Der Herbst ist da! Für manche ist es endlich so weit und manche trauern jetzt schon dem Sommer hinterher. Wie ist es bei dir? Freust du dich auf diese Zeit, in der die Natur nochmals mit allen Farben des Spektrums Vollgas gibt oder denkst du bereits mit Grauen an den Winter und Schneeschippen?
Auch heute stellen wir uns wieder die Frage: Welche Arbeiten können wir in diesem Monat im Garten und auf unserem Balkon erledigen?
Ernten und Einmachen
Nussfans haben jetzt ein besonders reich gedecktes Angebot. Wall- und Haselnüsse aber auch Maronen schenkt uns der Monat Oktober.
Im September sind bei den Gemüsesorten typischerweise Porree, Radieschen, Spinat und Weißkohl aber auch Zwiebeln reif.
Beim Salat kann man beispielsweise noch beim Eisberg oder Radicchio zugreifen.
Natürlich kommen nun auch wieder Menschen zum Zug, die es gerne süßer mögen.
Bis in den Oktober kann man Erdbeeren von immer tragenden Erdbeer-Sorten ernten. Im Artikel „3 einfache Schritte: Erdbeeren im Herbst pflegen“ haben wir Tipps zusammen getragen die dir helfen deine Pflanzen nach der Ernte zu pflegen, damit sie auch im nächsten Jahr starten können.
Weintrauben, Zwetschgen und Holunderbeeren sind ebenfalls reif. Aber auch Quitten. Ein Obst, das nicht alle mögen.
Fans können jedoch jetzt daraus Quitten Gelee zubereiten. Im Internet finden sich zig verschiedene Rezepte. Hast du dein ganz eigenes Quitten Gelee Rezept? Lass uns doch einen Kommentar da und teile deine Tipps bzw. Dein Rezept mit uns allen 🙂
Wenn du Zwiebeln angepflanzt hast, fragst du dich vielleicht, wann der richtige Erntezeitpunkt ist und wie man dabei vorgehen sollte. Dies hängt zum einen stark von der Sorte und zum anderen vom Aussaatzeitpunkt ab. du erkennst erntereife Zwiebeln jedoch daran, dass das Laub der Zwiebel zu welken beginnt (von allein abknickt!) und etwa zwei Drittel der Blätter gelb oder braun geworden sind. Die Zwiebel hat die Nährstoffe aus den Blättern in die Frucht gezogen und ist nun bereit geerntet zu werden.
Zwiebeln ziehst du an den oberen Laubresten aus der Erde und breitest sie im Beet so aus, dass sie etwa zehn bis vierzehn Tage an der Sonne trocknen können. Macht dir das Wetter dabei einen Strich durch die Rechnung, kannst du deine Zwiebeln auch auf einem Holzrost oder in flachen Kisten an einem überdachten Ort oder in einem luftigen Schuppen auslegen. Wichtig ist dabei in jedem Fall, dass du frisch geerntete Zwiebeln regelmäßig wendest, damit sie an allen Seiten gut trocknen kann. Sobald die äußere Schalenschicht leicht brüchig und braun wird, kannst du deine Zwiebeln einlagern.
Damit deine Zwiebeln lange halten müssen sie kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Dein Kühlschrank eignet sich dazu nur, wenn du aus deinen Zwiebeln Zwiebel-Chutney gemacht hast, welches zu Käse und Fleisch passt. 😉
Die meisten Keller erfüllen die notwendigen Anforderungen. Wenn du keinen Keller zur Verfügung hast, kannst du deine Zwiebeln auch in der Speisekammer oder Küche lagern. Bedecke sie dann mit einem Tuch, damit sie durch die Dunkelheit vor Wiederauskeimung geschützt sind.
Bäume umpflanzen – Beete vorbereiten
Nennst du Bäume Dein Eigen, hast aber gemerkt, dass diese noch nicht ideal platziert sind, kannst du den Oktober nutzen, um sie noch umzusetzen. Wichtig ist dabei, dass der Baum noch nicht länger als vier Jahre an derselben Stelle steht. Wenn der Baum schon länger am aktuellen Standort steht, ist es erstens schwerer ihn umzusetzen und zweitens verträgt er den Wechsel auch nicht gut.
