : 1 Teil Erde – 2 Teile Sand

Je nach Kräuterart kann noch etwas Kompost dazugegeben werden.

Rezept für Zimmerpflanzen bzw. Topfpflanzenerde ohne Torf

Für Zimmerpflanzen bzw. Topfpflanzen gibt es eine Unterscheidung zwischen Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf und niedrigen Nährstoffbedarf.

Sie benötigen neben der Grunderdenmischung noch Kokosfasern. Kokosfasern speichern Wasser und geben es sehr langsam wieder ab. Sie unterstützen zudem die Durchlüftung des Bodens.

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Kokosfasern Bestandteil für die Mischung von Zimmerpflanzen / Topfpflanzenerde Link zu Amazon

 

 

Achten Sie beim Kauf von Kokosfasern bitte darauf, dass es sich GEPA Zertifizierte Kokosfasern handelt. Beim Abbau von Kokosfasern müssen Kokospalmen in Teilen des Regenwaldes in Asien und Südamerika abgeholzt werden. Mit der GEPA Zertifizierung achten Sie darauf, dass die Ernte der Kokospalmen nachhaltig erfolgt.

Anleitung

Wie bereits geschrieben benötigen Sie je nach Nährstoffbedarf eine andere Mischung.

Hoher Nährstoffbedarf

Die Basis ist unsere Grunderdenmischung dazu kommt bei Zimmerpflanzen bzw. Topfpflanzen mit hohem Nährstoffbedarf eine Mischung von Kokosfasern und Kompost im Verhältnis 1 zu 1.

Wenn der Nährstoffbedarf besonders hoch ist können Sie zudem noch einige Hornspäne dazugeben.

Niedriger Nährstoffbedarf

Für Topfpflanzen oder Zimmerpflanzen mit einem niedrigen Nährstoffbedarf kommt zur Grunderdenmischung eine Mischung von Kokosfasern und Kompost im Verhältnis 4 zu 1.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Jürgen

    Toller Artikel 👍
    Es ist nie Verkehr seine Erden selbst zu machen.

  2. Silvia

    Schöne Anleitung. Ich werde in Zukunft auch meine Erde selber machen. Die Qualität der gekauften Erde nimmt zunehmend ab. Gute Erde ist kaum zu bezahlen.

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