Das (Garten-)Jahr neigt sich dem Ende zu. Regional gibt es bereits erste Nachtfröste. Jetzt ist nochmal der ideale Zeitpunkt seinen Garten auf Vordermann zu bringen.
Zum Glück ist der Herbst auch die Zeit, in der man wenig im Garten kaputt machen kann.
1. Knollen
Zu aller erst sollten Sie die nicht winterfesten Knollen, wie Dahlien, Gladiolen oder Begonien ausgraben und zum überwintern in eine Kiste mit trockenen Torf einlagern. Am besten eignet sich der Keller.
Einige Frühjahrsblüher sollten bereits jetzt schon eingepflanzt werden, bevor der erste starke Frost kommt. Besonders Allium benötigt einige Zeit um sich an den Standort zu gewöhnen und sich einzuwurzeln.
2. Kübelpflanzen
Vor dem ersten Frost sollten Sie die meisten Kübelpflanzen in ein Winterquartier bringen. Dieses sollten gut geschützt sein.
Exotische Pflanzen müssen unbedingt nach drinnen z.B. in einen Wintergarten.
3. Immergrüne Pflanzen
Immergrüne Pflanzen und Gehölze können im Freuen bleiben. An besten eignet sich ein schattiger Standort. Wenn die Pflanzen in der Sonne stehen, heizt die Sonne sie auf und die Pflanzen versuchen Wasser aus dem gefrorenen Boden zu ziehen. Da dies den Pflanzen nicht möglich ist, verdursten sie.
An frostfreien Tagen kann man einige Pflanzen gießen. Jedoch nur solche, die ein Wurzelwerk haben, dass in tiefere schichten reicht.
4. Rückschnitt
Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt die Pflanzen und Gehölze zurückzuschneiden. Besonders kranke und befallene Gewächse müssen zurückgeschnitten und die kranken/befallenen Pflanzenteile entsorgt werden. Je nach Krankheit sollten die befallen Pflanzenteile verbrannt oder an einer gesonderten Stelle (Pflanzenschutzdienst) abgegeben werden.
Gesunde Pflanzen müssen nicht immer zurückgeschnitten werden. Wenn Sie von Reif überzogen sind, sehen Sie wunderschön aus. Zudem bringt es den Vorteil, dass der Wurzelbereich und das Herz der Pflanzen vor Frost geschützt sind.
Halme können den Insekten als Winterquartier dienen und die herabfallenden Samen als Futter für Vögel.
Tipp für Gehölze:
Wenn das Laub komplett abgefallen ist, ist der ideale Zeitpunkt die kranken und abgestorbenen Äste und Zweige zurück zu schneiden.
Der Herbst ist auch der Zeitraum, in dem Sie Bäume fällen sollten.
WICHITG: Der Hauptschnitt bei Gehölzen sollte zum Ende des Winters erfolgen, damit der Frost nicht zu tief ins Holz eindringen und schädigen kann.
5. Wintersicherung von Gehölzen
Um die Schäden von Gehölzen und Bäumen fernzuhalten sollte ein reflektierender Kalkanstrich vorgenommen werden. Dieser beugt Rissen im Stamm vor. Diese Risse entstehen durch starke Temperaturschwankungen zwischen Frost in der Nacht und Sonne am Tag.
Tipp für Obstbäume:
Zum Schutz vor Frostspannerweibchen und Blutläusen sollten Sie Obstbäume – insbesondere Apfelbäume – mit Leimringen schützen.
6. Rasenschnitt
Wir nähern uns der Zeit für den letzten Rasenschnitt. Wann genau dieser Zeitpunkt sein wird, ist stark von der Witterung abhängig.
Wichtig ist zu wissen, dass solange es nachts nicht richtig kalt ist, wächst das Gras weiter und der Rasen muss regelmäßig geschnitten werden.
Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass vor dem ersten Frost, der Rasen bereits winterfest sein sollte.
Wichtig beim Mähen ist die richtige Höhe. Es empfiehlt sich den Rasen etwa einem halben Zentimeter kürzer zu scheiden als sonst. Wir empfehlen ca. vier Zentimeter.
Wenn der Rasen zu lang gelassen wird, wird der Schnee den Rasen zerdrücken. Zerdrückter Rasen ist ein guter Nährboden für Pilze und Krankheiten, die den Rasen nachhaltig schädigen können.