Solltest du fürs Nächste den Bau eines neuen Beets planen, lohnt es sich den Oktober zu nutzen, um bereits schwere Böden umzugraben. Der Frost im Winter zerkleinert die Bodenschollen weiter, so geht die finale Vorbereitung im Frühling leichter von der Hand.
Wichtig zu wissen ist, dass dies nur für verdichtete Böden gilt. Hier möchten wir auf Punkt 8 im Artikel „13 wichtige Gartenarbeiten im Herbst“verweisen.
Der Oktober eignet sich auch bestens dafür nun leer gewordene Beete bzw. Hochbeete aufzufüllen.
Dazu schiebst du die oberste Erdschicht im Beet vorsichtig beiseite und gibst anschließend eine Mischung aus grobem Kompost, abgeschnittenen Stauden und Hornspänen darauf.
Geht es dir jedoch primär darum die Höhe im Beet zu erhalten, reicht es aus frische Garten- oder Komposterde aufzuschütten.
Wie bereits im Artikel „Gartenarbeiten im September“ beschrieben, kann der Boden mit einer Gründüngung verbessert werden, wenn nichts mehr angepflanzt werden soll. Gelbsenf beispielsweise versorgt die Erde mit Nährstoffen. Außerdem wird der Boden im Beet gelockert und mit organischer Masse angereichert und ist so ideal fürs nächste Jahr vorbereitet.
Kübelpflanzen überwintern
Im Oktober sollten Kübelpflanzen, die im Sommer draußen gestanden haben, wieder einen Platz im Haus bekommen.
Bei den Kübelpflanzen kann man grundsätzlich in drei Gruppen unterteilen. Für alle gilt generell:
Je niedriger die Temperatur bei der Überwinterung, desto besser kann eine Pflanze überwintert werden und desto weniger treten Probleme auf. Ebenso kann für alle drei Gruppen gesagt werden, je niedriger die Temperatur, desto dunkler kann der Standort sein und je höher die Temperatur ist, desto mehr Licht benötigt eine Pflanze bei der Überwinterung.
- Immergrüne Kübelpflanzen wie Myrtengewächse zum Beispiel oder der Stern Jasmin
=> Brauchen es im Winter hell und möglichst kühl - Laubabwerfende Kübelpflanzen wie die Fuchsie oder die Engelstrompete
=> Können im Dunkeln überwintern, mögen es aber auch kühl - Exotische, immergrüne Kübelpflanzen wie Lorbeergewächse oder Palmengewächse
=> Benötigen auch im Winter viel Licht, vertragen aber höhere Temperaturen.
Für die Überwinterung im Haus eignen sich verschiedene Räume wie etwa ein Wintergarten, ein heller, unbeheizter Keller, das Treppenhaus oder die Garage. Ein geheiztes Nebenzimmer jedoch, ist ungeeignet.
Hier reicht es einmal wöchentlich wenig zu gießen. du solltest jedoch erst dann wässern, wenn die Erde oberflächlich getrocknet ist. Wenn du nicht sicher bist, wartest du lieber noch einige Tage mit der nächsten Portion Wasser. Fast alle Pflanzen vertragen kurze Trockenheit besser als zu viel Nässe.
Zusätzlich solltest du die Räume regelmäßig lüften und deine Pflanzen auf Schädlinge kontrollieren. Meist stehen die Pflanzen eng beieinander, was die Ausbreitung von Schädlingen begünstigt.
In milden Regionen können gewisse Pflanzen im Freien oder auf dem Balkon überwintert werden. Pflanzen wie Oleander vertragen kurzzeitige Kälte von -5 °C problemlos.
Um Bodenfrost fernzuhalten, stellst du den Kübel am besten auf ein Stück Styropor. Damit deine Pflanze vor kaltem Wind und tiefen Temperaturen geschützt ist, umwickelst du Kübel und Pflanze zusätzlich mit einem Hanf- oder Jutesack.
Gießen oder Düngen ist bei gut eingepackten im Garten überwinternden Pflanzen normalerweise nicht nötig, nur einige immergrüne Pflanzen benötigen in besonders trockenen Wintern gelegentlich etwas Wasser.
