Mit der Ernte der Erdbeeren beginnt eine ausgiebige Pflegephase. Erdbeeren und allemehrjährigen Obstsorten benötigen nach der Ernte weiterePflegemaßnahmen, damit sie gut ins kommende Jahr starten können.
In der Vegetationspause bereiten sich die Pflanzen nicht nur auf den Winter vor, sondern bilden bereits Anlagen für die Ernte im nächsten Jahr. Besonders gut erkennbar ist dies bei Erdbeeren.
Schritt 1: Pflanzen ausputzen
Wenn Sie die letzte Frucht an Ihren Erdbeerpflanzen gepflückt haben, dauert es nicht mehr allzu lange – zirka zwei bis drei Wochen – und die Erdbeere bildet neue Blattansätze. Die alten Blätter verfärben sich ins rotbraune.
Die rotbraune Farbe ist ein Zeichen dafür, dass die Blätter den Pflanzen nicht mehr dienen. Die Pflanze lagert in diesen Blättern Ihre Ballaststoffe ab, die sie nicht ausscheiden kann, so wie Menschen und Tiere es tun. Dabei entstehen diverse Hemmstoffe, die auf die Blütenbildung im Folgejahr einen negativen Einfluss nehmen.
Daher ist es zu empfehlen, die alten brauen Blätter zu entfernen – am besten zeitig nach der Ernte.
Aber keine Sorge, die Erdbeere und viele andere Pflanzen bilden anschließend neue Blätter aus, die wichtige Funktionen übernehmen und nicht nur „Blatt“ sind. Die neuen Blätter leiten die Blütenknospeninduktion ein. Dabei werden die Blütenanlagen für die nächste Ernte gebildet.
Beieinmaltragenden Erdbeersorten erfolgt dies in der Regel zurTag-und-Nachtgleiche im Herbst (Mitte September).
Bei den dauertragenden Erdbeersorten setzt die Blütenknospeninduktion erst im Frühjahr ein. Die Ernte beginnt dadurch etwas später, zeitgleich mit der Bildung der Ausläufer.
Die Ausläuferpflanzen werden am besten jetzt im Herbst gesetzt, damit sie sich zum Frühjahr hin gut entwickeln können.
Achtung bei starken Erdbeersorten: Bei diesen Sorten wird die Fruchtgröße im Folgejahr wegen dem dichten Behang mit Früchten nicht ausreichend.
Die Menge der neu angelegten Blütenanlagen sind von drei wichtigen Punkten abhängig.
- Anzahl der funktionsfähigen Blätter
- Nährstoffansgebot
- Wetter (Sonnenlicht, Witterung)
Punkt eins und Punkt zwei können durch einfache Maßnahmen zu Hause beeinflusst werden.
Punkt drei ist nicht auf natürlichen Weg nicht beeinflussbar.
Ab Anfang August beginnt man damit die Pflanzen auszuputzen
- man entfernt die alten Blätter
- die Ausläufer der Jungpflanzen, die nicht gebraucht werden, werden entfernt, damit sie der Mutterpflanze nicht unnötig Kraft entziehen.
- Schädlinge und von Krankheit befallene Pflanzenteile werden entfernt und entsorgt.
Schritt 2: Düngen
Der beste Termin zur Düngung der Erdbeeren liegt direkt nach der Ernte. Erdbeere benötigen jedoch nur Nährstoffe in Maßen und sind sehr salzempfindlich. Eine Überdüngung sollte in jedem Fall vermieden werden. Dabei muss beachtet werden, dass die Erdbeere vor Winterbeginn zur Ruhe kommt. Die Ruhe erkennt man dadurch, dass die kurzstieligen letzten Blätter sich im November zu einer Blattrosette formen.
Ideal ist eine Düngung mit einer geringen Menge mineralienhaltigen Volldünger in Verbindung mit Kompost.
Nährstoffziehende Pflanzen und Unkräuter müssen entfernt werden.
Schritt 3: Schädlinge
Im Spätsommer sind die Erdbeeren ein gutes und leichtes Ziel für kaum sichtbare Schädlinge. Besonders problematisch ist die Weichhautmilbe. Diese Milbe ist für das menschliche Auge kaum zu erkennen. Nur mit einer hochauflösenden Lupe oder Mikroskop kann man diesen Schädling auffinden. Die Weichhautmilbe setzt sich an der Unterseite der Blätter zwischen den Haaren fest. Sie sind etwas einem Viertelmillimeter große und durchsichtig. An der Unterseite legt sie ihre Eier ab.
Das Schadbild: Die jungen Blätter verkümmern und entfalten sich nicht richtig. Das Blattgewebe ist matt und dunkelgrün. Die Blattstiele bleiben kurz.
Gegen diese Milbe gibt es keine Bekämpfungsmittel, die im Hausgebrauch praktikabel wären. Daher gehören infizierte Pflanzen unverzüglich entsorgt, damit sich die Milbe nicht auf gesunde Pflanzen ausbreiten kann.
Um der Milbe vorzubeugen sollten Sie immer sauberes Pflanzgut vom Fachhändler kaufen. Sofern Sie aus Ihrem eigenen Bestand heraus pflanzen, stellen Sie sicher, dass die verwendeten Mutterpflanzen frei von jeglichen Symptomen sind. Aus sicherheitsgründen empfiehlt es sich keine Mutterpflanzen älter als zwei Jahre zu verwenden. Ein starker Befall tritt häufig im dritten Jahr auf.
Die Vermehrung des Schädlings wird durch Wärme und Luftfeuchtigkeit begünstigt, daher sind warme, feuchtige – subtropische – Sommer paradiesische Zeiten für diese Milbe.
Etwas vorbeugen und die Infektionsgefahr leicht reduzieren kann man in dem man einen luftigen Standort wählt in Verbindung mit einem großzügigen Abstand.
Weitere Schädlinge sind unter anderem Pilze. Besonders der Alternaria alternata ist zu erwähnen. Er sorgt dafür, dass die Erdbeerpflanze rund violette bis braune Flecken bekommt. Wenn die Flecken stark auftreten und nicht nur vereinzelt, können ganze Blätter absterben. Der Befall betrifft auch den Blattstiel und die Ausläufer.
Begünstigt wird der Pilz durch anhaltende Wärme und Feuchtigkeit.
Wirksame Mittel für den Haushalt sind nicht bekannt. Befallene Pflanzen sollten unverzüglich entfernt und entsorgt werden.
Zur Vorbeugung sollte ein luftiger Standort gewählt werden, welcher die Infektionsgefahr reduziert.
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