7. Die letzte Kräuter und Gemüse Ernte
Nun ist es auch bald aus mit den Kräutern. Die letzte Ernte steht bevor. Bei der letzten Ernte kann man auch gleich die Pflanzen mit zurückschneiden.
Tomaten können bis zum Frost geerntet werden. Grünkohl am besten nach dem Frost, ebenso wie Kohl, Schwarzwurzeln und Wurzelpetersilie.
Gründünger oder Mulch kann jetzt eingebracht werden.
8. Düngen? Nein! Umgraben? Nein!
Ganz besonders wichtig für alle die Kunstdünger verwenden, damit ist jetzt Schluss.
Ebenso ist Umgraben jetzt tabu.
Kunstdünger und Umgraben würde nur den natürlichen Aufbau und das Leben im Boden stören oder gar komplett zerstören. Würmer, Asseln und Bakterien verwerten nun den Humus und die Bestandteile des Bodens und liefern damit den Pflanzen Nährstoffe.
9. Laub entfernen (?)
Ja und Nein. Laub ist eine gute und gesunde Mulchschicht. Aber leider nicht jede Blattart. Besonders Walnusslaub und Eichenlaub sollten entfernt werden, da diese leider nur sehr schlecht verrotten. Himbeerblätter oder Rhododendronblätter sind dagegen tolle Langzeitdünger.
Laub auf dem Rasen sollten Sie regelmäßig entfernen.
Unter dem Laub kann sich Feuchtigkeit anstauen, dies wiederum ist ein guter Nährboden für Pilze, Schimmel und Krankheiten.
Moos vom Rasen entfernen – Auf jeden Fall
Moos sollte vor dem Winterbeginn auf jeden Fall sorgfältig vom Rasen entfernt werden.
Das gesammelte Laub, sollten Sie zu einem Haufen türmen, damit Sie Igeln und anderen Tieren eine schöne Winterruhestätte geben.
10. Empfindliche Pflanzen schützen
Wenn der erste Frost angesagt wird, benötigen einige Pflanzen besonderen Schutz. Frisch gepflanzte Stauden, junge Herbstpflanzen, Sommerflieder und viele mehr sind besonders anfällig für den Frost.
Diese Pflanzen sollten Sie mit Laub und Reisig schützen. Alternativ können Sie auch Filzmatten und Vliese nutzen.
11. Rosen schützen
Rosen schützen Sie am besten, indem Sie Kompost und Mutterboden so anhäufen, dass die empfindlichen Vererdelungstellen am Kronenansatz gut durch die Mischung bedeckt sind. Die Kronen selbst schützen Sie entweder mit Jute, Sackleinen oder Vlies.
Rosen in Kübel können Sie mit einer speziellen Noppenfolie gehüllt schützen.
12. Was Sie nie tun sollten!
Sie sollten niemals Ihre Pflanzen mit Plastik abdecken, niemals luftundurchlässige oder lichtundurchlässige Materialien verwenden. Auch wenn diese in einigen Märkten angeboten werden.
Unter solchen Schutzmänteln beginnen die Pflanzen an zu schwitzen und können verfrüht austreiben. Das grüne Chlorophyll der Pflanzen benötigt Licht für die Photosynthese.
Schnee dagegen ist eine gute Schutzschicht und schützt die Pflanzen auch vor tiefen Minusgraden.
13. Tipp für Hausbesitzer und Gartenbesitzer
Frost lässt die Wasserrohre platzen! Alle Wasserleitungen, die nach draußen führen müssen auch vor Frost geschützt werden. Dafür entleeren und anschließend sperren Sie die Leitungen.
Sollten Sie für Ihre Gartenwässerung eine gesonderte Wasseruhr haben, die am Wasserkran festgemacht ist, müssen Sie diese vor dem Frost entfernen.
Auch Springbrunnen oder Schwimmingpools müssen geleert, damit die Pumpen keinen Schaden nehmen oder die Einfassung springt.
Empfehlung: Untere Top 10 der größten Fehler, die man im Winter machen kann und wie man sie beseitigt.
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Tolle Tipps!
Vielen Dank 🙂
Super Tipps 🙂
Habe bereits einige davon umgesetzt.
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