Laub rechen
Im Oktober spielt natürlich Laub eine besonders große Rolle. Auf Rasenflächen oder in Beeten kann das feuchte Laub nicht nur unschön aussehen, sondern auch erheblichen Schaden anrichten. Besonders Gras fängt unter Laub schnell an zu faulen.
Aber auch im Gartenteich sollte Laub regelmäßig entfernt werden. Laub sinkt sonst auf den Grund des Gartenteichs und zersetzt sich zu Faulschlamm, da die Mikroorganismen, welche faulige Laub- aber auch Algenreste im Wasser abbauen, träger werden, je kühler es wird.
Am besten schneidest du auch deine Pflanzen am Ufer und im Teich selbst zurück. Dies verhindert weitere abgestorbene Pflanzenteile im Wasser.
Das zusammengerechte Laub musst du jedoch nicht einfach wegwerfen. Wenn du eine ruhige, etwas abgelegene Ecke im Garten hast, kannst du mit einem Laubhaufen Gartentieren wie dem Igel, der von November bis März Winterschlaf hält beim Überwintern helfen.
Im Oktober anpflanzen oder ansähen?
Vielen erscheint der Oktober so kalt und unfreundlich, dass sie nicht mehr ans aussähen und auspflanzen denken. Doch das geht tatsächlich.
Stachelbeeren beispielsweise können im Oktober noch gepflanzt werden und die oben erwähnten Apfelbäume können natürlich nicht nur umgepflanzt, sondern auch eingepflanzt werden. Ebenso gilt dies für andere winterharte Obstbäume wie Birnen- oder Pflaumenbäume.
Als Gemüse, welches im Oktober gepflanzt werden kann, sei Topinambur erwähnt. Eine Knolle der Familie der Korbblütler welche etwa so groß wie eine Kartoffel, im Gegensatz zu dieser jedoch Winterhart ist. Im Boden bildet eine Topinambur-Knolle bis zu zehn neue Knollen.
Sie schmeckt nussartig, süßlich und kann roh als Salat oder gekocht als Suppe oder frittiert wie Kartoffeln gegessen werden. Gekocht schmeckt sie ähnlich wie Artischocken.
Wenn du sie im Oktober anpflanzt, treibt sie im nächsten Jahr zuverlässig aus.
Diejenigen die besonders gerne Rosen haben, können im Oktober wurzelnackte Rosenstöcke einpflanzen. Diese treiben dadurch deutlich früher aus als im Frühjahr gepflanzte Rosen.
Wer gerne noch säen möchte, kann zum Beispiel Gemüse wie winterharte Spinatsorten aussäen.
Der Salat bzw. das Gemüse, Winter-Portulak, Postelein oder Gewöhnliches Tellerkraut genannt, kann ebenfalls noch gesät werden.
Er stellt wenig Ansprüche an Boden und Standort, sollte jedoch im Halbschatten sein. Zum Keimen benötigt Winter-Portulak Temperaturen unter zwölf Grad. Sinkt die Temperatur im Freiland unter vier Grad, stellt die Pflanze ihr Wachstum ein. In Hochbeeten oder im Balkonkasten, kann es jedoch gelingen, dass Portulak den ganzen Winter über wächst.
Nach der Aussaat dauert es etwa sechs bis acht Wochen, bis der erste Portulak geerntet werden kann. Die Blätter werden etwa zwei Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Sie wachsen dann wieder nach und können innerhalb eines Winters mehrfach geerntet werden.
Jüngere Blätter und Stängel eignen sich ausgezeichnet als Salat. Ältere Blätter kannst du wie Spinat kurz kochen, bis sie zart sind.
Auch Blumenfreunde können beim Säen noch zum Zug kommen. Einjährige winterharte Pflanzen wie der Klatschmohn oder die Kornblume kannst du im Oktober aussäen. Dann blüht er im folgenden Jahr besonders zeitig.
Wir vom Grünlandstaudenhof wünschen dir viel Vergnügen beim Gärtnern und einen schönen, besonders bunten Oktober!
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