Im Jahr 2020 gab es bereits einen Extremsommer mit hohen Temperaturen und langen Trockenphasen. Vielen Pflanzen und Bäumen hat das Jahr 2020 extremst zugesetzt. Bereits seit vielen Jahren ist abzusehen, dass die Sommer zunehmend extremer werden.
Daher ist es umso wichtiger, dass Sie Ihren Garten gegen die widrigen Witterungsverhältnisse der Zukunft schützen.
Laut diversen Schätzungen (im Jahr 2022) wechseln sich lange Trockenphasen mit hohen Temperaturen auf der einen Seite und regnerische Wochen auf der anderen Seite ab. Als Gärtner liegt es an Ihnen jetzt bereits Maßnahmen zu treffen, wie Sie Ihren Garten und Balkon mit den enthaltenen Pflanzen vor Trockenheit, Starkregen aber auch Hitze schützen.
Der US-amerikanische Wetterdienst NOAA und das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) bieten verschiedene Prognosen an, die Sie für Ihre Gartenplanung verwenden können.
Wie Sie ihre Pflanzen in der üblichen Sommerhitze durchbringen, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Der richtige Boden
Damit Ihre Pflanzen gegen Trockenphasen und Hitze, aber auch gegen Starkregen gewappnet sind, ist die richtige Erde bzw. der richtige Boden entscheidend.
Dazu empfiehlt sich ausreichendes Mulchen des Bodens in Verbindung mit einer Mischpflanzung und Gründüngung.
Unter Gründüngung versteht man die Pflanzung von Pflanzen, die den Boden verbessern und zum Saisonende untergepflügt werden können.
Nährstoffe sind generell sehr wichtig, besonders aber bei Trockenheit. Mit einer guten Nährstoffversorung überlegen Ihre Pflanzen auch Trockenheit recht gut. Dabei sollten Sie am besten auf selbst hergestellte Komposterde oder Humus setzen. Mineraldünger oder Torferde ist eher abzuraten. Diese mindern die Bodenqualität in den Hitzephasen.
Profi-Tipp:
Wenn Sie Mulchen, denken Sie daran, dass Sie am Tag zuvor den Boden ausreichend wässern. Dadurch stellen Sie sicher, dass die Erde unter der Mulchschicht eine gute Feuchtigkeit besitzt.
Sie möchten Dünger selber machen? Hier finden Sie unsere Top 15 Tipps für selbstgemachte Dünger
Auch Ihre Erde sollten Sie selber machen. Wie Sie nachhaltige Erde selbst erstellen, finden Sie in unserem Ratgeber.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Verlust der Bodenfeuchte bei hohen Temperaturen. Hier können Sie mir einem Vlies nachhelfen. Im Winter schützt es vor Frost, im Sommer schützt es vor hoher Sonneneinstrahlung und vor dem Verlust wichtiger Bodenfeuchtigkeit. Achten Sie allerdings darauf, dass die Pflanzen im Sommer darunter Schwitzen können. Eine gute Durchlüftung ist essentiell.
Das Vlies eignet sich auch hervorragend, wenn Sie es wie einen Sonnenschirm über die Pflanzen spannen.
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Pflanzenwahl
Damit Ihr Garten auch bei einer langen Trockenphase mit ausbleibenden Regen weiterhin gut aussieht, sind die richtigen Pflanzen unablässig. Diese sollte möglichst hitzeresistent sein.
Es empfehlen sich beispielsweise Lavendel, Mannstreu / Edeldistel, Fetthenne, Zierlauch oder Steppensalbei.
Ein anderer wichtiger Punkt ist der Standort und die Diversifikation des Gartens. Sie sollten möglichst viele verschiedenen Pflanzen setzen. Setzen Sie neben Sträuchern Nutzpflanzen oder Blühpflanzen, die von Strauch beschattet werden. Grünpflanzen wie Hecken, Büsche und Bäume als Schattenspender sollten nicht fehlen. Sie kühlen den Boden und die Pflanzen.
Bäume
Bei Bäumen gilt, ältere Bäume überstehen Trockenphasen oftmals besser als jüngere Bäume. Der Grund sind die bereits umfangreich ausgebildeten Wurzeln der älteren Bäume, die in tiefere Erdschichten reichen und dort das Wasser aufsaugen können.
Wenn Ihre Bäume noch jung oder klein sind, dann ist regelmäßiges Gießen unerlässlich. Das Erdreich um ihren Stamm und um Wurzelbereich muss gut gewässert werden. Ein Abdecken ist hilfreich um die Verdunstung der Feuchtigkeit zu verhindern.
Um Ihre Bäume vor einem Sonnenbrand zu schützen, können Sie die Bäume mit Kalk einstreichen.
Wassergewinnung
Wässerung bei Hitzewellen ist einer der wichtigsten Punkte.
Einige Punkte haben wir bereits in unseren Top Tipps zur richtigen Wässerung zusammengestellt.
Besonders in den letzten Jahren hat der Grundwasserspiegel an Bedeutung gewonnen. Leider sinkt dieser in einigen Regionen immer schneller und immer tiefer.
In Dürrezeiten oder in Zeiten von extremer Hitze sollten Sie daher auf die Wässerung aus dem Brunnen verzichten. In regenreichen Zeiten sollten Sie mit einem Regenauffangsystem das Regenwasser auffangen und lagern. Solche System sind heute problemlos zu installieren.
Achten Sie darauf, dass der Behälter für das Wasser immer geschlossen ist, damit das Wasser nicht verdunstet und keine Tiere oder gar kleine Kinder in den Behälter fallen und ertrinken können. Ein weiterer Vorteil eines geschlossenen Behälters, er zieht keine Mücken an, die ihre Eier in das Wasser legen und zu einer Larven und Mückenplage führen können.
Das richtige Gießen
Nachdem Sie das Wasser zum Gießen gewonnen haben, stellt sich nun die Frage wie man richtig gießt.
Wichtig ist, dass Sie bei einer extremen Hitze und Trockenheit täglich gießen. Hier scheiden sich die Geister, die einen sagen „morgens“ ist die beste Zeit, die anderen sagen, dass „abends“ die beste Zeit ist.
Fakt ist, jede Zeit ist besser als die Mittagszeit und je früher bzw. je später desto kühler.
Ideal, auch unserer Fachsicht her, ist die Zeit zwischen 3 Uhr und 5 Uhr in der Nacht. In dieser Zeit ist es am kühlsten und die Verdunstung somit am geringsten.
Wenn Sie zudem noch effizient Gießen möchten, dass gießen Sie nicht mit Eimern, den Schlauch oder Duschen, sondern greifen zur Tröpfchenbewässerung.
Besonders wichtig, je nach Trockenheit und Temperatur sollten Sie mehrmals in der Woche eine sehr intensive Bewässerung Ihrer Pflanzen durchführen. Dies ist notwendig, damit die Feuchtigkeit in die tieferen Erdschichten sickern kann. Andernfalls könnte Ihr Boden komplett durchdörren, was Ihren Pflanzen schwer schaden kann.