Wichtiger Hinweis vorab: Vorzeitige Gartenarbeit kann den Pflanzen schaden zufügen!
Und nun geht’s los.
Der Winter neigt sich dem Ende zu, die ersten warmen Tage des neuen Jahres lassen sich blicken. Der Frühling kommt. Nicht nur beim Menschen, auch bei den Pflanzen entstehen „Frühlingsgefühle“.
Doch diese Frühlingsgefühle können für Pflanzen eine erste Gefahr darstellen, wenn es zu neuem Frost kommt. Bis zu den Eisheiligen ist immer mit Frost, zumindest Nachtfrösten, zu rechen!
Worauf Sie im Detail achten sollten erfahren Sie in diesem Beitrag.
Der Beginn
Zu Beginn sollte angefangen werden die winterliche Kleidung durch frühlinghafte Kleidung zu tauschen. Genauso ähnlich auch bei den Pflanzen. Etwaige Abdeckungen sollten vorsichtig entfernt werden. Die erste Sonne und damit die erste Wärme sorgen dafür, dass die Pflanzen aus ihrem Winterschlaf erwachen. Doch Vorsicht, es gibt sehr viele empfindliche Pflanzen!
Umgang mit frostempfindlichen Pflanzen im Garten
Frostempfindliche Pflanzen sollten Sie, wenn Sie unseren Ratgeber rund um den Winter gelesen haben, gut eingepackt haben, beispielsweise unter Vlies, Reisig oder anderen kälteisolierenden Materialien. Problem ist nun, dass die Pflanzen in den warmen Tagen anfangen zu schwitzen. Besonders bei plötzlichen Wärmespitzen.
Wärme weckt in den Pflanzen chemische Reaktionen, die die Pflanzen mitteilen, dass es Zeit mit dem Austrieb ist. Etwas sehr gefährliches, besonders, wenn die Wärme nur kurz anhält. Die Pflanzen treiben zu früh aus und die Fröste lassen die jungen empfindlichen Triebe erfrieren.
Dazu kommt, dass die schwitzenden Pflanzen vermehrt Feuchtigkeit ansammeln. Feuchtigkeit ist ein guter Nährboden für Schimmel und sehr schlecht für Ihre Pflanzen.
Weg mit dem Vlies, aber noch nicht ganz
Wichtig ist nun, dass Sie die Pflanzen vom Vlies oder von der anderen wärmenden „Umpackung“ befreien. Das Vlies sollten Sie noch nicht weglegen, sondern bereithalten. Für Pflanzen, die kein Vlies hatten, sollten Sie ebenfalls ein Vlies bereitlegen.
Falls es in den darauf folgenden Tagen wieder kalt wird, brauchen die Pflanzen erneut Schutz vor den (Nacht-)Frösten.
Tag warm, Nachts kalt
Die Zeiten im Frühling zeichnen sich häufig dadurch aus, dass es tagsüber oft warm und nachts noch sehr kalt bis frostig werden kann. Diese Witterung im Frühling ist äußerst tückisch für ihren Pflanzen. In dieser Zeit nehmen die meisten Pflanzen gefährliche Schäden. Selbst robusteren Pflanzen kann ein nächtliches gefrieren und ein auftauen bei Tag in einem längeren Wechsel arg zusetzen. Dabei reißen die Zellwände auf und die Pflanze nimmt Schaden. Besonders Gehölze sind hiervon betroffen.
In solchen Zeitabschnitten, in denen es Tags und Nachts nahezu gegenteilige Temperaturen gibt muss man die Pflanzen nicht nur nachts vor dem Frost, sondern auch tagsüber vor der Sonne schützen.
Häufig werden dafür Matten und Laken verwendet mit denen die Pflanzen umhüllt werden oder die wie eine Art Schirm verwendet werden. Mobilere Pflanzen können Sie beispielsweise tagsüber in den Schatten stellen.
Umgang mit Topfpflanzen
Topffpflanzen müssen Sie langsam an die Wärme und das Licht gewöhnen. Häufig haben Sie in einem dunklen Keller oder Garage überwintert.
Um die Pflanzen an Wärme und Licht zu gewöhnen, sollten Sie die Pflanzen nicht sofort in den Garten oder auf den Balkon stellen. Zumindest nicht dauerhaft. Sie können die Pflanzen für einige Stunden und bei gutem Wetter auch für ein bis zwei Tage raus stellen, dann aber wieder rein nehmen. Beachten Sie das Wetter sehr genau. Fröste oder kalte Winde können tödlich für die Pflanze sein.
Wie geht man möglichst professionell vor um Topfpflanzen zu akklimatisieren?
Im ersten Schritt lassen Sie die Pflanzen zunächst für einige Stunden an Wärme und Sonne. Das können Sie beispielsweise machen indem Sie die Pflanzen an einen Fensterplatz oder an eine geschützte Stelle im Garten, Terrasse oder Balkon stellen.
Es ist wirklich wichtig, dass Sie es nur einige Stunden lang machen und die Pflanzen danach wieder an einen geschützten Platz bringen. Die Pflanzen können ansonsten einen Sonnenbrand erhalten, wie wir Menschen auch. Das erkennen Sie an schwarz-braunen Flecken an den Blätter. Diese sind in kleinem Umfang noch verkraftbar.
Wenn Sie die Pflanzen nach draußen Stellen, empfiehlt es sich dies an einem bewölkten Tag zu machen und die Pflanzen an einen halbschattigen, windgeschützten Standort zu stellen.
Frost kommt, was tun?
Bei Frost müssen die Pflanzen unbedingt wieder zurück ins Haus. Viele Topfpflanzen sind nach wie vor sehr kälteempfindlich. Nachts sollten die Pflanzen zur Sicherheit wieder ins Haus. Tagsüber, wenn es wieder frostig wird.
Falls das nicht geht, beispielsweise weil Sie die Pflanze in einem zu schweren Topf haben und den Topf nicht immer rein und raus schleppen möchten, können Sie die Pflanze dicht an eine Hauswand, geschützt vor Wind stellen und mit einem Vlies, Laken, Papier abdecken. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass die Pflanze trotzdem Schaden nehmen kann. Sie müssen es gut abwägen.
Häufig werden Pflanzen viel zu lange im Winterlager gelassen und erst später herausgeholt. Das mag bequem sein, aber für die Pflanze ist es Stress und Sie kann Schaden nehmen.
Die Bedingungen in den Winterquartieren sind häufig nicht so optimal, wie die Pflanze sie bräuchte. Aber besser „nicht so optimale“ Bedingungen als zu erfrieren, denken sich einige. Für die Pflanze, die ein lebendes Wesen ist, ist das so eine Sache. Bessere für die Pflanze ist eine langsame aber stetige Akklimatisierung.
Alles in allem lässt sich aber sagen, dass sich der Aufwand eine Pflanze regelmäßig rein zutragen und wieder raus zutragen doch lohnt.
Der Frühling ist vollständig da und die Nachtfröste sind vorbei
Eine gute Nachricht für jeden Gärtner und Pflanzenliebhaber. Das warme beständige Frühlingswetter ist endlich da. Jetzt können die Vliese wirklich weggelegt werden (bis zum nächsten Herbst / Winter) und die Topffpflanzen können dauerhaft wieder ins freie.
Aber wann ist dieser Zeitpunkt?
Ein guter Indikator sind verlässliche zweistellige Temperaturen über mehrere Tage und mehrere frostfreie Nächste hintereinander. In Deutschland gibt es dies in der Regel erst Ende April, Obacht (!) in einigen Regionen in Deutschland kann dies aber auch erst Mitte Mai der Fall sein.
Wir empfehlen, dass Sie regelmäßig den deutschen Wetterdienst (DWD) verfolgen bzw. Ihre Regionalen Wetterberichte. Gehen Sie bei dem kleinsten Zweifel lieber auf Nummer sicher und warten Sie noch etwas.